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Praktikum in London – eine lohnenswerte Investition?

Wer hier auf dem Blog unterwegs ist, steht vielleicht auch noch vor der Frage, wann wie und wo er ein Auslandspraktikum machen möchte. Meine zwei Monate in der Londoner Unternehmensberatung sind nun zu Ende und ich habe jeweils fünf Argumente zusammengestellt, die aus meiner Sicht für und gegen ein Praktikum in der Weltstadt London sprechen.

Und noch ein Blick auf die Stadt - dieses Mal vom Hügel in Greenwich, der Aufstieg lohnt sich!
Ausblick vom Hügel am Royal Observatory in Greenwich. Der kurze Aufstieg lohnt sich! (aufs Bild klicken für bessere Qualität)
PRO-LONDON
  1. Die Stadt: Ich glaube, hier muss ich nicht viel zu schreiben, denn jeder kennt London und kann sich vorstellen, welche Fülle an Kultur, Geschichte und Lifestyle die Stadt zu bieten hat. Es wird hier nie langweilig und auch nach Monaten gibt es noch tausend Dinge zu entdecken und zu tun.
  2. Die Leute: Die Londoner habe ich als stets offenes und herzliches Volk erlebt und zudem bieten wenige andere Städte in diesem Maße die Möglichkeit, Menschen auch aus dem Rest der Welt kennenzulernen. Ich habe während meiner Zeit dort viele tolle Freundschaften geschlossen, die sicherlich die zwei Monate überdauern werden.
  3. Die Wirtschaft: Auch wenn die wirtschaftliche Lage Englands besser aussehen könnte, sind in London viele aufstrebende Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen ansässig, die auch nach internationalen Praktikanten suchen – die Chance, ein passendes Praktikum zu finden, stehen also nicht schlecht.
  4. Die Sprache: Dass man während eines Praktikums in einem englischsprachigen Land sein Englisch verbessert, ist denke ich selbstverständlich. Und dass Englisch als Weltsprache in den meisten Berufen mittlerweile unerlässlich ist, mehr als jede andere Sprache, wahrscheinlich auch. Großbritannien ist hierfür aber vermutlich eine der günstigsten Alternativen, wenn man sich die Preise allein für den Flug in die USA oder auch nach Australien ansieht.
  5. Der Lebenslauf-Faktor: Neben den verbesserten Sprachkenntnissen zeugt ein Auslandspraktikum von internationaler Berufserfahrung und interkulturellen Kompetenzen. London als Weltwirtschaftszentrum ist als “Aushängeschild” auf dem Lebenslauf vielleicht besonders einprägsam und bemerkenswert.

 

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Typischer “High Tea” im Kensington Palace
KONTRA-LONDON
  1. Die Kosten: Vermutlich das größte Kontra-Argument. Für ein WG-Zimmer muss man ca. 1000 Euro im Monat einplanen, das Tube Monatsticket kostet ganze 180 Euro und Lebensmittel gern mal doppelt so viel wie in Deutschland. Einheimische werden zwar im Durchschnitt auch besser bezahlt als in Deutschland (und verdienen sich häufig am Wochenende im Zweitjob Geld dazu), Praktika sind allerdings aufgrund der hohen Nachfrage für internationale Studenten nicht immer, aber häufig unbezahlt.
  2. Die Infrastruktur: Wie es Großstädte so an sich haben, ist man auch außerhalb der Rush Hour und trotz Wohnung im Zentrum selten in zehn Minuten am Zielort. Wer in Münster keine Lust hat, den langen Weg raus nach Gievenbeck auf sich zu nehmen, sollte sich also vielleicht nicht für London entscheiden –  genau so wenig wie Leute mit Platzangst. Sicherlich verfügt die Stadt über eines der ältesten und ausgereiftesten öffentlichen Nahverkehrsnetze der Welt. Die unglaublich großen Menschenmassen führen aber trotzdem dazu, dass man morgens auch mal zwanzig Minuten warten muss, bis man endlich in die völlig überfüllte Tube einsteigen kann, da in den vorherigen Wägen kein Zentimeter Platz war.
  3. Die Sprache: Ich habe mehr als einmal während meiner Zeit in London gehört, dass London nicht die beste Stadt ist, um sein Englisch zu verbessern – weil die Stadt so international ist, dass man meist ein von ausländischen Akzenten geprägtes Englisch hört. Zum anderen findet man als Nichtmuttersprachler und English-Newbie selbst mit viel Praxiserfahrung nur schwer ein Praktikum in einem international bekannten Unternehmen. Wer also nach bekannten Namen auf dem Lebenslauf strebt, sollte vielleicht auch eher in Deutschland suchen.
  4. Die Arbeitsweise: Für wen strukturierte Arbeitsweisen, klare Anweisungen und effiziente Abläufe unerlässlich für die Arbeit sind, der sollte vielleicht auch ein Praktikum in Deutschland vorziehen. Ich persönlich habe diese etwas entspanntere Herangehensweise aber nie als Problem gesehen, im Gegenteil.
  5. Mein größtes Problem momentan: London birgt die Gefahr, süchtig zu machen, sodass man gar nicht mehr zurück nach Deutschland möchte 🙂

Trotz all der Strapazen und Aufwendungen waren die zwei Monate in der britischen Metropole also mehr als lohnenswert für mich persönlich. Ich würde es jedem, der kein Problem mit Großstadtrummel hat und bereit ist, ein wenig zu investieren, absolut empfehlen und plane jetzt schon, wann ich das nächste Mal zurück auf die Insel fliegen könnte.

Ausblick hinunter auf die Stadt vom Shard-Tower aus. Ein Tipp: Statt die 30 Pfund für den Aussichtspunkt ganz oben zu zahlen, kann man auch kostenlos in eine der Bars gehen. (aufs Bild klicken für bessere Qualität)

 

Maren

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