In den Wochen vor den Osterferien wurde in unserer Schule wieder der Literacy Liftoff angekündigt – eine aufregende Zeit voller Lesen und Schreiben für die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klassen. Diese besondere Werkstatt, die jedes Jahr durchgeführt wird, besteht aus sechs verschiedenen Stationen, an denen die Kinder verschiedene Aktivitäten rund um das Lesen und Schreiben durchführen.
In sechs Gruppen, die nach vergleichbarem Lernstand zusammengestellt sind, verbringen die Kinder jeweils 15 Minuten an jeder Station. Der Literacy Liftoff findet immer in den ersten beiden Stunden statt, in denen auch meine Klasse auf die Hilfe der Praktikanten aus den anderen Klassen angewiesen ist.
An der ersten Station lesen die Kinder ein von der Klassenlehrerin ausgewähltes Buch vor. Dies hat gleich zwei Vorteile: Zum einen haben die Kinder die Chance, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern, und zum anderen hat die Klassenlehrerin die Möglichkeit, mögliche Lücken in den Fähigkeiten der Kinder zu erkennen und sie entsprechend zu fördern. Außerdem kann sie erkennen, wenn eine Gruppe bereit ist für die nächste Lesestufe.
An der zweiten Station lernen die Kinder den Umgang mit einem Wörterbuch. Sie schauen spezifische Wörter nach und schreiben ihre Definitionen auf. Für die Erstklässler geht es oft darum, sich einen Buchstaben auszusuchen und Wörter aus dem Wörterbuch zu finden, die damit beginnen.
In der dritten Station sollen die Zweitklässler eine kreative Geschichte zu dem Buch schreiben, das sie gerade lesen, während die Erstklässler ein Bild dazu malen. An der vierten Station tauschen sich die Kinder mit mir über ihre Bücher aus. Sie teilen ihre Beobachtungen, stellen Fragen oder äußern Vermutungen über den weiteren Verlauf der Geschichte.
In der fünften Station wird an der Handschrift gearbeitet. Die Zweitklässler lernen, wie man Schreibschrift schreibt, während die Erstklässler an ihrer normalen Handschrift arbeiten, z. B. daran, auf Linien zu schreiben und die Proportionen ihrer Buchstaben zu beachten.
An der letzten Station spielen die Kinder Spiele zur Wortbildung und zum Buchstabieren. So vergehen die ersten beiden Stunden bis zur Pause relativ schnell. Man kann bereits deutliche Verbesserungen in ihren Lesefähigkeiten sehen, die Kinder haben Spaß und die Stationen sind gut ausbalanciert zwischen solchen, die mehr Konzentration und Anstrengung erfordern, und freieren Stationen, in denen sich die Kinder austoben können.
Der Literacy Liftoff ist nicht nur eine Zeit des Lernens, sondern auch eine Zeit der Entdeckung und des Spaßes. Es ist fantastisch zu beobachten, wie die Kinder ihre Lesefähigkeiten entwickeln und wie viel Freude sie dabei haben, sich in die Welt der Bücher zu vertiefen.
Ich habe bisher noch nie eine Klasse erlebt, in der Kinder so begeistert von Büchern waren wie in dieser. Ich bin überzeugt, dass die Lehrer und ihre kreative Unterrichtsgestaltung, die Projekte wie dieses beinhaltet, sowie das gemeinsame Vorlesen von Geschichten maßgeblich dazu beitragen, diese Begeisterung zu entfachen.
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