Hallo, ich bin Lena, 20 Jahre alt und ich befinde mich grade für 4 Monate in Irland. Ich mache ein Praktikum an einer Weiterführenden Schule in Tuam. Tuam ist, für deutsche Verhältnisse, ein großes Dorf in der Nähe von Galway und liegt somit im wunderschönen Westen Irlands. Hier leben knapp zehntausend Menschen, die sich gefühlt alle untereinander kennen.
Das Dorfzentrum bildet sich um einen kleinen Kreisverkehr, der hier „Square“ genannt wird. Von dort aus kommt man in alle Ecken des Dorfes. Wir hatten vor unserer Ankunft Angst, dass wir dort ziemlich abgeschnitten Leben und selbst zum Einkaufen schon weite Strecken mit dem Auto zurücklegen müssen. Falsch gedacht! Im Zentrum liegen ein Supervalue und Aldi. Diese beiden Supermärkte sind also selbst fußläufig super zu erreichen. Etwas weiter Außerhalb, aber immer noch in einer angemessenen Distanz, gibt es einen Lidl. Solltet ihr mal nach Tuam kommen wollen, erwartet bitte kein gut ausgebautes Netz der öffentlichen Verkehrsmittel. Es gibt Busse nach Galway und nach Dublin. Das war’s erstmal. Von da aus kommt man dann natürlich auch noch weiter. Eine Reise durch Irland ist daher mit dem Bus oder Zug zwar möglich, dauert aber ewig.
Das Leben hier wirkt, für mich zumindest, etwas entschleunigt im Gegensatz zu meinem Alltag in Deutschland. Ob das ein typisch irischer Alltag ist, wage ich aber zu bezweifeln. Was ich allerdings anmerken kann, ist, dass die Ir*innen es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nehmen. Alles bis 10 Minuten später ist on time. Das gilt natürlich, genauso wenig wie für uns Deutsche, nicht für alle Ir*innen. Es gefällt mir hier, auch als eigentlich sehr pünktliche Person, sehr gut. Die Menschen, denen ich hier begegne, sind alle unsagbar freundlich und zuvorkommend. Ich genieße es wirklich sehr von Fremden angelächelt und begrüßt zu werden. Alle sind hier wirklich sehr hilfsbereit und helfen einem schnell weiter, wenn man mal nicht weiterweiß oder sich in einer der tausend kleinen Nebenstraßen verlaufen hat. Was mich allerdings noch mehr gecatched hat als die Menschen hier, ist die wunderschöne Landschaft Westirlands. Wir nutzen unsere Wochenenden hier häufig für ausgiebige Spaziergänge oder Wanderungen. Die Nähe zum Meer erlaubt es uns auch sehr schnell an Orten mit Klippen zu sein. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie wunderschön der Westen Irlands wirklich ist, deshalb habe ich ein paar Fotos angefügt.
Das größte Klischee, mit dem ich hier hingereist bin, war, dass es in Irland immer regnet. Das kann ich direkt (zumindest ansatzweise) verneinen. Es regnet nicht immer, nur kommen Regenschauer sehr plötzlich und überraschen einen daher häufiger auch mal ohne Regenjacke. Ein klarer und einfacher Tipp dagegen ist es, die Regenjacke immer irgendwie dabei zu haben. Ein Regenschirm bringt einem hier wirklich nur sehr selten weiter, da der Wind häufig zu stark ist.
Zusammengefasst bin ich wirklich sehr zufrieden hier in Irland und kann es wirklich jedem empfehlen, mal einen Trip nach Irland zu machen. Damit meine ich nicht nur Dublin, sondern vor allem den Westen der Insel. Die meisten Eindrücke kann man bei einem Roadtrip entlang der Küste sammeln.
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