Hello everybody,
ich bin Vera und studiere Grundschullehramt mit dem Wahlfach Englisch an der WWU. Seit einer guten Woche bin ich in Oxford, um mein Berufspraktikum zu absolvieren.
Warum ich mich für Oxford entschieden habe? Die Stadt besticht nicht nur durch ihr wunderschönes Stadtzentrum, das von den 38 Colleges der historischen Elite-Universität gesäumt wird, sondern auch durch ihre zentrale Lage im Süden Englands. Sehenswerte Orte wie London, Cambridge, Bath und die grüne, hügelige Landschaft der Cotswolds sind gut zu erreichen. Die 153.000 Einwohner Oxfords sprechen angeblich das beste Englisch in ganz Großbritannien. Das wollte ich mir doch gleich mal anhören. In Iffley, wo ich in einem Shared House wohne, sieht es allerdings etwas anders aus. In diesem Stadtteil wohnen Menschen aus aller Welt, die der englischen Sprache ihre persönliche Note verleihen. Meine 6 Mitbewohner kommen allein schon aus 5 verschiedenen Ländern. Diese Multikulturalität findet sich auch im Essensangebot wieder, das von indischem Curry bis zu japanischem Sushi reicht.
An der Rose Hill Primary School, wo ich jeden Tag um 8:30 Uhr in den Tag starte, werden alle Kinder ungeachtet ihrer Herkunft mit viel Hingabe unterrichtet. Die Lehrer und ihre Teaching Assistants (TAs) setzten sich dafür ein, dass sich die Schüler, die größtenteils in ärmlichen Verhältnissen leben, in der Schule sicher und geborgen fühlen. In der zweiten Klasse, in der ich als TA assistiere, wird morgens zunächst jedes Kind persönlich begrüßt, sobald es auf seinem Carpet Space sitzt. Wenn alle Kinder ihre Plätze auf dem Teppich eingenommen haben, erklärt die Klassenlehrerin, welches Fach als nächstes ansteht. Nach einer kurzen Einführung wechseln die Schüler zu ihren Home Spaces an den Tischen, wo sie selbstständig an ihren Aufgaben arbeiten und dabei gegebenenfalls Unterstützung von der Lehrerin und mir erhalten. Haben sie erfolgreich gearbeitet, werden sie am Ende des Schultages mit einer Playtime belohnt.
Mich selbst belohne ich nach Schulende gerne mit der traditionellen Tea Time in einem hübschen Café. Bei leckerem Tee und warmen Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade lässt es sich wunderbar entspannen.
Da es in Iffley außer meiner Schule und einer hübschen, alten Kirche nicht viel zu sehen gibt, fahre ich am Wochenende gerne in die Innenstadt. Nach einer abenteuerlichen Fahrradtour inklusive Hügel, Linksverkehr und Regenschauer habe ich beschlossen, das Fahrradfahren für ein halbes Jahr sein zu lassen und stattdessen eine sogenannte Key Card für den Bus zu kaufen. Damit kann man rund um die Uhr mit den Double Deckers umherfahren – mein Lieblingsplatz ist oben ganz vorne. Von da aus sehe ich nach zwanzigminütiger Fahrt den Carfax Tower – der Mittelpunkt der Stadt – von dem man nach 99 Stufen einen fantastischen Blick über Oxford genießt. Viele Sehenswürdigkeiten wie das Christ Church College, die Radcliff Camera, das Oxford Castle und der Covered Market sind direkt um die Ecke. Ich habe gleich mal hinter die Open Doors geschaut – ein Event, das jährlich stattfindet. Viele Museen sind sogar das ganze Jahr über kostenlos.
Wenn sich die Sonne durchsetzt, lohnt sich auch ein Spaziergang durch den Botanic Garden oder die Christ Church Meadow bis zur Themse. Mit etwas Glück trifft man ein Reh. Falls man sich mal verläuft, hilft ein herzlicher Engländer weiter, noch bevor man nach dem Weg fragen kann.
Langeweile kommt da selten auf. Und wenn doch, kann man sich auf der Internetseite Daily Info nach aktuellen Events erkundigen.
Nächstes Wochenende geht es ganz günstig mit der Tube nach London. Aber jetzt freue ich mich erstmal auf die neue Schulwoche.
Have a lovely day!
Vera
Vera, das klingt super! Genieß die Zeit und Eindrücke so viel wie es geht! Ich bin gespannt auf eine London Fortsetzung 😉
Have a great time in the beautiful town and a lot of fun with your multi culti students at school