Hi! Ich bin Johanna, 22 Jahre alt und studiere Englisch und Geschichte auf Lehramt an der WWU. Zur Zeit verbringe ich für drei Monate meinen Auslandsaufenthalt im wunderschönen York in Großbritannien. In jedem Blogpost, den ich hier veröffentlichen werde, möchte ich gerne von meinen Erfahrungen, sowohl an meinem Praktikumsplatz, als auch von meiner Freizeitgestaltung berichten. Vermutlich werde ich zu jedem der drei Monate, die ich in Großbritannien verbringe, einen Post verfassen. Dies ist nun also mein erster Blogpost mit dem ich Erfahrungen und hoffentlich hilfreiche Tipps von meinem ersten Monat hier festhalten möchte. Nun also viel Spaß beim Lesen!
Freitag, der 11. Januar 2019. Das war das Datum, auf das ich mich monatelang vorbereitet habe. Bewerbungen schreiben, Sprechstunden abklappern, Versicherungen abschließen oder nach einem Zimmer suchen. Das waren nur wenige Dinge, die erledigt werden mussten. All die organisatorischen Dinge sind es im Nachhinein aber auf jeden Fall wert und sollen nicht von so einer tollen Erfahrung abhalten!
Schließlich war der Tag der Abreise gekommen und mit zwei großen Koffern und einem Rucksack ging die Reise los. So, wie es wahrscheinlich jedem geht, der für einige Zeit sein gewohntes Umfeld verlässt, reiste auch ich mit gemischten Gefühlen nach Großbritannien. Doch die Sorgen waren nach meiner Ankunft relativ schnell vergessen.
Ich flog von Hamburg nach Manchester in Begleitung meiner Eltern, die mit mir das erste Wochenende in York verbrachten. Wir mieteten für diese Zeit einen Mietwagen, der sehr praktisch war, um direkt ein bisschen die Gegend außerhalb von York erkunden zu können. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Ausflug nach Scarborough an die Küste!
Mein dreimonatiges Auslandspraktikum werde ich an der Heworth Primary School in York verbringen. Heworth ist ein sehr ruhiger und schöner Stadtteil Yorks. Glücklicherweise fand ich auch in diesem Teil der Stadt mein Zimmer in einer Gastfamilie. Einen großen Dank muss ich an dieser Stelle nochmal Lea widmen, der ich mein Zimmer zu verdanken hab. Lea hat ihr Praktikum vor mir hier absolviert und mir bei meinen Vorbereitungen sehr geholfen. Wenn du also auch deinen Auslandsaufenthalt in York verbringen wirst oder möchtest, kontaktiere mich gerne bei aller Art von Fragen! Seit meiner Ankunft fühlte ich mich direkt wohl und Willkommen, was mich vor allem der Hund Sam gerne wissen lässt, der mich jedes Mal herzlich begrüßt, wenn ich nach Hause komme. Eine gute Website, um nach einem Zimmer zu suchen, nennt sich SpareRoom. Lass dich bloß nicht von den Mietpreisen abschrecken, die sind in Großbritannien meistens ein bisschen höher, als wir es gewohnt sind. Ein weiterer Tip ist es sich ein Fahrrad zuzulegen, um einfach flexibler und entspannter die Gegend zu erkunden. Ich hab mein Fahrrad für wenig Geld bei einem Laden namens ReCycle gekauft, die gebrauchte Fahrräder fahrtauglich reparieren. Das Gute daran ist, dass ich am Ende meiner Zeit hier das Fahrrad dort auch wieder verkaufen kann. Eine andere und genauso empfehlenswerte Möglichkeit ist es sich einfach durch Facebook-Gruppen zu lesen und dort zu suchen.
York liegt in der Region Yorkshire und ist mit seinen knapp 140.000 Einwohnern eine sehr gemütliche Stadt mit einem geschichtsträchtigen Hintergrund. Die Stadt wurde sowohl von den Römern als auch von den Wikingern stark geprägt. Noch heute ist die Stadtmauer, die das Stadtzentrum umgibt, ziemlich gut erhalten. Ein Spaziergang über die Stadtmauer ist eins der Highlights, die die Stadt zu bieten hat. Das war eigentlich das Erste, was ich auch beim Sightseeing machte. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf den York Minster. Als nächstes würde ich einen Abstecher in die Touristeninformation empfehlen, wo man zahlreiche Broschüren gratis mitnehmen kann. Auch ein Gespräch mit den Mitarbeitern kann sehr hilfreich und informativ sein! So erfuhr ich unter anderem, dass an einem Wochenende Mitte Januar das York Residential Festival anstand, bei dem zahlreiche
Attraktionen der Stadt umsonst besichtigt werden konnten. Einzige Voraussetzung hierfür war der Besitz der sogenannten York Card. Diese bekommt man in der Stadtbücherei und sie kostet sechs Pfund. Je nachdem, was in York so angeboten wird, kann die Karte sehr hilfreich und vor allem geldsparend sein. An dem besagten Wochenende stand dann unter anderem eine Bootstour auf dem Fluss Ouse an, die Besichtigung des Clifford’s Tower mit tollem Blick über die Stadt und ein Besuch im Castle Museum. Hier lässt sich als weiterer Tip anbringen, sich die YMT Card zu kaufen. Die bekommt man unter anderem im Castle Museum und kann damit ein Jahr kostenlose Eintritte ins Castle Museum, The Yorkshire Museum und in die Gardens and York Art Gallery genießen. Die Altersgrenze liegt hierbei allerdings bei 25 Jahren. Ansonsten lohnt sich auch einfach mal ein Bummel durch die Stadt mit einem Abstecher in eins der zahlreichen Cafés und Pubs!
An der Heworth Primary School bin ich bei den ganz Kleinen eingeteilt. In Großbritannien beginnt die Schule für die Kinder bereits mit vier Jahren. Das erste Jahr nennt sich Reception, danach geht es denn, wie bei uns mit Klasse 1 weiter. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Grundschule sieben Jahre dauert. Erst nach der sechsten Klasse geht es für die Schüler und Schülerinnen auf die weiterführende Schule. Mittlerweile sind schon vier Wochen vergangen und ich habe mich ziemlich gut und vor allem schnell in den Schulalltag reingefunden. Morgens um 8:30 Uhr beginnt mein Arbeitstag meistens damit Arbeitsmaterialien für die Schüler vorzubereiten. Von der Schule werden für jedes Fach Hefte bereitgestellt, in die dann immer die Arbeitsmaterialen eingelebt oder eingeordnet werden. Um 8:40 Uhr treffen dann die Schüler, die in den kleinen Klassen noch von ihren Eltern gebracht und abgeholt werden müssen, so langsam nacheinander im Klassenraum ein. Nach der Registration geht der morgen dann immer mit Phonetik los. Hier werden vor allem die einzelnen Laute für die Aussprache geübt, sowie deren Schreibweise. Der Vormittag setzt sich dann aus Spielen, Lesen, Schreiben und Lösen unterschiedlicher Aufgaben zusammen. In dieser Zeit übe ich mit einzelnen Schülern Lesen und Phonetik. Das macht mir besonders Spaß, da ich das Gefühl habe eine wichtige Aufgabe übertragen bekommen zu haben. Um 11:50 Uhr geht es für die Schüler zum Mittagessen und für mich in meine Mittagspause, die ich immer im Lehrerzimmer verbringe, wo man immer nette Gespräche mit Lehrern oder anderen Praktikanten führen kann. Es kann aber auch mal sein, dass man während der Mittagspause Aufsicht auf dem Schulhof leisten muss, was aber tatsächlich gut tut, um mal ein wenig frische Luft zu bekommen. Danach gehe ich dann an den meisten Tagen für den Rest des Schultages in die zweite Klasse. Außer montags, da geht es nämlich mit der ersten Klasse in die Forest School. Wir fahren immer in einer benachbarte Schule, die einen kleinen Wald auf dem Schulgelände hat. Dort bekommen die Schüler immer eine Aufgabe, bei der sich eigentlich immer Dinge mit Materialien aus dem Wald basteln sollen. Anschließend dürfen sie dann spielen. An den anderen Tagen, an denen ich nachmittags in der zweiten Klasse bin, unterstützte ich die Schüler vor allem bei ihren Aufgaben. Aber auch hier habe ich die Aufgabe mit Schüler und Schülerinnen einzeln Lesen und Schreiben zu üben. Um 15:15 Uhr ist dann der Schultag geschafft und die jüngeren Schüler werden wieder von ihren Eltern abgeholt. Die ersten Wochen an der Grundschule haben mir unglaublich gut gefallen und ich bin froh, dass noch einige Wochen hier vor mir liegen!
Für den kommenden Monat stehen nun Ausflüge nach Leeds und Manchester an, von denen ich dann in meinem nächsten Blogpost berichten werde!
Bis bald und liebe Grüße aus York,
Johanna
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