Quo vadis Wohnungspolitik?

Herausforderungen und Antworten am Fallbeispiel Wiens

Autor/innen

  • Gerlinde Gutheil-Knopp-Kirchwald

DOI:

https://doi.org/10.17879/jcsw-2021-3539

Abstract

Die Wiener Wohnungspolitik gilt aufgrund der hohen Bedeutung des sozialen Wohnbaus sowie der Leistbarkeit des Wohnens und der guten Wohnqualität als Erfolgsmodell. Dennoch ist Wohnen in Wien nicht für alle leistbar. Gerade vulnerable Gruppen sind häufig auf das teuerste Wohnungsmarktsegment, nämlich die befristete private Miete, angewiesen. Gleichzeitig wird in Wien eine Abnahme der sozialräumlichen Mischung beobachtet. Für diese Entwicklung werden zwei Ursachen ausgemacht: Zum einen die zunehmende Finanzialisierung des Wohnungsmarkts, welche
zu einer dynamischen Nachfrage- und Preisentwicklung geführt hat, und zum anderen ein Zielkonflikt zwischen dem utilitaristischen und dem sozialen Gerechtigkeitskonzept innerhalb der Wohnungspolitik. „Polis semper reformanda est“ lautet das Fazit – Politik muss sich immer erneuern. Es genügt nicht, das wertvolle Erbe eines großen gemeinwohlorientierten Wohnungssektors zu verteidigen. Zusätzlich gilt es, neue Allianzen zu bilden, um die Bedeutungsverschiebung einer Wohnung vom Grundbedürfnis zu einem Finanzprodukt wieder umzukehren und Wohnen für alle zugänglich(er) und leistbar(er) zu machen.

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Veröffentlicht

2021-12-09

Ausgabe

Rubrik

Thema der Ausgabe – Ouvertüre