Hej igen!
Seit 4 Monaten bin ich nun als Praktikantin bei dem Paketreiseveranstalter/ der Agentur Incoming Haman Group in Stockholm beschäftigt.
Ein paar Fakten über meinen Arbeitgeber:
Die Haman Group besteht aus mehreren Verkaufsabteilungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Kunden. Das Kerngeschäft besteht in Gruppenreisen mit dem Bus. Die meisten Gruppen kommen aus Deutschland. Die dafür zuständige Abteilung sitzt auch in Stockholm, zusammen mit Cities+Tours (Reisen für Kunden aus Scandinavien in andere Länder, Outgoing) und Scandinavian Incentives (Reisen und Events für Firmen). Es gibt noch ein weiteres großes Büro in Oslo, dem Hauptsitz von Haman. Die dort vertretenen Abteilungen sind Authentic Scandinavia (Individualreisen) und Terra Nova (zuständig für Kunden aus hauptsächlich Frankreich und Italien).
Die Haman Group ist durch ihre einzelnen Abteilungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten sehr breit aufgestellt und ist einer der führenden Paketreiseveranstalter und Incoming Agenturen in der Branche. Und eines der ersten, das diese Art von Reisen veranstaltete. Letztes Jahr feierte Haman sein 50- jähriges Bestehen.
Paketreisen bedeutet, dass komplette Reisen zusammengestellt werden und diese dann an Reisebüros und -agenturen weiterverkauft werden, die wiederum ihrerseits diese Reisen weiterverkaufen. Der Endkunde weiß oft nicht, dass die Reisen ursprünglich von Haman eingekauft wurden.
Nun ein wenig zu meinem Praktikum und meinen Tätigkeiten:
Ich arbeite im Stockholmer Büro in der Einkausabteilung (englisch Purchasing Department) und helfe dem Purchasing Manager, meinem Chef, bei der Anfrage von Preisen bei Lieferanten (Hotels, Fähren, Busunternehmen, Guides, Aktivitäten uvm.) und bei der Pflege des Buchungssystems, das nun für 2016 aktualisiert werden muss. So können die Verkäufer der einzelnen Abteilungen nun schon Reisen und Pakete für nächstes Jahr zusammenstellen.
Meine Hauptaufgabe besteht darin per Mail bei unseren Lieferanten Preise für das nächste Jahr anzufragen. Hier kommen mir meine Sprachkenntnisse (Schwedisch und Norwegisch) zugute, denn es ist schon etwas anderes, wenn man mit jemanden in seiner Muttersprache kommunizieren kann. Wenn ich dann die Preise zugeschickt bekomme, vergleiche ich diese mit den Preisen, die wir in diesem Jahr hatten. Falls die Steigerung der Preise zu hoch ist, kontaktiere ich noch einmal den Lieferanten und versuche über bessere Preise zu verhandeln, denn da die Reisen weiterverkauft werden, braucht Haman den günstigsten Preis um konkurrenzfähig zu sein. Sind die Preise im Rahmen, aktualisiere ich sie im Buchungssystem und mache sie dadurch buchbar für die Verkäufer.
Da ich weder Tourismus noch BWL studiert habe, hat das Praktikum nur sehr wenig mit meinem Studium zu tun. Die Verbindung besteht darin, dass ich meine Sprachkenntnisse, Schwedisch und Norwegisch, anwenden kann.
Ich merke zwar, dass mir diese Arbeit oft zu eintönig und zu wenig kreativ ist und ich weiß, dass ich später nicht in diesem Bereich und auch nicht in dieser Branche arbeiten möchte, aber ich erfahre das Praktikum dennoch als Chance. Zumindest bin ich jetzt meiner Vorstellung meines zukünftigen Traum-Berufes näher: ich weiß, was ich auf jeden Fall nicht arbeiten möchte.
Es kristallisiert sich aber immer mehr heraus, was meine Fähigkeiten sind und wo meine Schwächen liegen, was mir Freude bringt und was eher nicht. Des weiteren habe ich nach dem Praktikum ein halbes Jahr Arbeitserfahrung gesammelt und kann behaupten, dass ich den Biss habe, auch Dinge zu Ende zu bringen, die mir nicht 100%ig gefallen bzw. die mir nicht unbedingt liegen.
Positiv sind aber die Erfahrungen, die ich neben der Arbeit gemacht habe. Ich habe nette Kollegen und Mitpraktikantinnen getroffen und etwas über die Arbeitskultur und das Leben in Schweden gelernt.
Circa ein Drittel der Angestellten im Stockholmer Büro sind tatsächlich Deutsche und auch in Oslo arbeiten ein paar deutsche Mitarbeiter. Das liegt daran, dass die Großzahl der Kunden aus Deutschland kommt, auch wenn es immer mehr Reisende aus anderen europäischen Ländern nach Skandinavien zieht. So ist auch der Mitarbeiter-Stab ganz international aufgestellt. Herkunftsländer sind neben Deutschland und Schweden/Norwegen, u.a. die Niederlande, Österreich, Frankreich, Südafrika und Bosnien. Haman ist also auch in diesem Sinne ein internationales Unternehmen und das gefällt mir sehr gut.
Dennoch ist das Arbeitsklima und der Umgang miteinander skandinavisch locker. Man duzt sich natürlich, jeden Freitag wird das sogenannte Fredags-fika zelebriert (Kaffee und Kuchen pünktlich um 15 Uhr) und es ist üblich auch mal über private Dinge zu sprechen.
Mit meinem Chef, auch aus Deutschland, verstehe ich mich sehr gut und ich weiß, dass ich mit allen Fragen und Problemen zu ihm kommen kann. Da wir in unserer Abteilung gerade sehr viel zu tun haben, kommen die Antworten zwar nicht sofort, aber bei dringenden Angelegenheiten kann ich mich jederzeit an ihn wenden.
Ich konnte mich mit Fragen aber generell immer an jeden wenden und wurde immer gefragt, ob alles in Ordnung wäre oder ob ich Hilfe bräuchte, wenn beispielsweise mein Chef mal nicht da war.
Ich habe auch viel Lob, v.a. für meine Sprachkenntnisse, aber auch allgemein für meine Arbeit erfahren. Mein Chef hat mir gesagt, dass er sehr froh ist, dass ich ihm so viel Arbeit abnehmen kann und hat meine Genauigkeit und meine Aufmerksamkeit gelobt. Das gibt mir Selbstvertrauen und macht mir Mut für die Zukunft.
Im Großen und Ganzen bin ich dankbar für die Chance und die Möglichkeit genauer herauszufinden, was ich möchte und was meine beruflichen Wünsche sind.
Tack så mycket, Haman. Und danke euch fürs Lesen!
www.haman.no (Es werden immer wieder Praktikanten gesucht!)
Lassen Sie einen Kommentar da