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Unterrichten und das Land erkunden – Mein Praktikum in Indonesien

Schulalltag in Yogyakarta

Die fünfte und vorletzte Woche meines Praktikums ist nun vorbei und die Zeit vor Ort neigt sich bereits langsam dem Ende zu.
Trotz eines normalen Schulalltags wurde es nie langweilig.
Generell kann ich sagen, dass ich in meiner Zeit hier an der Schule nur positive Erfahrungen gemacht habe.

Das Kollegium hat uns sehr herzlich aufgenommen und wir fühlen uns hier wirklich wie ein Teil der Schule. Auch die Schüler sind sehr nett, interessiert und höflich und sie freuen sich, wenn eine von uns Praktikantinnen in den Unterricht kommt. Eine Muttersprachlerin im Unterricht zu haben, ist für sie sehr motivierend. In einigen Klassen konnte ich zusammen mit der Deutschlehrerin Binta oder dem Deutschlehrer Iwan unterrichten, in manchen Klassen habe ich aber auch alleine unterrichtet. Besonders gut kamen bei den Schülern immer Lernspiele an, wie das Spiel „Finde deinen Partner“ mit Fragen und Antworten, die korrekt zueinander geordnet werden müssen. Auch ein Spiel zur Steigerung von Adjektiven war eine schöne Abwechslung vom Unterrichtsalltag.

Für unsere Zeit in Indonesien war uns neben dem regulären Unterricht vor allem auch wichtig, einen Workshop zum Thema Nationalsozialismus durchzuführen, da in Indonesien so gut wie kein Wissen über deutsche Geschichte vorhanden ist und sie im Unterricht nicht behandelt wird. Auch hier waren die Schüler sehr interessiert und stellten viele Fragen.

Lehrerfortbildung

In der zweiten Woche vor Ort organisierten und leiteten wir (zwei Praktikantinnen der De Britto, eine Tutorin der UNY und drei Studentinnen im Auslandssemester, alle von der Uni Münster) eine Fortbildung für indonesische Deutschlehrer aus dem Umkreis. Die Fortbildung hatte unterschiedliche Schwerpunkte, die in Workshops zusammen mit den Deutschlehrern erarbeitet wurden: Musik, Spiele, Digitale Medien und Filme im Deutschunterricht. Ich bereitete den Workshop „Filme im Deutschunterricht“ vor und führte ihn auch durch. Von den Deutschlehrern kam hinterher ausschließlich positives Feedback, was uns sehr freute. Da der Unterricht hier meist frontal, lehrkraftgesteuert und lehrbuchfokussiert stattfindet, wollten wir die Lehrer an ein paar neue Unterrichtsformen heranführen und ihnen Möglichkeiten für einen abwechslungsreichen Unterricht zeigen.

Internationale Germanistik-Konferenz

Workshop beim studentischen Forum

Ebenfalls eine neue Erfahrung war für mich die Teilnahme an der internationalen Konferenz des indonesischen Germanistikverbandes, die vom 26.-30.09. in Yogyakarta stattfand. Wir hatten die Chance, ein studentisches Forum zu leiten, welches als Inhalt „Autonomes Lernen“ hatte. Dieses Forum erstreckte sich über zwei Tage, in denen wir ca. 20 Studentinnen und Studenten Möglichkeiten zum autonomen Lernen zeigten. Am Ende des zweiten Tages und somit des studentischen Forums bereiteten sie eine Posterpräsentation vor. Alle Poster wurden in einem Raum verteilt aufgehängt und eine Gruppe Dozierende, die sich vorher mit Möglichkeiten von aktiverem Unterricht beschäftigt hatte, kam dazu. So konnte ein Austausch zwischen Studierenden und Dozierenden stattfinden.

Freizeit

Sonnenaufgang mit Blick auf den Vulkan Bromo

In den letzten Wochen hatten wir etwas mehr Zeit zu reisen, sodass wir über ein verlängertes Wochenende zum Vulkan Bromo fahren konnten. Den besten Ausblick auf den Vulkan hat man bei Sonnenaufgang. So standen wir bereits gegen 3 Uhr nachts auf und machten uns auf den Weg zu einem Aussichtspunkt. Belohnt wurden wir mit einem atemberaumbenden Sonnenaufgang und einem Panorama, das ich nie vergessen werde.
Anschließend machten wir eine Wanderung zum Vulkankrater. Wenn man dort oben auf dem Rand des Kraters steht und in den brodelnden Schlund schaut, wird einem doch etwas mulmig. Was für eine Naturgewalt!

Am Vulkankrater des aktiven Vulkans Bromo
Am Strand Banyu Tibo fließt ein Wasserfall ins Meer

An einem anderen Wochenende machten wir eine Tour nach Pacitan. Bereits wenn man etwas aus der Stadt fährt, ändert sich die Umgebung völlig. Hier in der Stadt gibt es kaum Grün, wenige Bäume und leider keine öffentlichen Parks. Außerhalb der Stadt sieht man Wälder, saftige Wiesen und jede Menge Reisfelder.
In Pacitan wurde das noch ergänzt durch steile Klippen und wunderschöne Strände mit türkisblauem Meer.

Da wir uns für die Zeit unseres Aufenthalts Roller gemietet haben, sind wir hier sehr mobil und können auch nach der Schule noch die Stadt erkunden.
Unser Praktikum endet leider schon diese Woche, wir haben jedoch noch ein bisschen freie Zeit, um einen kurzen Urlaub auf Balis Nachbarinsel Nusa Penida zu machen. Darauf freuen wir uns schon sehr.

Bootstour über den Maron River – der Fluss mündet ins Meer

Laura

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