Von Bußen und Strafen

Gerichtliche Verfolgung von Unrecht

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Wissenschaftliches Kolloquium

Mittwoch, 6. April 2022 bis Freitag, 8. April 2022

Johannisstraße 4
Raum JO 101 (Abendvortrag im Hörsaal JO 1)
48143 Münster

Anmeldung:

per Email bei Dr. Konstantin Liebrand konstantin.liebrand@uni-muenster.de

Organisation:

Prof. Dr. Anja Amend-Traut (Würzburg)
Prof. Dr. Peter Oestmann (Münster)

Konzept:

Strafgerichtsbarkeit, Strafrechtspraxis, aber auch gelehrte Diskussionen der Kriminalwissenschaft stehen im Zentrum dieses wissenschaftlichen Kolloquiums, das die traditionellen Ansätze der Strafrechtsgeschichte mit der neueren Historischen Kriminalitätsforschung verknüpft. Der zeitliche Bogen ist vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert bewusst weit gespannt, inhaltlich taucht mit der geistlichen Gerichtsbarkeit, ungelehrten Gerichten, Strafrechtslehrern, Dorfgerichten sowie der Reichsjustiz bis hin zu Schwurgerichten eine große Bandbreite an Institutionen und Akteuren auf. Die Tagung soll zugleich die Auftaktveranstaltung für einen geplanten Arbeitskreis Justizgeschichte bilden, der in europäischer und epochenübergreifender Sichtweise die einschlägigen Zugänge bündelt und dauerhaft miteinander ins Gespräch bringt.

Programm:

Mittwoch, 6. April 2022

19.30 Uhr
Abendvortrag mit anschl. Empfang

Prof. Dr. Andreas Deutsch (Heidelberg) | Zwischen Herrschaftsinszenierung und Generalprävention. Rechtsikonographische Blicke auf die Strafjustiz der Frühen Neuzeit

Donnerstag, 7. April 2022

I. Einführung

8.45 Uhr
Anja Amend-Traut (Würzburg) und Peter Oestmann (Münster)

II. Mittelalter
Moderation: Heiner Lück (Halle/Saale)

9.00 Uhr
Karl Ubl (Köln) | Was ist Strafe im 9. Jahrhundert?

9.30 Uhr
Markus Hirte (Rothenburg/Tauber) | Buße und Strafe – Die Entwicklung der kirchlichen Strafverfahren unter Papst Innozenz III. (1198-1216)

10.00 Uhr | Diskussion

10.45–11.15 Uhr | Kaffeepause

11.15 Uhr
Hendrik Baumbach (Marburg) | Strafsachen innerhalb der höchsten Gerichtsbarkeit des Heiligen Römischen Reiches im 15. Jahrhundert

11.45 Uhr
Guido Rossi (Edinburgh) | Legal causation and criminal law in late medieval Italy: an analysis of consilia literature

12.15 Uhr | Diskussion

13.00 Uhr | Mittagspause mit anschl. Stadtführung

III. Frühe Neuzeit
Moderation: Anja Amend-Traut (Würzburg)

15.30 Uhr
Karl Härter (Frankfurt a.M.) | Die Normierung frühneuzeitlicher Strafverfahren im partikularen Recht der Reichsstände

16.00 Uhr
Wolfgang Sellert (Göttingen) | Die Zuständigkeit des Kaiserlichen Reichshofrats wegen Verbrechen reichsunmittelbarer Adliger

16.30 Uhr | Diskussion

19.00 Uhr | Gemeinsames Abendessen

Freitag, 8. April 2022
Moderation: Andreas Deutsch (Heidelberg)

9.00 Uhr
Ralf-Peter Fuchs (Duisburg-Essen) | Strafjustiz – Herrschaft – Gedächtnis: Zur politischen Funktion der Kriminalgerichtsbarkeit in der Herrschaft Horst, dargelegt in einem Zeugenverhör des Jahres 1577

9.30 Uhr
Michaela Grund (Bütthard) | „Zur Aufrechterhaltung der oeffentlichen Ruhe (...), der Zucht und Ordnung“: Die Urteilspraxis in den gemeinen Verfahren“ des Wertheimer Zentgerichts um 1600

10.00 Uhr | Diskussion

10.45–11.15 Uhr | Kaffeepause

Moderation: Marju Luts-Sootak (Tartu)

11.15 Uhr
Wolfgang Wüst (Erlangen) | Strafrechtsreformen und Kriminalitätsbekämpfung im Reichskreis. Fallstudien zu Süddeutschland 1500 bis 1800

11.45 Uhr
Ulrike Ludwig (Münster) | Gnade als Norm & Norm ohne Gnade. Zur Besonderheit der Gnadenpraxis im Fall der Strafverfolgung von Duellanten am Beispiel Kursachsens

12.15 Uhr | Diskussion

13.00–13.45 Uhr | Mittagspause

IV. Das 19. Jahrhundert
Moderation: Peter Oestmann (Münster)

13.45 Uhr
Andreas Roth (Mainz) | Die Entwicklung des Strafverfahrens im „langen“ 19. Jahrhundert

14.15 Uhr
Peter Collin (Frankfurt a.M.) | Überlegungen zur Funktion von Laien im Strafprozess – die Schwurgerichte im 19. Jahrhundert

14.45 Uhr | Diskussion

V. Schlussdiskussion
15.30 Uhr | Schlussdiskussion

 

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