Mein Arbeitsalltag in Stockholm

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Nachdem ich in meinem ersten Beitrag einen Eindruck von Stockholm vermitteln wollte, soll es in diesem zweiten Post nun um mein Praktikum gehen.

Ich arbeite für drei Monate (Mitte August bis Mitte November) bei Kairos Future, einem schwedischen Beratungsunternehmen, das sich auf Trends und Zukunftsforschung spezialisiert hat. Viele unserer Kunden sind öffentliche Einrichtung und Behörden in Schweden, die sich für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen interessieren oder Zukunftsszenarien analysiert haben wollen. Aber auch private Unternehmen aus dem In- und Ausland führen Projekte mit Kairos Future durch, die in ähnliche Richtungen gehen. Was passiert in der schwedischen und internationalen Gesellschaft? Ist das Geschäftsmodell angesichts der unterschiedlichen Herausforderungen gut und robust genug? Was muss geändert werden, um mit kommenden Veränderungen umgehen zu können? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich das Unternehmen.

Der Name leitet sich von dem griechischen Gott des opportunen Momentes ab und das Unternehmen hat sich der Aufgabe gewidmet, seinen Partnern und Kunden bei der Bewältigung von Herausforderungen zu helfen und sie gut für die Zukunft aufzustellen.

Ich durfte bereits bei verschiedenen Projekten mithelfen, indem ich eigenständig z.B. Trends recherchiert und aufbereitet, Berichte verfasst und Statistiken analysiert habe. Auch durfte in an Meetings mit Kunden und Partnern teilnehmen, wo wir Aufträge und Problemstellungen diskutiert und verfeinert haben.

Die Arbeitsatmosphäre im Unternehmen ist sehr locker und angenehm. Wie es in Schweden üblich ist, sind hierarchische Elemente nur zu einem sehr geringen Ausmaß vorhanden und jeder – egal ob Praktikant oder Chef – wird gleich angesprochen und behandelt. Eine „Sie“-Form gibt es nicht, jeder wird geduzt und mit dem Vornamen angesprochen. Zudem haben wir ein außerordentlich gutes und schönes Büro, in dem jeder mit seinem Laptop praktisch überall, wo er will sitzen kann und es kann festen Arbeitsplätze gibt.

Die Arbeitssprache ist Schwedisch, wobei – und auch das ist in Schweden Gang und Gebe – jeder auch fließend Englisch spricht, falls es nötig wird. Überraschenderweise hat es für mich bisher relativ gut mit dem Schwedischen geklappt und ich habe so gut wie kein Englisch verwenden müssen. Auch eine eigenständige Präsentation auf Schwedisch habe ich schon halten dürfen und sie ist ebenfalls recht gut gelungen. Man muss dazu sagen, dass ich schon relativ lange Schwedisch lerne (im Jahre 2011 angefangen) und es deswegen natürlich erst möglich ist, dass ich es so fließend sprechen kann wie jetzt. Allerdings ist es für mich das erste Mal, dass ich es tatsächlich tagtäglich verwende und somit doch eine positive Überraschung, dass es sowohl mit dem Sprechen als auch mit dem mündlichen Verstehen relativ gut klappt. Natürlich habe ich noch zahlreiche Vokabellücken, die sich erst nach und nach füllen, aber das ist eben so und auch ganz normal.

In meinem letzten Beitrag in einigen Wochen werde ich ein Fazit meines Praktikums ziehen und über meine weiteren Pläne hier in Stockholm schreiben.

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