Meine Ankunft hier in Bangkok ist nun schon einige Wochen her, aber an den ersten Eindruck, den ich von der Stadt hatte, kann ich mich noch genau erinnern: Laut, chaotisch, schwül und ziemlich überwältigend.
Die gute Nachricht: An all diese Sachen gewöhnt man sich überraschend schnell – auch als Landei aus Münster – und erste Eindrücke lassen sich eben doch korrigieren.
Bangkok hat nämlich extrem viel zu bieten – nicht umsonst ist es Pflichtprogramm für jeden Süd-Ost-Asien Reisenden. Neben wunderschönen Tempeln und viel Kultur lockt natürlich auch das berühmt-berüchtigte Nachtleben der Stadt ebenso wie die schier unglaubliche Vielfalt an Streetfood (zu der ich wahrscheinlich noch einen eigenen Post verfassen werde). Da es Unmengen von Reiseführern und Blogs gibt, die Bangkok und seine Vorzüge viel besser beschreiben, belasse ich es deshalb bei dieser kurzen Darstellung und erzähle euch lieber etwas über die Dinge, die vielleicht für Praktikanten wichtiger sind: Wohnungssuche, der Weg zum Arbeitsplatz und soziale Kontakte 🙂
Die Wohnungssuche habe ich erst vor Ort in Angriff genommen und solange in einem Hostel gewohnt, das in der Nähe meines Praktikumsplatzes, dem Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung Thailand, war . Das ging sehr gut, da ich mir dadurch die Zimmer persönlich anschauen konnte und auch ein paar Tipps von Einheimischen bekommen habe. Sonst kann man aber auch im Internet vorher schon Ausschau halten über Plattformen wie Renthub oder Thai Apartment. Am liebsten hätte ich in einer WG gewohnt, um den Einstieg etwas zu erleichtern, aber da fast nur andere Internationals in WGs leben und diese meist in einem Stadtteil liegen, der relativ weit von meinem Praktikumsbüro bei der FES Thailand entfernt liegt, war das leider nicht möglich. Stattdessen habe ich durch die Internetsuche ein nettes Zimmer in einem Apartmentkomplex etwas abseits des Trubels der Innenstadt aber nahe einer der U-Bahn-Stationen gefunden. Das Zimmer ist typisch für kleinere thailändische Apartments eingerichtet: Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch und eigenes kleines Badezimmer – aber keine Küche. Warum auch, wenn die Straßenküchen in der Nebenstraße fast rund um die Uhr leckeres Essen für umgerechnet ca. 50 Cent bis 1 Euro verkaufen?
Um zur Arbeit zu gelangen nehme ich die U-Bahn, die hier MRT heißt, und brauche alles in allem ungefähr 40 Minuten. Münsteraner Verhältnisse gewohnt, dachte ich zunächst, dass das ein ziemlich langer Weg sei, aber nachdem mir meine thailändischen Kollegen erzählten, dass sie 1-2 Stunden jeden Tag zur Arbeit pendeln, war ich doch relativ zufrieden mit meiner Wahl des Stadtteils. Die U-Bahn an sich ist sehr zuverlässig und kommt zur Rush-Hour im 4-Minuten Takt. Trotzdem muss man sich darauf gefasst machen, zu diesen Zeiten wie eine Sardine in der Büchse zwischen anderen Pendlern eingepfercht zu sein. Das gleiche gilt für den Sky Train, der mit seinen höher gelegten Trassen die Straßenbahn in Bangkok ersetzt. Gut zu wissen ist auch, dass die beiden Bahnen keine staatlichen Verkehrsbetriebe sind, sondern von zwei verschiedenen privaten Unternehmen betrieben werden. Das führt auch dazu, dass man momentan noch zwei verschiedene Fahrkarten braucht, wenn man umsteigen möchte, und dass die Tarife vergleichsweise teuer sind, da die Tickets nicht staatlich subventioniert werden (man zahlt ca. 40ct für die Distanz einer Station). Ausserdem ist es wohl auch ein Grund für den nur langsam voran schreitenden Ausbau des Streckennetzes (Die Altstadt ist z.B. momentan gar nicht mit der Bahn erreichbar). Stellt euch also darauf ein, auch andere Verkehrsmittel zu benutzen, wie zum Beispiel Motortaxis, Taxis, Kanalboote oder auch Tuk Tuks.
Um Leute kennenzulernen in Bangkok, wenn man nicht gerade in einer WG wohnt oder viele andere Praktikanten bei sich im Unternehmen hat, gibt es einige Möglichkeiten. Zum einen gibt es einige Facebook-Gruppen speziell für Interns, die manchmal Partys oder Events veranstalten (z.B. Interns Bangkok 2017 ), zum anderen kann man sich aber auch einfach von der Stadt treiben lassen und man wird mit Sicherheit neue Leute kennen lernen. Eine weitere gute Alternative ist, sich bei Websites wie Couchsurfing oder vor allem MeetUp anzumelden, bei der Einheimische und Expats verschiedene thematische Gruppen (z.B. Volleyball-, Kino-, oder Wochenendausflug-Gruppen) gegründet haben, die regelmäßig Treffen veranstalten und auf denen man immer nette Leute trifft.
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