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Meine erste Woche in Lille: Willkommen bei den Sch’tis?

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Wer den Film “Willkommen bei den Schtis” gesehen hat, weiß, dass der Norden Frankreichs und inbesondere die Stadt Lille mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat. Es heißt oft, dass man die Menschen dort aufgrund ihres starken Dialekts nicht versteht, dass es immerzu regnet und, dass es eiskalt ist.

Meine ersten Tage in Lille haben mich eines Besseren belehrt.

Der erste Tag in Lille war heiß, sehr heiß. Ich konnte mein Praktikum am Goethe-Institut im Sommerkleid antreten und ein Spekulatiuseis in der Mittagspause genießen. Verständnisschwierigkeiten hatte ich ebenfalls noch nicht. Lille ist eine Stadt, die alle möglichen Menschen und vor allem Studenten, Geschäftsleute und Künstler aus ganz Frankreich anzieht, da sie sowohl kulturell sehr viel zu bieten hat, als auch äußerst gut gelegen ist. Paris, Brüssel und sogar London (aufgrund des Eurostar) sind quasi Nachbarn. Hier ist jeden Tag etwas los! Theater, Museen und Festivals gibt es mehr als genug und ein Schmückstück auf das die Lillois besonders stolz sind, ist ihre prachtvolle Oper. Diese bietet auch ein günstiges Abbo für Studenten an.

Trotz allen positiven Eindrücken, ist auch eine gewisse Anspannung bei den Franzosen spürbar. Der Ausnahmezustand aufgrund der vergangen Terroranschläge hält an und verhindert eine einwandfreie ausgelassene Stimmung. Die berühmte Braderie, der größte Trödelmarkt Europas, ist aufgrund der akuten Terrorgefahr abgesagt worden. Die Enttäuschung bei den Franzosen und natürlich auch Touristen war spürbar groß. Die Spezialität  Muscheln mit Pommes (Moules-frites) gab es dieses Wochenende trotzdem überall. Allein deswegen hat sich der lange Weg für einige Touristen bereits gelohnt.

Meine erste Woche in Lille lasse ich mit gemischten Gefühlen hinter mir. Ich bin von meinen Kollegen am Goethe-Institut begeistert und auch die Stadt hinterlässt einen positiven Eindruck. Allerdings sind bürokratische Angelegenheiten in Frankreich sehr langwierig. So muss ich beispielsweise noch das Wohngeld (CAf) beantragen, was vermutlich viel zu spät ankommen wird und auch noch eine offizielle Übersetzung meiner Geburtsurkunde für mein Wohnheim nachreichen. Solche nervigen Angelegenheiten sind bei Auslandsaufenthalten zwar normal, aber meiner Meinung in Frankreich besonders kompliziert.

Ich hoffe, dass ich alle bürokratischen Angelegenheiten meistere, dass das Wetter so bleibt wie es ist und, dass die Franzosen ihre lockere Lebensweise beibehalten, die aktuelle schwierige Situation meistern und sich nicht unterkriegen lassen.

Bin gespannt auf die Aufgaben, die auf mich zukommen! Bis bald 🙂

Anastasia

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