Goedemiddag allemaal,
mein Name ist Charlotte und ich studiere an der Uni Münster Niederlande-Deutschland-Studien. Ich bin gerade im 6. Semester und da heißt es: Auf geht’s, Arbeitserfahrung sammeln bevor der Bachelorabschluss auch schon in der Tasche ist und der Ernst des Lebens beginnt.
Da ich schon im Wintersemester 2014/2015 ein Auslandsemester in Rotterdam verbracht habe, stand bereits vor der Bewerbung fest – Ich will unbedingt in den Niederlanden bleiben! Nichts gegen Münster, aber das Leben hier ist soviel einfacher. Die Menschen sind unkompliziert, die Polizei treibt Steuergelder nicht beim armen Fahrradfahrer ein und die Bahn kommt immer pünktlich.
Die ersten drei Wochen in meiner neuen Heimat vergingen rasend schnell. Mein Zimmer habe ich übers Internet gefunden und hat eine super Lage – zwei Kilometer bis zum Strand, Einkaufsmöglichkeiten sind direkt um die Ecke und bis in die Stadt ist es auch nur eine Viertelstunde. Anfängliche Orientierungsprobleme konnte ich relativ schnell überwinden – dank der Den Haager Straßenbezeichnung. Alle Viertel tragen einen Überbegriff. Ich wohne zum Beispiel im Früchteviertel (mit u.a. Apfel- und Orangenstraße), daneben ist das Baum- und Nussviertel.
Wie auch in Rotterdam sind in Den Haag Niederländischkenntnisse im Alltag nicht unbedingt erforderlich. Niederländer können einfach super Englisch und Den Haag ist generell sehr multikulturell. Das habe ich bereits am dritten Tag erfahren, als ich zum ersten Mal den Wochenmarkt besucht habe, der viermal die Woche stattfindet. Ob asiatisch, türkisch oder surinamisch – das Angebot ist der Wahnsinn. Im Gegensatz zu eher teuren Lebensmittelpreisen in Supermärkten bekommt man auf dem Wochenmarkt (der übrigens der größte Europas sein soll) Obst und Gemüse zu Schleuderpreisen. Aber auch Fleisch, Fisch oder Backwaren findet man hier im Überfluss.
Neben der Arbeit habe ich die letzten Tage versucht, so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich abzuklappern – königlicher Garten, Parlament oder Friedenspalast: Eine Reise nach Den Haag lohnt sich wirklich. Da es das Wetter auch oft zulässt, bin ich in meiner Freizeit meistens am Strand. Letzte Woche haben die Strandcafés eröffnet und es gibt nichts schöneres als bei holländischem Apfelkuchen und koffie verkeerd die Sonnenstrahlen zu genießen.
Das Meer vor der Haustür zu haben ist einfach der Wahnsinn. Einziger kleiner Minuspunkt: Ab und zu stürmt es ganz schön heftig! Teilweise ist es hier so windig, dass man fast vom Fahrrad gepustet wird. Und das meine ich nicht nur hypothetisch, nein, dass ist mir bereits auf dem Heimweg nach meinem ersten Arbeitstag passiert. Und da soll noch einer sagen, Fahrrad fahren in Holland ist nicht anstrengend, weil es keine Berge gibt. Um meine Fitness muss ich mich die nächsten Monate also nicht sorgen.
Bis Ende August sind es noch 5 ½ Monate: Genug Zeit also, den Frühling zu genießen, noch mehr Apfelkuchen, Patat Oorlog (Pommes mit Mayonnaise und Saté-Sauce) und Stroopwaffeltjes zu essen, die Stadt weiter zu erkunden und euch zu berichten, wie mir das Praktikum und die Stadt gefällt!
Groetjes,
Charlotte
das klingt wirklich traumhaft. Und NL liegt fast vor der Haustür, jedenfalls deutlich weniger als 12 Flugstunden.
Geniess es!
LG