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New York – eine Stadt wie keine andere

August 2017. Mein erster Tag in New York. Aufgeregt verlasse ich den JFK Flughafen und steige in den Shuttlebus. Dieser bringt mich zur Grand Central Station, mitten ins Herz von Manhattan. Ohne zu wissen, was mich erwartet, steige ich aus und bin unmittelbar vom Tumult und Leben der Stadt umschlossen.

Dichter Verkehr, Hupen, laute Sirenen, schnelle Passanten, die sich in alle Richtungen verstreuen, an der Ecke ein Straßenverkäufer, der Hot Dogs und die neueste Ausgabe der New York Times anbietet. Und dann die Häuser – Häuser so hoch wie sich der Münsteraner Prinzipalmarkt in die Länge streckt und so zahlreich wie man es sonst nur von Fahrradstellplätzen gewohnt ist.

Ich bemerke, dass ich mit meinen zwei Koffern und dem nach oben geneigten Kopf den idealen Klischee-Touristen verkörpere, und so mache ich mich schnell auf ins berühmtberüchtigte Metrosystem, das mindestens genau so groß wie renovierungsbedürftig ist. Schon ein paar Minuten später geht es mit mäßigem Speed zusammen mit Hunderten von New Yorkern in den Norden von Manhattan. Gerade als ich mich an den Temperaturschock zwischen hitzegestautem Metrotunnel und auf Kühlschrank-Niveau gekühltem U-Bahn Wagon gewöhne, geht es wieder raus in die Hitzewelle der 96th Station. Ich hieve meine Koffer die alten Metrotreppen herauf und finde mich in dem noblen Viertel der Upper East Side wieder. Hier ist es etwas ruhiger und bei den meisten Gebäuden kann man sogar ein Ende erkennen. Ich laufe die Straße hinauf Richtung Park Avenue und bemerke die in Uniform gekleideten „Door Men“, die vor jedem Hauseingang unter einer imposanten Marquise stehen und geduldig darauf warten, einem der Hausbewohner die Tür zu öffnen und zur fahrbereiten Limousine zur geleiten. Fasziniert und leicht eingeschüchtert von meiner künftigen „Neighbourhood“ komme ich ein paar Straßen weiter in meiner Wohnung an. Erleichtert packe ich aus und entschließe mich, als nächstes nach einem Supermarkt zu suchen.

Los geht es also wieder ins Getümmel, umringt von ohrenbetäubenden Sirenen laufe ich weiter Richtung Norden in die nicht weit entfernte Neighbourhood Harlem. Wenige Häuserblocks und ein Dutzend lärmende Rettungswagen später ändert sich die Szenerie – die Door Men sind verschwunden, Latino Musik ertönt aus den umliegenden Shops und Bars, es gibt frisch gegrillte Spieße und Tacos am Bürgersteig, Menschen lachen und unterhalten sich auf den Straßen. Sozialwohnungen prägen die ersten Blocks hinter Upper East und ein paar Waschbären suchen nach Essbarem in den davorstehenden Mülltonnen. Nur einige Häuserblocks von dem reichsten Krankenhaus der Stadt entfernt humpeln Menschen über den Gehweg, denn eine Gesundheitsversicherung können sie sich nicht leisten. Und doch verkörpert Harlem Lebensfreude und kulturelle Vielfalt wie kaum ein anderes Viertel in New York. Von Eindrücken überwältigt entschließe ich mich dazu meinen kleinen Ausflug mit einem klassischen Philly Cheese Sandwich zu beenden, den ich mir in einem der zahlreichen „Deli“ Shops gönne. Mein erster Tag in New York endet so, wie er jeden Tag aufs Neue in dieser einzigartigen Stadt beginnt – bunt, laut, kontrastreich und voller Leben.

Kim Joana

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