Hello and welcome y’all !
Mein Name ist Dana, ich bin 26 Jahre jung und studiere derzeit Englisch und Ökonomik auf Lehramt für das Berufskolleg. Als Teil meines Bachelors absolviere ich ein Praktikum in Oak Ridge, Tennessee, in den USA. Dies ist nicht mein erster Aufenthalt in Oak Ridge.
Bereits im Jahr 2015/16 durfte ich den American Way of Life kennenlernen. Als ich zu Beginn meines Studiums erfahren habe, dass ein Auslandssemester zu meinem Englischstudium gehört, wusste ich sofort, dass ich zurück möchte. Meine Gasteltern Gene und Rosalyn waren sofort begeistert, als ich ihnen davon berichtete. Sie vermittelten mir den Kontakt zu Dr. Fairchild Keyes, Direktorin der “Willow Brook Elementary School“, welche mir die tolle Möglichkeit gibt, an ihrer Schule mein Praktikum zu absolvieren.
Oak Ridge – “The Secret City”
Viele Menschen haben noch nie etwas von Oak Ridge gehört. Dies liegt daran, dass die Stadt bis 1949 geheim gehalten wurde und auf keiner Karte erschien. Sie wurde extra für Forschungsarbeiten an Atombomben für den zweiten Weltkrieg gegründet. Um die dort lebenden Wissenschaftler zu schützen, wurde jeder Besucher am Stadteingang kontrolliert. Noch heute erkennt man die Tore, an denen die Kontrolleure gesessen haben. Zudem ist das Straßennetz in den älteren Teilen der Stadt sehr komplex aufgebaut, quasi wie ein Labyrinth, damit Eindringlinge dort ihre Orientierung verlieren. Bis heute forschen viele Wissenschaftler im „National Laboratory“.
Der Bundesstaat Tennessee, im Süden der USA, wird auch als „Volunteer State“ bezeichnet. Dies kommt ursprünglich daher, dass Soldaten freiwillig für ihr Land gekämpft haben. Auch noch heute spielt Volunteersarbeit eine wichtige Rolle. Quasi jeder engagiert sich für verschiedene Projekte. Oftmals finden diese im Rahmen kirchlicher Veranstaltungen statt. Der Glaube spielt hier eine große Rolle. Aus diesem Grund bezeichnet man die Südstaaten auch als den Bible Belt, wörtlich übersetzt den Bibel-Gürtel, welche aus den Bundesstaaten besteht, in denen sehr religiöse und konservative Amerikaner leben. Religion wird generell sehr unterschiedlich im Vergleich zu Deutschland gehandhabt. Es gibt unzählige Kirchen, circa 100 alleine in Oak Ridge, welche unterschiedliche Glaubensrichtungen vertreten. Einige sind sehr liberal, andere wiederum sehr konservativ.
Neben der Religion und der freiwilligen Arbeit ist der Süden besonders für eins bekannt: für seine unfassbar freundlichen und offenen Menschen. Jeder ist sehr höflich, herzlich und zuvorkommend. Dies fühlt sich für Europäer oft komisch an, da wir es nicht gewohnt sind, beispielsweise im Supermarkt, mit „Sweety” oder „Honey“, angesprochen zu werden. Eine andere Austauschschülerin sagte bei meinem ersten Besuch einmal zu mir, dass sie dieses Verhalten nicht mag und als „fake“ empfindet. Ich hab ihr damals schon gesagt, dass dies einfach ein freundlicher Umgangston sei. Und meine Mutter sagte schon immer, dass “Freundlichkeit nichts kostet“. Daher schätze ich diesen Umgangston sehr!
Tennessee ist außerdem bekannt für seine beeindruckende Natur, die vielen Berge, Flüsse und Seen. Derzeit liegt die Temperatur bei circa 30 Grad und es ist bisher auch noch kein Herbst in Sicht. Da ich diverse Klausuren und Hausarbeiten geschrieben habe und mich zudem auch um mein Visum kümmern musste, was sehr zeitintensiv war, hatte ich in Deutschland leider keine Zeit, den Sommer zu genießen. Dies tue ich hier um so mehr. Meine Gasteltern besitzen ein Haus am See, circa 30 Minuten von ihrem Wohnhaus entfernt. Meiner Meinung nach ist dies der schönste Ort in ganz Tennessee. Man kann schwimmen, Kanu fahren, wandern oder auch einfach mal nichts tun. Vor allem kann man dort die letzten Sommertage voll ausnutzen.
Da ich bereits einmal hier war, freue ich mich besonders darüber Freunde und Bekannte wiederzusehen. Oft treffe ich mich mit meinen Freunden Alex und Nadine, die ich bei meinem ersten Praktikum kennengelernt habe. Oak Ridge ist sehr klein, doch die beiden zeigen mir immer wieder neue Attraktionen. Mein persönliches Highlight war bisher das Line Dancing im „Cotton Eyed Joe’s“. Dies ist eine Country Bar in Knoxville, in der sich die Anwohner zum Feiern treffen. Das Nachtleben in Tennessee ist kaum vergleichbar mit dem, was ich von zuhause gewohnt bin. Hier tragen alle Cowboy Boots und Karohemden und tanzen synchron in einer Reihe. Jeder kennt die Schritte, da diese entweder zuhause alleine oder in einem Tanzkurs gelernt werden. Meine Freundin Nadine hat das Talent, sich diese Schritte schnell abschauen zu können, während die anderen tanzen. Ich kann das leider nicht so gut…
Ein weiterer fester Bestandteil der Kultur ist die Südstaatenküche . Diese zeichnet sich vorallem dadurch aus, dass alles frittiert werden kann. Egal ob Hühnchen, Eis oder Oreo Kekse – wirklich alles kann frittiert werden. Da meine Gasteltern ursprünglich aus Kalifornien und Oregon kommen, kochen sie fast nichts, wofür die Südstaatenküche bekannt ist. Ihre Ernährung ist sehr gesund, was vor allem daran liegt, dass Rosalyn darauf achtet. Sobald sie mal die Stadt verlässt, freut Gene sich auf Hot Dogs und Pizza. Er ist ein begnadeter Esser, wie er selbst immer betont.
Mir geht es hier also sehr gut und ich freue mich auf die nächsten Wochen!
Liebe Grüße
Dana
Hallo Dana!
Ich habe deinen Bericht super gern gelesen 🙂
Würdest du mir bei Gelegenheit ein paar Fragen per Mail beantworten?
Liebe Grüße,
Chiara