Alterssicherung hat viele Facetten

Schutzbedarfe für ein abgesichertes Leben im Alter

Autor/innen

  • Claudia Vogel
  • Harald Künemund

DOI:

https://doi.org/10.17879/jcsw-2023-5059

Abstract

In einer Gesellschaft des langen Lebens wie der unseren ist der erwerbsarbeitsfreie Ruhestand für die große Mehrheit der Menschen ein erwartbares Phänomen. Und viele wünschen sich ein abgesichertes Leben im Alter nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Menschen. In diesem Beitrag skizzieren wir kurz die neuzeitliche Entwicklung der Alterssicherung, wobei das mit der Rentenreform 1957 eingeführte Umlageverfahren gegenüber kapitalgedeckten Verfahren den deutlichen Vorteil hat, gegen Inflation und Kapitalverlust weitgehend gesichert zu sein. Durch die Verlagerung auf kapitalgedeckte private Altersvorsorge ist die Alterssicherung wieder deutlich unsicherer geworden. Und die Altersarmut wird wieder zum Thema, sowohl die Armutsgefährdungsquoten als auch die absoluten Zahlen an von Armut betroffenen älteren Menschen steigen. Am Beispiel Wohnen verdeutlichen wir, dass vor allem alleinlebende Mieterinnen im Alter durch Wohnkosten finanziell überbelastet sind. Die Teilprivatisierung der Altersvorsorge schützt jene Gruppen nicht vor Altersarmut, die nicht ausreichend vorsorgen können. Alterssicherung sollte stattdessen so ausgestaltet werden, dass sie allen sichere Alterseinkommen und einen verlässlichen Schutz vor Mangel und Not im Alter bietet. Die Stärkung der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung mit  ihren solidarischen Elementen und ihrer Dynamisierung mit jährlichen Rentenanpassungen sowie einem Hinterbliebenenschutz ist hierfür der beste Weg.

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Veröffentlicht

2023-12-07