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Praktikum an der Merton Park Primary School in London

Vor circa einem Monat habe ich mein Auslandspraktikum in London begonnen, an einer Grundschule im  Vorort Merton Park  (Stadtbezirk Merton), der trotz der guten Anbindung und Nähe zur Londoner Innenstadt mit circa 10.000 Einwohnern eine Ruhe ausstrahlt, die einem als Wochenend-Tourist in London zumeist verwehrt bleibt.

Sucht man jedoch nach Aktivitäten, so wird man ebenfalls nicht enttäuscht – über Tag ergeben sich viele Möglichkeiten, neue Leute in den unzähligen Parks in der Umgebung zu treffen und gegen Abend laden die Restaurants und Pubs in Wimbledon, die fußläufig zu erreichen sind, zu Treffen mit Freunden und Bekannten ein.

Der Alltag in England unterscheidet sich insbesondere dadurch von dem in Deutschland, dass hier  nine-to-five jobs die Regel sind, während der Arbeitsalltag in Deutschland zumeist früher beginnt und dementsprechend auch früher endet. Diese Feststellung lässt sich auch auf meinen Praktikumsort übertragen;  der Schultag (8:40 bis 15:20 Uhr) beginnt deutlich später  als in den meisten deutschen Grundschulen und endet dementsprechend auch nachmittags später – sollten die SchülerInnen after-school clubs besuchen, sind sie meist erst gegen 17:00 Uhr zuhause, während die LehrerInnen, die den Großteil der Unterrichtsvorbereitung in der Schule planen, in der Regel erst gegen 18:00 Uhr die Schule verlassen. Diese Arbeitszeiten waren zu Beginn meines Praktikums tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig, da ich persönlich einen früheren Start und dementsprechend auch ein früheres Ende des Schultages bevorzuge – nicht nur für die LehrerInnen, sondern auch für die SchülerInnen, die dadurch meiner Meinung nach mehr Möglichkeiten hätten, ihre Freizeit eigenständig zu gestalten. Jedoch gewöhnt man sich recht schnell an die neuen Zeiten und lernt die Vorzüge – wie den späteren Start in den Tag – sehr zu schätzen…

Insgesamt bin ich jedoch erstaunt, wie viele Gemeinsamkeiten zwischen meinem Leben hier und in Deutschland bestehen. Entgegen meiner Erwartungen hatte ich bereits nach einer Woche das Gefühl, vollständig in das Schulleben integriert zu sein, was zum einen sicherlich an dem netten Empfang und der Offenheit der anderen Lehrkräfte liegt, zum anderen aber auch daran, dass die Lehrinhalte und -abläufe sehr ähnlich sind und ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, mich in dem neuen Schulsystem nicht zurechtzufinden. Ich bin daher gespannt, diesbezüglich weitere Eindrücke zu sammeln, um am Ende meines Praktikums ein umfassendes Bild vom Arbeitsalltag an einer englischen Grundschule zu haben!

Tjorven

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