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Fluorwasserstoff und fluorhaltige starke Säuren -B7-
Fluoressigsäuren, ihre Salze und Verbindungen, Fluorsulfonsäure, Fluorwasserstoff (wasserfrei), Fluorwasserstoffsäure, Trifluoressigsäure >10%.
Gefahren für Mensch und Umwelt
Die Stoffe reagieren heftig mit Basen, Metallen, HF und HSO3F auch mit Wasser. HF greift Glas und Edelstähle an und wirkt stark korrodierend.
Fluorwasserstoff als Flüssigkeit, konzentriertes Gas oder wäßrige Lösung ist giftig und wirkt stark ätzend auf die Haut, Augen und Atemwege.
Typische HF-Verätzungen sind sehr schmerzhaft, die Latenzzeit kann bis zu 2 Tage betragen. Die Inhalation von Konzentrationen von 50 - 100 ppm HF über 30-60 Minuten kann tödlich sein. Orale Vergiftungen verlaufen trotz medizinischer Maßnahmen meist tödlich.
Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln
Unbedingt nur nach Vorschrift und im Abzug arbeiten! Dampf/Aerosol nicht einatmen! Beim Arbeiten mit HF-Lösungen unbedingt Schutzhandschuhe tragen.
HF: Vollmaske mit geeignetem Filter (ABEK).
Latex- oder Neopren-Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Spritzschutz).
Vorbeugender Hautschutz (Arbeitsschutzcreme) erforderlich.
Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)
Mit Kalkmilch versetzen und wie unter Entsorgung beschrieben weiterbehandeln. Bei Freisetzung von wasserfreiem HF sofort Saal räumen!
Wassersprühnebel
Saal räumen! Gefahr der Inhalation von HF!
Erste Hilfe
Nach Hautkontakt: Sofort mit viel Wasser abwaschen, Calciumgluconatgel auftragen und bis zum Schwinden des Schmerzes und zusätzlich 15 Minuten in die Haut einmassieren. (Notfalls auch Calciumgluconat-Lösung).
Trifluoressigsäure: Dexamethasonspray anwenden.
Nach Augenkontakt: Sofort mindestens 15 Minuten bei geöffnetem Lidspalt mit Wasser spülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Sofort an die frische Luft. Arzt!
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken lassen. Kein Erbrechen herbeiführen (Perforationsgefahr). Arzt!
Nach Kleidungskontakt: Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten AnschlagSachgerechte Entsorgung
HF-haltige Abfälle vorsichtig in Kalkmilch eintropfen. Die im Praktikum anfallenden kleinen Mengen können dann mit viel Wasser in das Abwasser gespült werden. Anderenfalls mit Wasser verdünnen, neutralisieren und als Sondermüll entsorgen.
Bei Problemen, Anfragen oder Kommentaren schicken Sie bitte eine Nachricht an den Hersteller des jeweiligen Produktes.