Wie die Zeit verfliegt – Kulinarische Reisen und ein Fazit

Mein letzter Eintrag ist dann doch etwas länger her, als mir lieb ist. Ich muss jedoch zugeben, dass die letzten Wochen in Florenz – vor allem nach Weihnachten – unheimlich schnell verflogen sind und sehr arbeitsintensiv waren. Dadurch blieb mir bisher leider keine Zeit euch mit auf die versprochene kulinarische Reise durch Florenz zu nehmen, die ich euch in meinem letzten Beitrag versprochen habe.

Was darf man im Hinblick auf die italienische Küche in Florenz auf keinen Fall verpassen? Ich räume das Feld mal von hinten auf und fange bei dem Gelato an. Eisdielen gibt es hier wie Sand am Meer, da die „Eine“ zu finden, ist nicht so leicht. Es gibt viele sehr gute Eisdielen, aber an dieser Stelle möchte ich euch – da ich mich nicht entscheiden kann, welche die bessere ist – zwei Stück nennen: zum einen die Gelateria dei Neri unweit der Kirche Santa Croce und die Gelateria La Carraia, die auf der anderen Seite des Arnos liegt.

Wenn man an Italien denkt, fällt einem nicht nur Pizza und Pasta ein, sondern auch Caffè. Da nicht nur der Beruf des/der Barista einen ganz anderen Stellenwert hat und sich eine Kaffeekultur in Italien etabliert hat, ist es schwer einen wirklich schlechten Kaffee oder Cappuccino in Florenz zu trinken. Mein absolutes Lieblingscafé ist Ditta Artigianale – meines Erachtens gibt es dort den besten Kaffee in Florenz. Praktisch ist die Lage außerdem auch noch – das Ditta liegt ebenfalls in der Via dei Neri, wie die Gelateria dei Neri, die ich euch bereits vorgestellt habe. So kann man nach einem leckeren Eis direkt mit einem hervorragenden Cappuccino weitermachen.

Kein Aperitivo – dafür aber Spaghetti mit Vino

Typisch für Florenz ist außerdem der Aperitivo. Einige werden sich jetzt denken – „Moment, das kenne ich doch“ – aber nein, ich meine nicht den alkoholischen Aperitif, der gern vor dem Essen gereicht wird, um den Appetit anzuregen. Der Aperitivo hat sich sozusagen zu einem All-you-can-eat Buffet entwickelt, welches vor allem bei florentiner Studenten sehr beliebt ist. Da man für kleines Geld einen Cocktail bekommt und die Auswahl zwischen den verschiedensten Speisen hat. Auch hier kann ich einige gute Lokalitäten empfehlen: zum einen das Caffè Letterario – Le Murate, das nicht nur einen hervorragenden Aperitivo anbietet, sondern auch eine tolle Location bietet. Zum anderen kann ich euch das Gallery empfehlen, das auch in der Nähe der Kirche Santa Croce liegt.

Ferner gibt es sehr viele Restaurants, die einen Mittagstisch anbieten. Mittags bin ich zumeist in der Nähe des KHIs geblieben, um danach direkt wieder (wie es sich für eine fleißige Praktikantin gehört) an die Arbeit gehen zu können. Besonders gut gefallen haben mir Caffe de‘ Pinti und Brunellesco Caffé e Bistrot – beide bieten einen hervorragendes Mittagsmenü an, welches häufig variiert, günstig und wirklich lecker ist.

Alles in Allem kann man festhalten, dass man in Florenz absolut nicht verhungern muss. 😛 Und ich könnte diese kulinarische Reise noch unendlich weiter im Bereich Pizza und Pasta fortsetzen, jedoch möchte ich nicht nur über das Essen in Florenz schreiben, sondern auch über meine Zeit am Kunsthistorischen Institut in Florenz (KHI) resümieren. Deshalb schließe ich meine Lobsagungen auf die italienische Küche hiermit offiziell ab.

Wie ist das Praktikum gewesen? Die knallharten Fakten! Man mag es kaum glauben, aber die drei Monate in Florenz haben genau heute ein Ende gefunden. Morgen früh werde ich mich zum Flughafen nach Pisa begeben und die Reise Richtung Heimat antreten. Ich muss sagen, dass es manchmal schwer ist, ein abschließendes Fazit zu schreiben – jedoch kann ich das über die Zeit am KHI nicht behaupten. Dort fällt mir eine Wertung sehr einfach – und sie fällt durchweg positiv aus:

Abschließend lässt sich festhalten, dass mir die Zeit am KHI nicht nur einen ausführlichen Einblick in die verschiedenen Abteilungen und Arbeitsbereiche, sowie den „Weg des Buches“, den selbiges durchlaufen muss, bevor es im Regal steht, bot, sondern auch eine Möglichkeit in und an diesen mitzuarbeiten und somit an den täglich anfallenden Arbeiten teilzuhaben. Neben meiner Tätigkeit am KHI konnte ich darüber hinaus verschiedene Vorträge, Workshops und Seminare besuchen und einen Blick auf die verschiedensten Forschungsbereiche der aktuellen Kunstgeschichte werfen. Außerdem hatte ich durch meine Zeit am KHI die Möglichkeit mein Italienisch wieder aufzufrischen und viele Ausstellungen und Museen in Florenz und im (weiteren) Umkreis (wie Rom und Pisa) zu besuchen.

Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die überaus angenehme Arbeitsatmosphäre und Freundlichkeit mit der man „auch“ als Praktikant/in empfangen wird.

Daher kann ich vollends zufrieden sagen und mit reinem Gewissen empfehlen: Wenn ihr Italienisch sprecht und an der Kunstgeschichte interessiert seid, bewerbt euch einfach auf ein Praktikum am KHI – ihr werdet es definitiv nicht bereuen.

In diesem Sinne, Arrivederci!

Jana

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