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Alkali- und Erdalkalimetalle sowie ihre Hydride -B4-

Lithium, Natrium, Kalium, Calcium, Natriumhydrid, CalÍciumÍhydrid, Lithiumaluminiumhydrid

Gefahren für Mensch und Umwelt

Alkalimetalle und Alkali-/Erdalkalihydride reagieren z.T. äußerst heftig mit Säuren, Wasserspuren, Alkoholen, Halogen- und Nitro-Verbindungen, CS2, sowie mit Metalloxiden, -hydroxiden und -halogeniden und allen Oxidationsmitteln . Feinverteilte, trockene Hydride können sich selbst entzünden. Metallkrümel auf petroleumgetränktem Filterpapier können sich leicht selbst entzünden.


Die Schädigungen entsprechen Verbrennungen bzw. extremen Verätzungen und sind entsprechend zu behandeln. Laugenverätzungen dringen schnell in die Tiefe des Gewebes und sind deshalb gefährlicher als Säureverätzungen. Augenkontakt durch Laugenspritzer oder Alkali(metall)partikel führen zu Verätzungen und irreversibler Trübung der Hornhaut.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Alkali-/Erdalkalimetalle unter Petroleum aufbewahren. Jeden Wasserkontakt ausschließen: nur mit wirklich trockenen Handschuhen, Geräten und Lösungsmitteln arbeiten. Nur die benötigten Mengen aus dem Vorratsbehälter entnehmen. Ggf. zusätzliche Arbeitsvorschriften beachten.
Beim Arbeiten mit offenen, pulverförmigen Substanzen StaubÍschutzÍmaske (Filter P-2) oder Kombinationsfilter ABEK/St benutzen.
Trockene Latex- oder Neopren-Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Schutz).

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschüttete Substanz mit trockenem Sand abdecken und wie unten beschrieben entsorgen.


In keinem Fall Wasser oder CO2! Mit trockenem Sand abdecken.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Substanz trocken von der Haut wischen; dann mit viel Wasser abwaschen. Ggf. Arzt.
Nach Augenkontakt: Mindestens 15 Minuten bei geöffnetem Lidspalt mit Wasser spülen. Augenarzt!
Nach Kleidungskontakt: Kleidung sofort wechseln; Substanz trocken entfernen; erst nach gründlicher Reinigung wieder benutzen.
Brandwunden mindestens 20 Minuten mit kaltem Wasser kühlen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Wegen H2-Entwicklung immer im Abzug arbeiten! Kleine Reste und verschmutztes Gerät: Lithium in kleinen Portionen in Ethanol, Natrium und Calcium in iso-Propanol und Kalium in tert. Butanol eintragen, wenn nichts mehr reagiert vorsichtig Wasser zugeben. Ins Abwasser geben.
Hydride in einem Ether vorlegen, dann unter Rühren tropfenweise bei LiAlH4 mit einer Essigester-/Ethermischung, bei den anderen Hydriden mit iso-Propanol versetzen. Nach vollständiger Reaktion tropfenweise Wasser zugeben und dem Sonderabfall zuführen.


    

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