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Mein Auslandspraktikum in Wymondham – Die Zeit verfliegt!

Im Rahmen meines Bachelorstudiums absolviere ich derzeit ein dreimonatiges Praktikum an einer Grundschule in Wymondham, das ist ein kleiner Ort in der Nähe von Norwich, im Osten Englands. Nun bin ich bereits in der siebten Woche meines Praktikums und somit ist die Hälfte der Zeit schon rum. Daher dachte ich mir, dass dies nun ein guter Zeitpunkt ist, um ein Zwischenfazit über meine bisherige Zeit zu ziehen.

In meiner Gastfamilie fühle ich mich sehr wohl! Ab dem ersten Tag meiner Ankunft wurde ich sehr herzlich willkommen geheißen und habe mich auf Anhieb mit allen Familienmitgliedern sehr gut verstanden. Das Leben in der Familie ist sehr locker und entspannt. Ich habe immer die Möglichkeit gemeinsam Zeit mit der Familie zu verbringen. Dadurch bekomme ich einen tollen Einblick in die englische Kultur. Ich glaube, der größte Unterschied, den ich bisher zum Leben in Deutschland feststellen konnte, ist tatsächlich das Essen. Ich vermisse am meisten das „Deutsche Frühstück“ – insbesondere frisch gebackenes Brot und Brötchen, das kriegen die Engländer leider nicht so gut hin. Das typische ‚English Breakfast‘ durfte ich auch bereits mehrmals kosten – für mich ist es schon eher eine gute Mahlzeit zum Mittag – mit Sausages (gebratenen Würstchen), Bacon (Frühstücksspeck),  Poached Eggs (pochierten Eiern), Baked Mushrooms (gebratenen Pilze), Baked Tomatoes (gebackenen Tomate) und Toast. Es ist auf jeden Fall sehr lecker und man sollte es definitiv testen, wenn man hier ist. Ansonsten geht das Leben hier relativ ähnlich vonstatten, wie ich es aus Deutschland gewohnt bin.

Der folgende Abschnitt wird insbesondere für Grundschullehramtsstudenten interessant sein, da ich nun über meine Erfahrungen aus dem Praktikum berichte. Mein Praktikum absolviere ich, wie schon erwähnt, an einer Primary School in Wymondham. Die Arbeit dort bereitet mir sehr viel Freude und ermöglicht mir weitere praktische Erfahrungen als zukünftige Lehrkraft . Auch in der Schule wurde ich ab dem ersten Tag sowohl von den Lehrkräften als auch von den Schülerinnen und Schülern mit offenen Armen empfangen. Mein Arbeitstag startet jeden Tag um 8.45 Uhr und geht bis 15 Uhr. Anders als in Deutschland, wo der Unterricht in der Grundschule meist nicht länger als 13 Uhr geht, haben hier alle Jahrgangsstufen bis 15 Uhr Unterricht.  Ich bin in einer vierten Klasse als ‘Teaching Assistant‘ tätig, das heißt, dass ich fest in einer Klasse eingesetzt bin.

Dies hat den Vorteil, dass ich die Schülerinnen und Schüler besser kennenlerne und somit auch ihren individuellen Lernprozess bestmöglich unterstützen kann. Zu meinen Aufgaben als Teaching Assistant gehört in erster Linie, der Lehrkraft während des Unterrichts unterstützend zur Seite zu stehen. Das bedeutet im Konkreten, dass ich den Schülerinnen und Schülern in ihren eigenständigen Arbeitsphasen helfe. Dabei unterstütze ich insbesondere die Schülerinnen und Schüler, die Lerndefizite aufweisen. Ich arbeite den Lernstoff dann nochmal individuell mit ihnen auf. Des Weiteren gehört es zu meinen Aufgaben, Unterrichtsmaterialien für den Unterricht vorzubereiten. Zudem arbeite ich mit mehreren Schülerinnen und Schülern in Kleingruppen und übe mit ihnen beispielsweise das Lesen. Im weiteren Verlauf des Praktikums bekomme ich noch mehr Aufgaben übertragen und am Ende darf ich selbst einzelne Unterrichtsstunden geben, worauf ich mich schon besonders freue. Darunter wird sehr wahrscheinlich auch eine Deutschstunde sein, dies wird besonders interessant werden, da die Schülerinnen und Schüler die deutsche Sprache bisher nicht lernen. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit meinem Praktikum und habe bereits in den ersten sechs Wochen so viele neue und wertvolle Erfahrungen machen können, sodass ich mich sehr auf die nächste Zeit freue.

Neben dem Praktikum habe ich die Möglichkeit, Orte Englands näher kennenzulernen. Besonders an den Wochenenden bietet es sich an Tages- oder Wochenendtrips in andere Städte zu machen. Mein erster Trip ging nach Norwich, dies ist die nächstgrößere Stadt von Wymondham aus, mit dem Bus fährt man ca. 30 min. Norwich ist eine sehr schöne Stadt mit sehr vielen leckeren und netten Restaurants, Cafés und Pubs. In Norwich leben sehr viele Studenten, sodass dort immer sehr viel los ist. Besonders beeindruckend ist das Norwich Castle, welches heutzutage ein Museum beherbergt. Einen Besuch dort kann ich nur empfehlen. Und auch den Norwich Market sollte man nicht verpassen.

Ein weiterer Trip ging in die wunderschöne Küstenstadt Cromer. Ein kleiner Ort mit ganz viel Charme und direkt am Meer. Mit dem Auto ist man aus Wymondham in einer guten Stunde da. Dort kann man definitiv eine sehr entspannte Auszeit verbringen, am Strand spazieren gehen und die schönen bunten ‘Beach Houses‘ begucken. Bekannt ist Cromer auch für seinen großen Pier, auf welchem sich unter anderem ein Theater befindet. Wenn man schon direkt an der Küste ist sollte man auf jeden Fall Fish & Chips essen. Traditionell wird Fish & Chips mit ‚Mushy Pees‘ serviert, nicht jedermanns Geschmack, aber man sollte es auf jeden Fall mal probiert haben.

Eine weitere Stadt – die ich jedem nur ans Herz legen kann sie zu besuchen und zu erkunden – ist Cambridge. Auch Cambridge erreicht man von Wymondham innerhalb einer Stunde Fahrzeit mit dem Zug sehr gut. Die Universitätsstadt Cambridge ist besonders bekannt durch die vielen Colleges. Es lohnt sich wirklich sehr, diese zu besuchen, da die zum größten Teil aus dem 15. Jahrhundert stammenden Gebäude wirklich sehr schön und beeindruckend sind. Da wird man als „normaler Student“ schon neidisch, wenn man sieht wie andere studieren. Die Colleges liegen alle nicht weit voneinander entfernt, somit kann man einem Tag wirklich viele sehen. Eine ‘Punting Tour‘ auf dem River Cam kann ich sehr empfehlen, da kommt man sich gleich ein wenig vor wie in Venedig. Auch bei der Tour kann man die Colleges und Sehenswürdigkeiten von Cambridge betrachten. Des Weiteren lohnt sich ein Abstecher auf den Cambridge Market.

Ein Besuch in der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs sollte man sich ebenfalls  nicht entgehen lassen. Auch wenn die Fahrzeit von Wymondham ca. drei Stunden mit dem Bus beträgt, lohnt es sich auf alle Fälle. In London wird es definitiv nicht langweilig und auch nachdem ich schon öfters dort war, gibt es immer noch jede Menge zu erkunden. Für die nächsten sechs Wochen plane ich noch weitere Trips an die Küste nach Southwold und Wells-Next-The-Sea.

Mein Zwischenfazit fällt definitv sehr positiv aus, wie den oberen Passagen zu entnehmen ist. Die Zeit verfliegt wirklich viel zu schnell! Ich freue mich sehr auf die nächsten Wochen und bin sehr gespannnt, was ich noch erleben werde 🙂

 

Jana

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