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Ma vie à Paris…

Sie wird häufig als die schönste Stadt der Welt bezeichnet – Paris, die Stadt der Liebe, die Stadt der Museen und des guten Essens. Eine wunderbare Stadt, die durch die Attentate auf das Satire Magazin Charlie Hebdo und die Anschlägen des 13. Novembers 2015 brutal getroffen wurde.

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Trotzdem hat es mich nach einem 5 monatigen ERASMUS-Semester in Bordeaux, in die französische Großstadt gezogen, um ein Praktikum am Goethe Institut zu absolvieren. Mir fiel es zunächst schwer, die wunderbare Stadt Bordeaux, die mir während meines Semesters sehr ans Herz gewachsen ist, zu verlassen und mich in den Großstadtdschungel zu begeben. Dennoch freute ich mich sehr auf die Chance, Frankreichs Hauptstadt besser kennen zu lernen.

Wie ich ein Zimmer in Paris fand…

Nachdem ich meine Zelte in Bordeaux abgebrochen hatte, hieß es für mich dann erstmal ein Zimmer in Paris zu finden.
Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Schon in Bordeaux sah der bezahlbare Wohnungsmarkt für Studenten sehr bescheiden aus. In Paris, eine der teuresten Stadt der Welt, war es wie erwartet nicht besser. Als ich am Rande der Verzweiflung stand, hätte ich sogar eingestimmt die nächsten 2 Monate in einer Abstellkammer oder in einem 10-Betten-Zimmer eines Hostels im gefährlichsten Banlieus von Paris zu wohnen.

Ich klapperte alle brauchbaren Internetseiten, Facebook-Gruppen , Freunde und Studentenwohnheime ab und wurde nicht fündig.
Zwei Tage, bevor ich in Paris ankommen sollte (für die ersten Nächte habe ich mir eine Couch über Couchsurfing ergattert), bekam ich einen Hinweis von einem Bekannten, der seine damalige Bleibe in Paris über die deutsche WG-Gesucht-Seite gefunden hatte.
Sein Tipp stellte sich als wahre Fundgrube heraus und ich vereinbarte gleich 4 WG-Besichtigungen im Pariser Umland. Es wurde dann auch gleich die zweite WG bei einer netten Dame. Mit der Metro sind es knapp 60 Minuten von der Wohnung bis zum Goethe Institut, aber das nehme ich für den Preis und die nette Wohngemeinschaft gerne in Kauf. Ins Stadtzentrum schafft man es mit der Metro auch schon in 20 Minuten.

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Sacré-Cœur

Meine ersten Eindrücke…
In Paris, aber auch in Bordeaux, ist mir sofort aufgefallen, wie multikulturell die französischen Großstädte im Vergleich zu Münster sind. An jeder Ecke gibt es Afro- und Asiashops, eine riesige Bandbreite internationaler Restaurants sowie Kultur- und Gemeindezentren. Im Rahmen eines Theaterworkshops besuchte ich einmal eine französische Grundschule, wo ich mit Erstaunen feststellen musste, dass ca. 90% der Kinder mindestens zwei bis drei Muttersprachen sprechen. Als angehende Kulturanthropologin finde ich es wahnsinnig spannend, wie all diese Kulturen hier in Paris aufeinander treffen.

Was ich in Paris am meisten vermisse…

…ist mein Fahrrad! Zwar gibt’s es in der Stadt etliche Vélib‘ Stationen – das sind Leihräder die man ganz einfach für eine Grundgebühr von 1,70 € am Tag mieten kann – aber je eine Stunden hin und zurück durch das tägliche Stadtchaos zu radeln ist mir dann doch zu viel des Guten. Also steige ich wohl oder übel in die überfüllte, meist nicht angenehm riechende aber häufig musikalisch durch die Gesänge eines Bob Marley Doubles oder einer selbst ernannten Celine Dion besungene, Metro ein.
Die Verhaltensregeln der Metro habe ich mir nach ein paar Tagen aneignen können. Anfangs gerät man nämlich häufiger mal in Panik, wenn man aus einer maßlos überfüllten Metro aussteigen möchte, aber nicht in Reichweite einer Tür steht. In solchen Situationen gibt es jedoch einen allgemein bekannten Verhaltenskodex. Man wartet bis die Metro in die Station eingefahren ist und gibt ein mittellautes „Pardon“ von sich. Meistens wird einem dann ein kleiner Gang zur Tür gewehrt (wenn man Glück hat!). Eine weitere Regel, die man nach ein paar Tagen teilnehmender Beobachtung im Feld herausgefunden hat, ist, dass man die Klappsitze im Türbereich eines Wagons nur dann benutzt, wenn die Metro nicht zu voll ist! Sobald die Leute anfangen, sich auf die Füße zu trampeln, sollte man sich ohne Kommentar von seinem Platz erheben und schafft dadurch 5 Zentimeter mehr Raum für andere.

Wie ist es denn nun so, das Leben in Paris…

Ich muss schon IMG_7052sagen, dass ich mich nach meiner anfänglichen Skepsis gegenüber der französischen Hauptstadt, langsam an Paris gewöhne. Auch wenn es einige Woche gedauert hat, mich im Großstadtdschungel zu orientieren, wünschte ich mir nun, noch ein bisschen mehr Zeit zu haben um die unterschiedlichen Facetten von Paris besser kennen zu lernen. Es braucht schon mehr als 2 Monate, um sich hier wirklich einzuleben und die Stadt zu verstehen. Auch wenn ich vielleicht das Gefühl habe, mehr oder weniger alle Hauptatraktionen der Stadt sowie einige Insidertipps zu kennen, bin ich immer noch eine Fremde, ein Gast bzw. ein Tourist, wie viele anderen auch.

Gerade habe ich mich gefragt, ob ich nach diesen 2 Monaten behaupten kann, das Pariser Leben wirklich kennen gelernt zu haben – wenn man mal davon absieht, dass ich in der Vorstadt zusammen mit einer Portugiesin und einer französischsprachigen Kanadierin wohne…

In einer so großen Stadt, in der so vielen Kulturen, Sprachen und Menschen aus der ganzen Welt zu Hause sind, gibt es da überhaupt einen bestimmten Lebensstil? Ich schätze mal nicht!

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Place de la République
Place de la République
Opéra Garnier
Opéra Garnier
Grande mosquée de Paris
Grande mosquée de Paris

 

Lisa

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