Alterssicherung auf gut katholisch

Eine Säule des deutschen Sozialversicherungsstaates und ihre unterschätzten Potenziale

Autor/innen

  • Hermann-Josef Große Kracht

DOI:

https://doi.org/10.17879/jcsw-2023-5062

Abstract

Dieser Beitrag fragt nach typisch katholischen Merkmalen der Alterssicherungspolitik im deutschen Wohlfahrtsstaat. Dieser wird oft ungenau als bismarckianisch bezeichnet, obwohl er sich weder etatistisch noch marktwirtschaftlich profiliert. Die deutsche Alterssicherung beruht im Kern auf gestaffelten Beiträgen, Beitragsäquivalenz und korporatistischer Selbstverwaltung; Strukturprinzipien, die in den 1880er-Jahren vor allem durch den Widerstand der katholischen Zentrumspartei gegen den Bismarckschen Obrigkeitsstaat entstanden sind.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Beitrag mit zwei formativen Phasen der deutschen Alterssicherungspolitik: eher knapp mit den 1880er-Jahren, und ausführlicher mit den 1950er-Jahren der Adenauerschen Sozialreform (Rothenfelser Denkschrift und der sogenannte Schreiber-Plan). Abschließend erfolgt ein kurzer Blick auf die marktliberalen Umbrüche der deutschen Alterssicherungspolitik seit den 2000er-Jahren, und auf die Frage nach dem Modernisierungsbedarf, aber auch nach den bleibenden Potenzialen der katholischen Tradition der Alterssicherungspolitik.

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Veröffentlicht

2023-12-07

Ausgabe

Rubrik

Thema der Ausgabe – Forschungsbeiträge