• Menu
  • Menu

Von Münster nach Madrid

Ich bin Kiki und mache zurzeit ein Praktikum am Goethe-Institut Madrid, genauer gesagt in der Bildungskooperation Deutsch, passend zum Pädagogik-Studium. Jetzt bin ich seit mittlerweile zwei Monaten hier und dachte mir, ich verfasse heute meinen ersten Beitrag zu meinen bisherigen Eindrücken.

Sonnenuntergang auf dem Círculo de Bellas Artes
Sonnenuntergang auf dem Círculo de Bellas Artes

Ich wohne in einer WG in Chueca. Hauptsächlich, weil das Goethe-Institut nur einen Kilometer entfernt ist, was wirklich gut ist, wenn man jeden Tag dorthin gehen muss. Sonst ist die Lage aber auch sehr empfehlenswert und entspannt. Wenn man einen Kilometer in die eine Richtung geht, ist man am Retiro-Park und nach einem Kilometer nochmal in eine andere Richtung und man steht schon auf der Gran Vía und bis zu Sol ist es auch nicht mehr weit. Das Zimmer habe ich ganz einfach über aluni.net, während ich noch im Auslandssemester woanders war, gefunden. Man kann dort einfach angeben, von wann bis wann man in Madrid ist und bekommt alle verfügbaren Zimmer/Wohnungen angezeigt. Der einzige Nachteil ist die etwas hohe Bearbeitungsgebühr…

Ansonsten gefällt mir Madrid an sich gut. Es gibt viel zu sehen und zu besichtigen, viel leckeres Essen (und auch viele Essens-Märkte wie z.B. Mercado de Productores, San Antón, San Miguel…), unzählige Einkaufsmöglichkeiten, aber es ist eben auch eine typische Großstadt. Größtenteils ziemlich zugebaut, große Straßen, viele Autos, viele Menschen und auch erstaunlich viele Hunde (und für einen Westfalen auch sehr viele Steigungen).

Plaza de Cibeles mit dem Palacio de Comunicaciones
Plaza de Cibeles mit dem Palacio de Comunicaciones

Aber die Architektur in Madrid ist echt schön und ein Blick nach oben lohnt sich. Die Gebäude hier haben fast alle eine wirklich sehr schicke Fassade. Wer Grün sucht, sollte auf jeden Fall in den Retiro-Park, was sicherlich auch in jedem Reiseführer steht. Besonders schön ist er natürlich bei Sonnenschein von dem es hier aber auch reichlich gibt. Das Wetter war und ist echt angenehm und auch nicht zu kalt. Ich finde man merkt richtig, dass man im Süden ist. Wobei man als Deutscher vielleicht ein anderes Kälteempfinden hat, denn manche Spanierinnen laufen trotzdem in dicken Pelzmänteln herum und man könnte vermuten, es wären -10 Grad.

Aber es gibt auch andere kleine Unterschiede, die einem hin und wieder auffallen. Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit sehe ich z.B. Leute, die die Straße vor ihrer Haustür mit einem feuchten Wischmopp wischen. Darüber wunder ich mich immer noch, ich habe bisher noch nie jemanden in Deutschland dabei beobachtet, der das draußen macht. Ansonsten wird anscheinend gerne mit „Qué tal?“ begrüßt, wobei der Gegenüber gar keine Antwort zu deinem Wohlbefinden erwartet und schon längst weg ist, bevor man überhaupt antworten könnte. Man sagt ja auch, dass für die Spanier alles immer bisschen später anfängt und das ist wirklich kein Klischee. Als mir gesagt worden ist, dass ich morgen Nachmittag bei einer Prüfung hospitieren könnte, bin ich nicht davon ausgegangen, dass 18 Uhr gemeint ist. Und manchmal kann sich der Nachmittag wohl auch bis 20 Uhr ziehen.

Ach ja und jeder geht über rote Ampeln. Das ist vielleicht wirklich das Undeutscheste, haha.  Mittlerweile mache ich es auch ab und zu, aber nachdem ich mich gefühlt zwanzig Mal versichert habe, dass die Straße frei ist und husche im Eiltempo rüber.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Eintrag!
Kiki

Palacio de Cristal im Retiro-Park
Kiki

Lassen Sie einen Kommentar da

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert