Danke für dein Interesse an meinem Beitrag! Ich hoffe er gibt dir einen guten Einblick in meinen Alltag als Teaching Assistant an der Archway School in Stroud (England).
7:00 Uhr – Frühstück und Weg zur Schule
Nach dem Aufstehen gehe ich runter in die Wohnküche meiner Gastfamilie, setze mir – very british – erstmal einen Tee auf und esse dazu entweder Müsli oder Roggenbrot von Lidl (sehr beliebt hier). Entweder kann ich mit meiner Gastmutter Franceska zur Schule fahren oder ich gehe mit ihr und unserem Hund Jumble Gassi zur Bushaltestelle und nehme dann den Bus zur Schule. Wir wohnen in Far Oakridge sehr ländlich, sodass wir zu Fuß eine Viertelstunde bis zur nächsten Bushaltestelle brauchen und der Bus auch nur zweimal täglich fährt. Das ist aber kein Problem, wenn man die Dinge, die man erledigen möchte, gut plant.
9:10 – 15:15 Unterricht
Anders als in Deutschland beginnt der Unterricht hier erst um 9:10, dafür endet er aber auch erst um viertel nach drei am Nachmittag. Im Unterricht helfe ich bei den Fächern Deutsch, Englisch als Zweitsprache, Musik und Französisch. In Englisch als Zweitsprache betreue ich zugewanderte Schüler (vor allem Geflüchtete) eins zu eins und versuche ihnen mithilfe von Lernspielen, Vokabelbildchen etc. Englisch beizubringen. Das ist vor allem mit den neu zugewanderten Schülern ganz schön herausfordernd, weil wir keine gemeinsame Sprache haben. Aber es macht sehr viel Spaß, weil die Schüler sehr motiviert, respektvoll und dankbar sind. Im Deutschunterricht gehe ich oft mit einer Gruppe von Schülern in einen anderen Raum und übe dort Sprechen mit ihnen. Demnächst werde ich auch mit der ganzen Klasse Unterricht machen können. Dann werden wir über Umweltschutz sprechen und den Dativ üben. Der Dativ ist sehr schwierig für die Schüler, obwohl es – wie ich neulich gelernt habe – im Englischen in der Form “whom” noch Überbleibsel vom Dativ gibt.
Nachmittag und Abend
Die Schule geht hier bis 15:15 Uhr. Danach fahre ich mit meiner Gastmutter oder mit dem Bus nach Hause. Im Bus sitzen viele Schulkinder – darunter auch einige meiner Schüler. Das ist sehr schön, weil ich dadurch schnell eine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Jede Schule hat hier ihre eigene Uniform. Man erkennt also gleich, welche Schüler zu welcher Schule gehören. Den Rest des Nachmittags verbringe ich in Far Oakridge (außer an den Tagen, wo ich nach der Schule in Stroud bleibe, um zum Zumba oder Chor zu gehen.). In Far Oakridge gibt es keine Geschäfte, aber man geht 15 Minuten bis zum nächsten Dorf und dort gibt es einen kleinen Laden und einen Pub. In Far Oakridge gehen wir oft mit dem Hund Gassi oder machen Dinge im Haus. Wir kochen manchmal zusammen, gucken fernsehen oder quatschen einfach nur. Das Leben in Far Oakridge ist sehr ruhig und entspannt. Das habe ich am Anfang sehr genossen, weil ich in Deutschland oft gestresst bin und zu viele Dinge mache. Jetzt muss man wissen, wie man sich gut beschäftigt. Ich würde nicht für immer hier leben wollen, aber für drei Monate ist es super, vor allem weil meine Gastfamilie einfach wunderbar ist.
Meine Gastfamilie: Franzi, Floss, Jeff und Zach /Mein Zimmer
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