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Willkommen in Schottland!

Die Nachricht, dass ich nun freigeschaltet bin, diesen Blogeintrag zu schreiben, erreichte mich, als ich  gerade in Glasgow in einem kleinen Uni-nahen Café saß und meine Mittagspause genoss. Zu dem Zeitpunkt war der erste Monate meines Aufenthalts bereits vergangen und ich hatte mich ganz gut in Schottland eingelebt. Also der perfekte Moment, um die Eindrücke der ersten Zeit hier niederzuschreiben!  Doch wie kam es eigentlich zu Schottland? Ein glücklicher Zufall brachte mich hier her.

Eigentlich studiere ich Molekulare Biomedizin im Master in Münster, doch vor der Beendigung meines Masters wollte ich unbedingt auch noch die Labore eines anderen Landes erkunden. Das führte dazu, dass ich bei verschiedenen Gruppen nachfragte, ob es denn mögliche Kooperationen im Ausland gäbe. Über das Institut für Integrative Zellbiologie und Physiologie erhielt ich dann den Kontakt zu einem biomedizinischen Labor in Schottland. Witzigerweise hatte ich Schottland (unter anderem wegen des BREXITs) nicht wirklich auf dem Schirm für meinen Auslandsaufenthalt. Aber je mehr ich mich mit der Kultur, der Natur und dem Leben dort beschäftigte, desto mehr fand ich Gefallen an der Idee, dort mein letztes Forschungspraktikum zu absolvieren.

Und was soll ich sagen, die ersten Eindrücke haben sich wirklich positiv bestätigt. Meine Reise ging Ende April los und schon bei der Ankunft konnte ich aus dem Flugzeug heraus sehen, wie schön grün es von oben aussah. Ein starker Kontrast zu den dicht-besiedelten Städten, die ich über Deutschland gesehen hatte.

Aussicht auf schottische Felder aus dem Flugzeug
Blick aus dem Flugzeug über Schottland

Bei meiner Ankunft in der Innenstadt fielen mir direkt  einige Unterschiede zu Deutschland auf. So wurde ich gegrüßt vom Geschrei von riesigen Möwen, welche ich sonst nur von der Nordsee kannte. Ein auffälliger Unterschied war der Linksverkehr, an den ich mich bis heute noch etwas gewöhnen muss. So wurde mir auf einer begleiteten Tour beigebracht, dass das linkspurige Fahren aus einer Zeit stammt, als man auf Pferden geritten ist und in der rechten Hand ein Schwert gehalten hat. Abgesehen davon machten mir Glasgows Hügel ebenfalls ordentlich zu schaffen, als ich meinen Koffer einen schön steilen Hügel hochziehen musste. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es in der Stadt so viele Steigungen geben würde, aber habe mich inzwischen an das Höhenprofil der Stadt gewöhnt. Als kleinen Trost konnte ich endlich erleben, wie es ist, wenn Geschäfte sonntags aufhaben, sodass ich direkt nach meiner Ankunft Lebensmittel einkaufen konnte.

Entgegen des Klischees, dass es im Vereinigten Königreich immer grau und regnerisch ist, hatte ich bisher wirklich Glück und durfte viele sonnige Tage erleben. Meinen Schirm musste ich bisher nicht ein Mal benutzen. Doch selbst an den sonnenlosen Tagen gab es einiges anzusehen. Glasgow bietet zum Beispiel die älteste Kathedrale Schottlands, die St Mungo’s Cathedral, welche auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Auch der botanische Garten ist sowohl bei gutem als auch bei schlechtem Wetter ein echter Hinseher.

 

St Mungo's Cathedrale von innen.
St Mungo’s Cathedrale von innen.
Eine Palme im botanischen Garten von Glasgow.
Im botanischen Garten von Glasgow. Von Wüsten-Sukkulenten bis hin zu tropischen Regenwaldkulissen ist wirklich für jeden etwas dabei.

Die Innenstadt von Glasgow hat vieles zu bieten und fast alles ist gut zu Fuß zu erreichen. Ob Museen, Shopping, Bars oder Freizeitaktivitäten, die Anzahl der Beschäftigungsmöglichkeiten ist wirklich vielfältig. Und wer nicht so der Typ für das Stadtleben ist, der kann sich immer innerhalb weniger Stunden in die schottischen Highlands zurückziehen und dort nach Lust und Laune wandern.

Eine Highland-Kuh auf einer Weide in den Highlands.
Die Highlands haben nicht nur wunderschöne Landschaften zu bieten, sondern auch eine Vielzahl von Tieren wie die typischen Highland-Kühe.

Insgesamt gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die man hier angucken kann und wer bereit ist, ein Stückchen weiter weg zu fahren, wird dafür auch belohnt. Im Norden gibt es wunderschöne Schlösser und Berglandschaften so weit das Auge reicht. Innerhalb von nur einer Stunde kann man von Glasgow zum Beispiel Loch Lomond erreichen, den flächenmäßig größten See von Schottland.

Ein See mit blauem Himmel, einige Leute wandern, man sieht einige Schiffe.
Ein sonniger Vormittag am Loch Lomond, direkt bei Balloch.

Auch die Anzahl der günstigen Optionen für Essen ist größer, als ich ursprünglich angenommen hatte. So hat mir der Tesco Meal Deal einige Male durch den Tag geholfen. Direkt um die Strathclyde University herum gibt es außerdem viele studentische Cafés, wo man zu fairen Preisen essen kaufen kann. Zum Beispiel gibt es ein Café der Culinary School, wo Produkte verkauft werden, die von Leuten mit einer Kochausbildung gemacht werden.

Meine Kolleg*innen im Labor haben mir auch sofort reichlich Empfehlungen für typisch schottisches Essen und gute Restaurants geliefert. So wurde ich eines Tages mit Shortbread und vegetarischem Haggis beschenkt – auch wenn viele Leute bei Letzterem die Nase rümpfen, schmeckt das Gericht wirklich gut und ist ordentlich gewürzt mit Pfeffer.

Eine vegetarische Haggis Wurst.
Darum komme ich selbst als Vegetarier nicht herum: Haggis Probieren!

Bisher konnte ich wirklich viel von dem umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Ohne die Gastfreundschaft meines Arbeitgebers und die Freundlichkeit der Leute aus meinem Labor wäre das bestimmt nicht möglich gewesen. Bald möchte ich auch einen Kurztrip nach Edinburgh machen, um die Hauptstadt von Schottland kennenzulernen. Bis dahin werde ich mich wohl noch weiter in Glasgow umsehen und Eindrücke sammeln.

 

Alte Gebäude der Glasgow University
An der Glasgow University fühlt man sich wirklich wie in einem Film mit den schönen neugotischen Bauten.

 

Pauline

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