Hallo zurück!
falls ihr unseren ersten Beitrag nicht gelesen habt: wir sind Maria (23) und Friederike (22) aus Münster und machen gerade ein 12-wöchiges Praktikum an der Europa School in Culham, UK (kurz: ESUK). Culham liegt circa 10 Meilen südlich von der bekannten Universitätsstadt Oxford. Maria studiert Mathe und Erdkunde auf Lehramt und macht das Praktikum freiwillig und Friederike studiert Mathe und Englisch und macht das Praktikum im Rahmen ihrer Auslandserfahrung für das Englisch Studium. Nichtsdestotrotz machen wir grundsätzlich das gleiche an der Schule, weswegen wir uns dazu entschieden haben, euch gemeinsam von unseren Erfahrungen zu berichten. In unserem ersten Beitrag haben wir von unserer Praktikumsschule und unserer Vorbereitung auf das Praktikum berichtet. Nun einmal ein kleiner Einblick in unseren Schulalltag.
Der Tag beginnt:
Gegen 6:45 Uhr klingelt der Wecker. Nach dem Frühstück (gut, günstig und in jedem Supermarkt hier in der Nähe zu bekommen: Porridge Oats und Obst) geht es dann mit dem Fahrrad los zur Schule. Mittlerweile meistern wir die Fahrt auf der linken Straßenseite und mit leider deutlich schlechteren Fahrradwegen, als wir es von Münster gewohnt sind, mit Leichtigkeit.
In der Schule:
Hier geht nun jede von uns ihrem Stundenplan nach. Wir sind insgesamt vor allem in der Secondary 1 bis Secondary 4 eingesetzt, also bei den circa zehn bis vierzehn Jährigen. Hierbei konnten und können wir aber auch Wünsche äußern, sodass wir beispielsweise auch mal in der Grundschule unterstützen und unterrichten können. Bei allen Fragen rund um den Stundenplan aber auch weit darüber hinaus (von offenen Fragen im Schulalltag über persönliche Herausforderungen bis hin zu Tipps für Wochenendausflüge) stehen uns dabei zwei liebe Ansprechpartnerinnen aus dem SEN-Team zur Seite.
Im Wesentlichen gibt es aber in der Schule drei Aufgaben für uns:
- Erstens beobachten und unterstützen wir die Lehrkräfte in ihrem Unterricht. Neben den Fächern, die wir studieren, sind wir auch in vielen anderen Unterrichtsstunden dabei, insbesondere im Deutschunterricht. Dort unterstützen wir schwächere Schüler:innen in Einzelarbeitsphasen oder beantworten Fragen in Gruppenarbeitsphasen und übernehmen damit die Rolle der sogenannten „Teacher Assistans“, oder kurz TAs. Manchmal beobachten wir aber auch nur. In diesen Unterrichtsstunden hatten wir auch schon die Chance, mal den Matheunterricht zu übernehmen.
- Zweitens geben wir die sogenannten „German support lessons“, was im wesentlichen Deutsch Nachhilfestunden in Kleingruppen von 2-4 Schüler:innen sind. Hier liegt es ganz bei uns, mit den Kindern Inhalte aus dem Deutschunterricht zu wiederholen bzw. aufzuholen und zu üben. Die Teilnehmenden sind häufig Schüler:innen aus dem deutschen Zweig, die erst seit der Secondary School Deutsch lernen oder durch andere Gründe Schwierigkeiten haben, im Deutschunterricht und im deutschen Geschichts/Erdkunde Unterricht mitzuhalten. Die entsprechenden Lehrkräfte empfehlen ihnen dann die Teilnahme an eben jenen German support lessons, die während der Schulzeit stattfinden. Für uns beide in jedem Fall ein spannender aber auch herausfordernder Einblick in die DAZ Thematik, mit dem wir bisher noch wenig Kontakt hatten.
- Last but not least sind wir auch im Vertretungsunterricht und in der Pausenaufsicht eingesetzt. Die Schüler:innen sind in den Vertretungsstunden manchmal sehr „energized“ (in unserer ersten Woche meinte mal eine Lehrerin zu uns, so kann man das ruhig bezeichnen, wenn es mehr oder weniger…. turbulent zugeht im Klassenraum), aber wer sich an die eigene Schulzeit zurückerinnert, kann das vielleicht nachvollziehen. Trotzdem können wir auch hier Erfahrungen mit dem Classroom Management sammeln.
Während unserer Freistunden können wir uns entweder im Staff Room aufhalten (hier gibt es auch Tee und Kaffee, Mikrowellen für das Mittagessen und auch des Öfteren mal Kuchen oder Schokolade) oder in unserem TA Room. In ersterem ist häufig jemand für ein kurzes Gespräch zu haben, zum Arbeiten bietet sich letzterer gut an.
Nach der Schule:
Der Schultag endet dann für uns, je nach Stundenplan, zwischen 13:20 Uhr und 15:45 Uhr. Nach so einem Tag ist uns zuhause dann häufig erstmal nach einem Tee und einem Keks oder einem Stück Kuchen zumute, bevor jede ihren Nachmittagsaktivitäten (unter der Woche meist weniger aufregend: Entspannen, Unterricht-Vorbereiten, Lesen, Spazieren oder Sport; wir haben es aber auch unter der Woche schon in den Pub oder ins Kino geschafft:)) nachgeht.
Bis bald,
Friederike und Maria
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