Teil 1: 6 Monate im Herzen Europas – Bruxelles!

Schon ist er vorbei – mein erster Arbeitstag als Junior Referentin für Forschung & Innovation im Brüsseler Büro des Chemiekonzerns Evonik. Erst einen Tag zuvor war ich aus Münster angereist und habe mein kleines Zimmer im Stadtteil Saint-Josse bezogen. An einem Freitag anzufangen bringt den tollen Vorteil mit, dass ich das Wochenende nutzen konnte, um meine bunte neue Heimat der nächsten sechs Monate besser kennenzulernen.

Sprache & Kultur

Obwohl die offiziellen Sprachen in Brüssel Französisch und Flämisch sind, trifft man hier doch auf eine unglaublich große Bandbreite – ein wahrer melting pot europäischer und außereuropäischer Kultur. Mit einem französisch Buch ausgestattet ist zwar mein Ziel nach diesem Praktikum mehr sagen zu können als „Je ne parle pa…“, doch schon nach wenigen Tagen merke ich, dass es gar nicht so einfach ist. Aus Bequemlichkeit wird schnell mal auf Englisch gesprochen. Und versuche ich es auf Französisch, so wechseln Gesprächspartner von ganz allein zurück in die mir bekannteste Fremdsprache. Eine lieb gemeinte Geste und toller Ausdruck der Akzeptanz internationaler Besucher, keine Frage. Meine Devise bleibt jedoch: Weiterüben!

Stadt & Umgebung

Als historisch gewachsene Stadt sind viele Brüsseler Straßen und Bürgersteige unglaublich schmal und ich bin immer wieder beeindruckt, wie viele Reisende sich durchzuschieben vermögen. Der Verkehr scheint manchmal chaotisch und unentspannt. Brüssel ist bemüht, die Infrastruktur für Fahrräder auszubauen und so wurden bereits einige Fahrradwege markiert und ausgebaut. Mit meinem leichten Klappfahrrad lassen sich enge Passagen wendig umfahren und so kann ich in angemessener Zeit das andere Ende der Stadt erreichen – ohne Helm und neon-leuchtender Weste würde ich mich jedoch im Gegensatz zu Münster nicht auf die Straße trauen. Zugegebenermaßen gehe ich deswegen aber lieber zu Fuß. Die Straßen sind zudem häufig dreckig und kaputt, mit herausragenden Pflastersteinen und fehlenden abgesenkten Bordsteinen. Als verwöhnte Fahrradstadt-Münsteranerin ist das eine große Umstellung und sorgt gerade am Anfang für Stress.

Gastro-Szene

Brüssel zeichnet sich unter anderem auch für seine ausgeprägte Pommes- und Bierauswahl aus. Und was für eine! Biersorten, die ich in Münster nur im gut sortierten Spezialitätenshop erwerben konnte, kann ich hier in einer überwältigenden Anzahl in Kneipen genießen. Eine wahre Traumstadt für eine Bierliebhaberin wie mich. Darüber hinaus konnte ich schon einige ausgefallene Cafés und Restaurants ausprobieren. Von würzigem äthiopischen Kaffee, traumhaft schokoladigem Eis bis hin zu herzhaften Tortillas zum Frühstück. Hier bleiben keine Wünsche offen.

Nachhaltiges Leben

Wie auch in Münster lässt sich hier in Brüssel ein Trend hin zu nachhaltigem, ökologischem Essen, Einkaufen und Leben feststellen. Dies sieht man zum einen in der breiten Auswahl an Restaurants aber auch an Lebensmittelläden, die bereits Zero-Waste-Alternativen für Einkäufe des täglichen Bedarfs anbieten. Einen ausführlichen Bericht hierüber werde ich in den kommenden Wochen verfassen, da mich dieses Thema bereits seit einiger Zeit sehr umtreibt.

 

Ich bin gespannt, was sich noch entdecken lässt!

Bis zum nächsten Mal,

Eure Astrid

 

P.S.: Thanks to Bruno Maes for the great picture at the International AfterWork [Cover picture]!

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