Das DFG-Netzwerk TheoRE
Grundlegender Ausgangspunkt des DFG-Netzwerks TheoRE ist die weithin geteilte Übereinkunft, dass jede als wissenschaftlich sich verstehende Erkenntnis- und Wissensproduktion unter dem Anspruch steht, die jeweiligen Aussagen sowohl inhaltlich als auch methodisch begründen und plausibilisieren zu können. Während für empirische und historische Forschungszugänge differenzierte Methoden und Methodologien vorliegen, die den Zusammenhang von Genesis und Geltung des Wissens reflektieren, ist dies für den Bereich theoretischer Forschung noch weithin ein Desiderat.
Zwar weist die Allgemeine und Systematische Erziehungswissenschaft durchaus einen hohen Grad an wissenschaftstheoretischer und methodologischer Reflexion auf, aber die verbreiteten Standardwerke zu ‚Theorien‘, ‚Konzepten‘ und ‚Methoden der Erziehungswissenschaft‘ beziehen sich in der Regel auf etablierte Paradigmen und epistemologische Traditionen und schreiben diese damit fort. Zu einer solche ‚Schulen‘ übergreifenden Kennzeichnung der Typik, Formen und Methodik theoretischer Forschung ist es bislang nicht gekommen. Das Netzwerk versucht deshalb, theoretische Forschung in systematischer, wissen(schaft)sgeschichtlicher und methodologischer Perspektive zu konturieren, indem Typik und Funktion, Formen und Entwicklung sowie Methoden und Qualitätskriterien untersucht werden.
Prof. Dr. Johannes Bellmann | Universität Münster | Koordinator des Netzwerks
Prof. Dr. Norbert Ricken | Ruhr-Universität Bochum | Stellvertretender Koordinator des Netzwerks