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Mein Praktikum an der Caltech – Fazit

Hallo zusammen, die ersten drei Monate in den Staaten sind wie im Flug vorbeigezogen und bald geht es für mich in knapp einem Monat schon zurück ins schöne Münster. Auch wenn ich mich auf zu Hause, das Bekannte und meine Freunde freue, blicke ich auf eine sehr schöne und unvergessliche Zeit hier zurück, an die ich mich noch lange zurückerinnern werde. Mit diesem Beitrag wollte ich einmal beschreiben, was ich aus meinem Forschungspraktikum mitnehme, was ich bisher gelernt habe, aber auch, was ich vielleicht in der Retrospektive anders gemacht hätte.

Ich würde mich definitiv immer wieder für Pasadena, die Arbeitsgruppe, sowie die Universität entscheiden! Ich bin sehr dankbar, diese Möglichkeit bekommen zu haben und lege jedem, dem sich so eine Chance bietet, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, nahe, dies zu machen. Vor und am Anfang des Praktikums hatte ich Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war, man wird ein bisschen ins kalte Wasser geworden und muss sich zu Beginn in einer neuen Umgebung zurechtfinden. Für mich hat sich das ein wenig so angefühlt wie die ersten Tage damals als Ersti an der Uni. Rückblickend kann ich sagen, dass diese Zweifel unbegründet waren, ich eine sehr schöne Zeit hatte und es eher die Aufregung vor dem Unbekannten war. Akademisch habe ich unfassbar viel gelernt, durfte mit zwei hervorragenden PhD-Studenten zusammenarbeiten und werde somit fachlich noch lange von diesem Aufenthalt profitieren. Daneben hat mich weitergebracht meine Komfortzone in Münster und Deutschland zu verlassen und es war spannend die amerikanische bzw. die kalifornische Kultur kennenzulernen, viele neue Menschen aus verschiedensten Ländern kennenzulernen und neue Orte zu entdecken. Sodass die Zeit hier wie im Flug verflogen ist.

Was ich vor allem mitnehme, ist eine neue Offenheit und bessere Fähigkeiten darin, Leute kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. Da die Caltech sehr international ist und viele Studenten aus aller Welt dort studieren, schätze ich mich sehr glücklich, durch meinen Aufenthalt Leute, mit den verschiedensten Backgrounds kennengelernt zu haben. Zudem durfte ich die amerikanische Kultur, so ungewohnt, doch vieles zu Beginn war, kennen und lieben lernen. Einmalige Highlights waren beispielsweise der Besuch eines Demolition Derbys, bei dem es vereinfacht darum ging, in einem Autorennen möglichst viel kaputtzumachen, das Beobachten des Sternenhimmels in einem der vielen Nationalpark oder der Besuch einer der bekannten Comedyshows.

Allgemein zu Kalifornien lässt sich sagen, der Name California – The sunny state ist sicher nicht aus der Luft gegriffen und während meiner Zeit in Kalifornien hat es, stand jetzt, kein einziges Mal geregnet und selten waren Wolken am Himmel zu erkennen, sodass ich fast einen einzelnen verregneten Tag aus Münster vermisse.

Zu Pasadena, einem „Vorort“ von LA, wo sich der Campus der Caltech befindet, lässt sich sagen, dass ich mich hier sehr wohl und sicher gefühlt habe, was in einigen Teilen von LA selbst nicht der Fall. Es gibt einige Stadtteile, die ich definitiv meiden würde, und die Stadt hat neben dem Glamour der Hollywoodstars ihre Schattenseiten. Diesen Fakt würde ich insbesondere bei der Wohnungssuche berücksichtigen, und viele für dortige Verhältnisse günstige Wohnungen sind leider in unschönen, dreckigen und teils gefährlichen Stadtvierteln. Der ÖPNV ist mehr als ausbaufähig, und ich würde davon abraten, sich nur auf diesen zu verlassen. Zudem ist LA auch keine Fahrradstadt wie Münster und die Einheimischen nutzen eigentlich immer das Auto. Dabei meine ich immer, auch wenn es sich um einen Fußweg von weniger als fünf Minuten handelt. Ich würde deshalb jedem Raten, sich vor seinem Auslandsaufenthalt in den Staaten zu überlegen, wie man in der entsprechenden Stadt am besten von A nach B kommt. Ich habe in der Nähe der Universität gewohnt und habe alles zu Fuß erledigt, was die meiste Zeit im Alltag kein Problem war. Beim Sightseeing im weitläufigen LA County war der Weg teilweise etwas langwierig ohne Auto, aber es ist möglich die Stadt ohne Auto kennenzulernen.

Hervorheben lässt sich die kulinarische Vielfalt von LA, und ich konnte in meiner Zeit sehr viele verschiedene Sachen probieren. Es gibt unfassbar viele Optionen in LA, dabei ist jedoch qualitativ hochwertiges Essen relativ teuer. Des Weiteren glaube ich, dass am Vorurteil mit dem Fastfood in den USA, was Wahres dran ist und man konnte wirklich an jeder Ecke Burger, Pommes und Co bekommen, was es mir schwer gemacht hat mich ausgewogen und gesund zu ernähren. Vielleicht noch als Info, die Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten ist zumindest in Pasadena deutlich kleiner als in Deutschland bzw. Münster. Das sollte aber kein Ausschlusskriterium sein und dieses Problem lässt sich mit ein wenig mehr Planung ohne Probleme lösen.

Die USA insbesondere LA ist sehr teuer und zwar teurer als erwartet. Ich bin schon mit der Erwartung angereist, aber die Preise hier haben mich doch noch einmal sehr überrascht. Falls ihr ebenfalls in den USA ein Praktikum absolvieren wollt, plant mit einem deutlich größeren Budget, als ihr eigentlich erwartet habt. Meine Universität hatte mir vorher einen am Ende recht zutreffenden Plan mit den anfallenden Kosten geschickt, den ich am Anfang für etwas zu hochgegriffen hielt. Eventuell ist das bei eurem Arbeitgeber auch möglich und erleichtert euch die Planung.

Als Fazit würde ich sagen, dass ich jedem eine Reise nach Kalifornien empfehlen würde. Von Wanderungen in verschiedensten Nationalparks, über Sightseeing in Städten wie San Francisco, San Diego oder Santa Barbara und Shoppen in LA gibt es in Kalifornien unfassbar viele Möglichkeiten. Es gibt sehr viel zu sehen und zu erleben. Vor ein paar Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich jemals ein Forschungspraktikum in den USA beziehungsweise in einem anderen Land absolviere. Ich bin aber sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Vermutlich fliegt mir die folgende Aussage nach zwei Wochen in Münster um die Ohren, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal auf Regen und kaltes Wetter nach dem ganzen Sonnenschein und der Wüstenerfahrung freue. Ich habe die USA als ein Land mit unfassbar vielen Möglichkeiten kennengelernt und mich sehr wohlgefühlt. Ich werde auf jeden Fall nochmal zurückkommen. Die Caltech hat mich sehr beeindruckt und ich werde mich noch lange an die Zeit und die Arbeitsgruppe zurückerinnern. Das Praktikum selbst hat mich in meinem weiteren Werdegang sehr weitergebracht und ich freue mich sehr auf meine jetzt anstehende Masterarbeit in Münster.

Michael

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