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Legendäre Elchsuppe, was will man Mee(h)r?!

Nun bin ich schon einen Monat in Tallinn und hab mich mittlerweile richtig gut eingelebt und dazu schon eine Menge erlebt!

Angefangen hat das mit dem wohl kürzesten Herbst meines Lebens…

Denn nachdem ich Ende September in Deutschland losgeflogen bin, hatte ich mitten im Oktober und nach nur zwei Wochen in Estland einen gefühlten Temperatursturz von mindestens 30Grad! Nicht zuletzt war das auch beeinflusst durch meine Freunde aus dem sonnigen Münster, dem restlichen Deutschland und den vielen anderen Schön-Wetter-Ländern Europas und ihre kontinuierliche Weitergabe neuer Höchsttemperaturen am Morgen. Somit war ich auf den eiskalten Winter hier wirklich nicht gut vorbereitet. Das konnte ich dann auch noch in meinem Kleiderschrank sehen, denn für den Winter hatte ich mich bis dahin natürlich nicht ausgestattet. Und so habe ich mittlerweile meine Sandalen schweren Herzens wieder im Schrank verstaut und mich damit abgefunden, dass ich sie in Estland sicher nicht mehr tragen werde (schade nur, dass ich sie hier sowieso noch nicht anhatte).

Dazu muss ich auch noch sagen, dass ich den Winter in den letzten Jahren zu Hause nicht annähernd so kalt empfunden habe, wie den „Winter“ hier. Diese Tatsache könnte jedoch daran liegen, dass der Winter in Deutschland auch eigentlich wirklich nie so kalt war im Vergleich zu estnischen Temperaturen! Offiziell ist hier natürlich noch gar nicht Winter, und glaubt man den Esten, haben wir hier im Moment sogar ausgesprochen gutes Wetter für November. Jedoch hält sich die Freude über strahlend blauen Himmel und Sonnenschein bei eisigen unglaublichen -7 Grad verständlicherweise in Grenzen…

Eis am Meer!

Natürlich hat Estland neben eisigen Temperaturen und viel zu frühem Winter noch einiges mehr zu bieten!

Besonders die Altstadt von Tallinn ist superschön! Umringt von ihren Burgmauern, findet man in den vielen kleinen Gässchen nicht nur Souvenirshops, sondern auch gemütliche kleine Cafés und die eine oder andere Sehenswürdigkeit, die einem ohne Markierung auf dem Stadtplan vielleicht nicht immer gleich ins Auge fällt 😉 Altstadtmittelpunkt ist der große Rathausplatz. Neben den vielen überteuerten Restaurants, die man nicht unbedingt besuchen muss, sollte man auf keinen Fall das kleine Mittelalterrestaurant im Rathaus auslassen! Hier gibt es die berühmte und legendäre Elchsuppe und mittlerweile auch unglaublich leckeren Glühwein. Nicht zuletzt deswegen freue ich mich schon riesig auf den Weihnachtsmarkt, der schon in zwei Wochen beginnt und in der Altstadt wunderschön sein soll!

Falls man bei den vielen Gässchen dann doch einmal den Überblick verliert, ist die Kirchturmspitze der Olaikirche mit ihren 256 Stufen nur zu empfehlen! Jeder, der schon mal die Treppen des Kölner Doms hochgelaufen ist, kann sich gut vorstellen, dass man sich auch hier in Tallinn spätestens nach den ersten 50 Stufen fragt, warum man dafür auch noch zwei Euro gezahlt hat… Doch die Aussicht ist wirklich überragend! Es gibt keinen Ort der Stadt, an dem man Altstadt, die Viertel darum und das Meer so toll sehen kann.

Altstadt:)

Bei dem „wirklich guten“ Wetter hier und strahlendem Sonnenschein wollte ich das Meer aber nicht nur vom Kirchturm aus sehen. Da Tallinn direkt am Meer liegt, hat es natürlich auch den schönen Stadtstrand Pirita! Ich kann mir wirklich gut vorstellen, wie schön es hier im Sommer sein muss, denn selbst Anfang November hat sich der Ausflug noch richtig gelohnt. Leider war ich für Bikini und Luftmatratze ein bisschen zu spät, aber ich hätte schon fast die Schlittschuhe einpacken können. Denn auch wenn man es nicht so recht glauben kann (ich zumindest noch nicht): Hier in Estland friert im Winter tatsächlich das Meer ein! Und dann kann man mit dem Auto darüber fahren! Wahrscheinlich nicht ganz bis nach Helsinki, aber auf jeden Fall zu den vielen Inseln vor der Küste, die man sonst nur mit der Fähre erreicht!

Strand Pirita

Wenn es dann bald so weit ist, solange wird es wohl nicht mehr dauern, und ich endlich im tiefsten Winter in Estland stecke, werde ich euch natürlich berichten, ob ich es wirklich hinbekommen habe mit dem Auto übers Meer zu fahren…  Vorher werdet ihr aber noch von vielen anderen tollen Erlebnissen und meinen Insider Touri-Tipps hier erfahren. Ich habe in den ersten Wochen nämlich schon viel erlebt und noch mehr zu erzählen!

Viele liebe Grüße aus Estland! Kirsten

P.S.: Samstagnacht hat es das erste Mal geschneit!!! Zwar war am nächsten Morgen nichts mehr zu sehen, aber über ein paar Schneeflocken nach der Party freut sich doch jeder!

Kirsten

Hallo ihr Lieben!

Ich bin Kirsten und seit Ende September für ein halbes Jahr im süßen Estland in der Hauptstadt Tallinn! Eigentlich studiere ich in Münster BWL, mache aber erst mal ein Semester Pause und freue mich riesig auf mein Praktikum bei der Deutsch-Baltischen Handelskammer. Natürlich kann nicht wirklich Estnisch sprechen (das spricht man nämlich hier! Jaaaaa das kleine Land hat eine eigene Sprache!), aber in der Handelskammer ist das kein Problem. Mit Deutsch kommt man da super zurecht und sonst versteht mich hier auch jeder in Englisch (hier sind nämlich auch richtig viele nette Erasmusstudenten während ihres Auslandssemesters).
Ich freue mich schon riesig, euch von all meinen Erfahrungen und Begegnungen hier „live“ zu berichten. Natürlich werdet ihr nun auch öfter von mir hören und vielleicht schließt ja auch ihr das kleine Estland nach diesem halben Jahr noch in euer Herz!

Head aega und bis bald, eure Kirsten

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