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Wäscheberg

Und dann kommt der Moment, in dem ich all die Sachen, die ich nicht mit nach Madagaskar genommen habe, wieder aus dem Keller hole. Vorwiegend Klamotten. Ich packe aus: einen dunkelgrünen langen Cardigan. Eine kurze jägergrüne Strickjacke. Eine Jeans, noch eine Jeans. Jeans, Jeans, Anzughose. Ich zähle durch. Ungläubig.

19. Hosen. Nur. Für. Mich. Natürlich sind sie unterschiedlich, Farbe, Material, manchmal auch Größe, einige sind auch schon ziemlich abgewetzt. Ich verharre vor dem Wäscheberg und zähle meine grauen Hoodies: drei. Dazu noch ein schwarzer, ein roter und ein blauer. Was man halt sonntags nachmittags trägt, wenn man in seinem Zimmer rumlümmelt. Den Rest fange ich gar nicht erst an zu zählen, aus Angst vor dem Vergleich mit der durchschnittlichen madagassischen Bevölkerung. Immerhin, einen großen Teil der Kleidung habe ich von Freundinnen geschenkt bekommen, oder auf dem Flohmarkt gekauft.

Ich schnüffele an einem T-Shirt, das ich in Madagaskar dabei hatte und seither noch nicht gewaschen habe. Es riecht vertraut, nach Holzkohle, Freiheit und Abenteuer. Ich denke an Ralala, unsere Waschfrau. Es riecht nach der Zeit, in der ich jeden Morgen vor dem Kleiderschrank die Auswahl hatte zwischen vier Hosen, sechs T-Shirts, vier Blusen und drei Pullis.

Bevor ich nostalgisch werde und ein Flugticket buche, beschließe ich auszusortieren. Auch solche Kleidungsstücke, denen ich sonst immer eine Schonfrist in meinem Schrank eingeräumt hatte. Schließlich gilt es, die Gunst der Stunde zu nutzen!

Marjam

24, brünetter Bob, fröhlich, aufgeschlossen, spontan, interessiert, Politikwissenschaftlerin, Weltenbummlerin, Münchnerin, Origami-Künstlerin, Latte Macchiato, Zitrone-Basilikum-Eis, laue Sommerabende mit Freunden und Weisswein.

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