…Und schwupps gehen meine zwei Monate in der Bretagne auch schon aufs Ende zu!
Die Straßen von Camaret sind mittlerweile beinahe ausgestorben, da die meisten Urlauber wieder weg sind und bei sich zuhause die “Rentrée” (Schul- und Unistart in Frankreich) vorbereiten. Auch im Sekretariat ist nun eine unglaubliche Ruhe eingekehrt.
Die einzigen Anrufe, die wir jetzt noch haben, sind entweder von Tauchern aus der Gegend, von Rentnern, die einen Ausflug auf unserem großen alten Holzsegelschiff reservieren wollen, oder von übereifrigen Eltern, die sich jetzt schon für die Ferienplanung ihrer Kinder im nächsten Jahr informieren wollen. Persönlich kommen selten noch Touristen im Accueil vorbei. Dies lässt mir die Zeit einige Tabellen, Rechnungen und Bilanzen über die (Miss-)Erfolge der Saison zu erstellen.
Die ersten Tauch- und Segelmoniteure haben sich bereits in ihren wohlverdienten Urlaub verabschiedet und auch ich beginne langsam, an das Ende meiner Zeit am „Bout du monde“, dem Ende der Welt zu denken. Was habe ich in den letzten Monaten gelernt? Welche (neuen) Eigenschaften und Angewohnheiten werde ich mit nach Deutschland nehmen?
Meine Französischkenntnisse haben sich auf jeden Fall noch ein gutes Stück verbessert. Ich schaffe es mittlerweile, ohne großartiges Nachdenken bestimmte Informationen zu vermitteln und Konversationen zu jedem beliebigen Thema zu führen. Ich denke und träume sogar schon auf Französisch. Ich habe keine Angst mehr, mit Franzosen zu telefonieren. Die Erkenntnis, dass es oft einfacher ist, zum Telefon zu greifen statt fünf E-Mails zu schreiben, wird mir bestimmt auch weiterhin hilfreich sein.
Ich habe gelernt, stets freundlich zu den Kunden zu sein, selbst wenn mir gerade nicht zum Lächeln zumute ist oder ich die gleiche Frage zum 500ten Mal beantworte.
Ich habe viele tolle und interessante Menschen getroffen und ich hoffe, dass wir es schaffen in Kontakt zu bleiben und uns irgendwann noch einmal wiederzusehen.
Als Kommunikationsmittelpunkt aller verschieden Abteilungen des Clubs habe ich gelernt, mir Informationen so zu notieren, dass ich sie später strukturiert an andere weitergeben kann und außerdem hartnäckig zu bleiben, bis ich eine konkrete Antwort bekommen habe. Die Arbeit in einem großen und bunten Team hat mir sehr viel Spaß gemacht und meine Teamfähigkeit weiter gestärkt.
Auf jeden Fall werde ich die offene und spontane Art der Bretonen vermissen und ich hoffe, dass mir die Erinnerung an die vielen Abenteuer, bei denen uns eine unglaublich schöne Landschaft umgeben hat, noch lange erhalten bleibt:
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