Mein Praktikum in Maidstone mache ich an einer Grammar School. Dabei handelt es sich um ein Mädchengymnasium, wo ich hauptsächlich im Deutschunterricht mithelfe. Die Schule gefällt mir wirklich sehr gut, es ist vieles sehr organisiert und die Kollegen sind super nett. Auβerdem sind die Schülerinnen sehr gut und geben sich viel Mühe im Unterricht. An der Schule sind die Fächer, vergleichbar mit der Uni, in Fachbereiche (die so genannten Departments) aufgeteilt und diese haben jeweils einen Fachbereichsleiter. Fast jeder Lehrer hat einen eigenen Klassenraum und da die Lehrer nur ein Fach unterrichten, ist das sehr gut umsetzbar.
So wie es hier ganz üblich ist, tragen alle Schülerinnen Schuluniformen: dunkelrote Blazer und einen grauen Rock. Aber auch die Lehrer haben einen Dress-Code, alle müssen schicke Businessklamotten tragen. Das bedeutet, dass die Lehrer Anzüge tragen und die Lehrerinnen oft Kleider, Röcke etc. Für mich hieβ das sogar, dass ich neue Klamotten kaufen musste. Besonders, weil keine Jeanshosen erlaubt sind und ich Stoffhosen brauchte. Sich jeden Tag schick anzuziehen war für mich zuerst eine Umstellung, da ich das aus Deutschland einfach nicht kannte, aber ich habe mich daran gewöhnt.
Meine Aufgaben in der Schule erstrecken sich von privaten Sprechübungsstunden oder Nachhilfestunden für Deutsch mit einzelnen Schülern, bis hin zur Mithilfe im Unterricht. Während der Stunden muss ich oft helfen, wenn die Schüler Schreibübungen machen und dabei Fragen aufkommen. Auβerdem muss ich viele Sachen recherchieren, laminieren oder am Computer zusammenstellen.
Aber ich bin kein normaler Fremdsprachenassistent (Foreign Language Assistant), da ich kein Deutschlehrer werden möchte, sondern Englisch und Biologie unterrichten werde (und hoffentlich irgendwann auch Biologie bilingual unterrichten kann), wollte ich mein Praktikum hier auch für eine Hospitation im Englisch- und Biounterricht nutzen. Dadurch bekomme ich einen guten Einblick in andere Fachbereiche.
So sieht ein typischer Arbeitstag von mir aus:
Der Unterricht beginnt erst um 9 Uhr morgens, jedoch bin ich immer schon deutlich früher in der Schule. Für die Schüler beginnt der Schultag schon zwanzig Minuten früher mit einer Klassenstunde, in der organisatorische Sachen besprochen werden können, über Nachrichten und aktuelle Themen geredet wird, oder Versammlungen mit dem ganzen Jahrgang abgehalten werden können. Der Schultag besteht aus fünf einstündigen Schulstunden. Nach den ersten beiden Stunden gibt es dann eine Pause und zwischen der vierten und fünften Stunde gibt es eine Lunchpause. Da gibt es dann in der Kantine jeden Tag etwas anderes zu essen und nach der fünften Stunde ist dann um 15.20 Uhr der Schultag vorbei. Doch jeder Schultag in meinem Praktikum war bis jetzt anders als die vorherigen Tage.
Besonders auch durch schulinterne Termine, wie zum Beispiel Non-Uniform-Days oder Testwochen (wo die Jahrgänge in bestimmten Wochen in allen Fächern Tests schreiben) haben sich meine Aufgaben ständig verändert. Bisher habe ich schon total viel Neues gelernt und freue mich auf meine (garnicht mehr so lange) Restzeit hier an der Schule. Es freut mich besonders, dass einige Schüler jetzt schon traurig sind, dass ich bald gehen muss. Da zeigt mir, dass ich meine Arbeit bisher wohl ganz gut gemacht habe. Ich werde auch sehr traurig sein, wenn ich gehen muss, da ich mich super mit meinen Kollegen verstehe und sie sehr vermissen werde. Ich habe viel von ihnen gelernt und einen tollen Einblick in das britische Schulsystem bekommen. Every star tries endlessly to entertain – Dieser Spruch hilft den Schülern die Verben richtig zu konjugieren.
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