Nachhaltiges Bauen und Wohnen

Autor/innen

  • Markus Vogt

DOI:

https://doi.org/10.17879/jcsw-2021-3547

Abstract

Die Herausforderungen des nachhaltigen Bauens und Wohnens sind sozialpolitisch und ökologisch höchst brisant. Sie erfordern komplexe Abwägungen im Spannungsfeld der Ziele von bezahlbarem Wohnraum, Klimaschutz, Ressourcenschonung und Flächensparen. In sektorübergreifenden Modellrechnungen wird dem Gebäudebereich 39 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland zugerechnet. Durch eine gezielte Wiederverwertung von Baumaterialien kann der Baubereich wesentlich zur Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft beitragen (urban mining). Der Materialbedarf einer Sanierung ist um rund zwei Drittel geringer als der eines Neubaus. Zudem ist der Neubau im Schatten der Spekulation und der Optimierung von Kapitalrenditen gegenwärtig nicht so ausgerichtet, dass er den Wohnraummangel beseitigt. Um diese Dynamik zu begrenzen, wird eine neue Bodenordnung vorgeschlagen. Auch Wohnflächensuffizienz ist ein unverzichtbarer Hebel auf dem Weg zu einem gerechteren und klimaneutralen Wohnen. Die Stärkung innerstädtischer Grünflächen sowie eine auf funktionale Mischung ausgerichtete Stadt- und Raumplanung bieten weitreichende Chancen für mehr Wohnqualität. Entscheidend ist ein ganzheitliches Verständnis von Baukultur, um die Ziele Lebensqualität und Gesundheit, Klimaschutz und Ressourcenschonung sowie Entlastung kommunaler Haushalte in Einklang zu bringen. Nicht zuletzt ist die „Stadt als Form und Praxis“ (Löw) ein wesentlicher Schlüssel zum Gelingen von Integration und sozialem Zusammenhalt.

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Veröffentlicht

2021-12-09

Ausgabe

Rubrik

Thema der Ausgabe – Forschungsbeiträge