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Mein Praktikum an der “Europäischen Schule Straßburg”

In diesem Blogbeitrag möchte ich euch die „Europäische Schule Straßburg“ vorstellen und über meinen Schulalltag berichten.

Die Idee eine europäische Schule zu gründen ist erstmals im Jahre 2000 aufgekommen und hängt mit dem seit 1948 zugeschriebenen Status der Stadt als „Europäische Hauptstadt“ zusammen. In dem Jahr 2008 wurde die „Europäische Schule Straßburg“ gegründet und 2009 bekam sie eine offizielle Anerkennung vom Obersten Rat der Europäischen Schulen. Sie bietet den Kindern der Unions- und Parlamentsabgeordneten eine Schullaufbahn von der Vorschule bis zum europäischen Abitur.

Die Aufnahme an der „Europäischen Schule Straßburg“ ist an besondere Rahmenbedingungen geknüpft. In erster Linie werden die Kinder von Bediensteten der Europäischen Union angenommen. Sind anschließend noch vakante Plätze vorhanden, werden die Kinder von Mitarbeitern europäischer und internationaler Institutionen und Organisationen berücksichtigt. Dazu gehören beispielsweise europäische Schulen, der Europarat, etc. Dieser Klassifizierung folgen noch vier weitere Unterstufen, die auf der Webseite der „Europäischen Schule Straßburg“ eingesehen werden können. Insgesamt beginnt die Rangfolge mit dem Buchstaben A, der die Priorität darstellt und dann folgt die Unterstufe B, die sich wiederum in B1 bis B5 hierarchisch abwärts unterteilt.

Das Schulprogramm ist von allen Mitgliedsländern der Europäischen Union anerkannt und beinhaltet ein erweitertes Sprachenangebot. Eine Zweitsprache wird ab der ersten Klasse unterrichtet. Die Grundschulzeit beträgt fünf Jahre von der „P1“ bis zur „P5“. Dabei gibt es drei unterschiedliche Sektionen: Eine Frankophone Sektion P1 FR – P5 FR, eine deutsche Sektion P1 DE – P5 DE und eine anglophone Sektion P1 EN – P5 EN. Die Zweitsprache dürfen die Eltern für ihre Kinder wählen. Von der Wahl ausgeschlossen ist die Sprache ihrer eigenen Sektion. Der wöchentliche Stundenumfang im Fach Zweitsprache beträgt für die P1 und P2 Schüler/innen 2,5 Stunden und für die P3, P4 und P5 Schüler/innen 3,45 Stunden.

Im dritten Grundschuljahr bekommen die Kinder zusätzlich das Fach „Europäische Stunden“. Der Inhalt des Unterrichtprogramms wird von drei Achsen geleitet: Europäisch denken (Wissen), Sich als Europäer fühlen (Einstellungen) und europäisch handeln (Kompetenzen).

In der sechsten Klasse gehen die Kinder in die Sekundarstufe über.

Diese dauert sieben Schuljahre. Das sechste und das siebte Schuljahr sind der Vorbereitung auf das europäische Abitur gewidmet. Darüber hinaus führen die Schüler/innen europäische Projekte durch, deren Ziel es ist, eine Verbindung mit den in Straßburg ansässigen europäischen Institutionen aufzubauen.

 

Näheres zu meinem Praktikum:

An meinem ersten Praktikumstag hat mich der Vorschul- und Grundschulleiter der „Europäischen Schule Straßburg“, Herr Muller, in der großen Aula in Empfang genommen und mich durch das Schulgebäude geführt. Ich bekam einen einwöchigen Stundenplan, der so aufgestellt war, dass ich alle Lehrer und Lehrerinnen der französischen und deutschen Sektion innerhalb der ersten Woche kennenlernte. In den Klassen kündigte die Lehrperson mich kurz im Plenum an und ich stellte mich und mein Praktikumsvorhaben auf Deutsch oder Französisch vor. Gegen Ende der Woche bekam ich einen neuen Stundenplan für die gesamte Dauer des Praktikums.

Mein Schultag beginnt morgens mit dem Empfang der Kinder um 8.00Uhr auf dem Schulhof. Dort stellen sich alle Kinder getrennt nach Klassen in einer Zweierreihe auf, bis sie von ihrer Lehrkraft abgeholt werden. Anschließend gehen wir gemeinsam in den Klassenraum, wo der Unterricht um 8.10Uhr beginnt.

Um 11.55Uhr gibt es eine Mittagspause, in der ich mich mit den Lehrpersonen und Schulbegleiterinnen in einem Klassenraum zum gemeinsamen Mittagessen treffe. Neben Privatgesprächen wird die Pause unter den Lehrer/innen oft genutzt, um sich über verschiedene Themen bzgl. des Unterrichts auszutauschen.

Um 13.20Uhr geht der Unterricht weiter bis um 15.30Uhr. Mittwochs endet er von der Regel abweichend um 12.25Uhr.

Neben Hospitation und Einzelzuwendung darf ich Unterrichtsstunden geben und Vertretungsstunden übernehmen, um eigene Erfahrungen im Unterrichten zu sammeln. Die Lehrer/innen geben mir Hilfestellung bei der Unterrichtsvorbereitung und nehmen sich anschließend Zeit für ein gemeinsames Feedbackgespräch.

Am Ende eines Schultages wird ein Teil der Kinder von den Schulbegleiter/innen abgeholt und in die außerschulische Betreuung gebracht. Alle weiteren Kinder werden nach Unterrichtsschluss von ihrer Lehrkraft und mir nach unten zur Tür begleitet und an ein Familienmitglied übergeben.

An der „Europäischen Schule Straßburg“ herrscht ein höflicher und freundlicher Umgang zu Schülern, Eltern und im gesamten Kollegium.

Solltet ihr noch auf der Suche nach einem Praktikumsplatz sein, kann ich euch die „Europäische Schule Straßburg“ sehr empfehlen.

Leaflet © OpenStreetMap contributors
Stefanie

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