Ich weiß gar nicht, was ich hierzu wirklich sagen soll…
Ich würde es jederzeit wieder machen. Enough said!
Ich bin einfach nur so froh, dass der Auslandsaufenthalt verpflichtend ist und ich das gemacht habe. Ich bin schon auch stolz auf mich und denke, dass der Aufenthalt – in meinem Fall – am meisten etwas bewirkt hat auf dem Gebiet der Persönlichkeitsentwicklung beziehungsweise hinsichtlich der Entwicklung einer, meiner, Lehrerpersönlichkeit. Klar hatte ich zuvor schon eine Vorstellung, wie ich als Lehrerin wohl sein würde und Vorsätze wie ich sein wollte, aber erst vor der Klasse merkt man, ob das so, wie man es sich dachte, überhaupt umsetzbar ist. Ich bin froh, berichten zu können, dass ich meinen Geduldsfaden nicht überschätzt habe. Ich war aber beispielsweise sehr überrascht darüber, dass ich von Zeit zu Zeit auch mit den Kindern am Scherzen war – Eigentlich hatte ich mich damit abgefunden, dass ich nie dieser Typ Lehrerin sein würde. Diese Facette habe ich neu an mir entdeckt und so Stück für Stück meine Lehrerpersönlichkeit gefunden. Ich weiß auch, wo noch Entwicklungsbedarf besteht; auch dank der…
… Rückmeldungen, die man bekommen hat: Im Endeffekt weiß ich ja gar nicht, wie ich nach außen (also auch auf die Kinder) wirke; ob ich so wirke, wie ich mir das (wunsch-)denke. Ich habe mich sehr gefreut, zu hören, dass ich eine gute Lehrerin werden würde. Das ist für mich momentan das größte Lob und im Studium lässt sich das einfach nicht „messen“ (sofern es sich überhaupt messen lässt). Tatsächlich fehlt der Bezug zum eigentlichen Beruf stellenweise dermaßen, dass ich schon selbst daran gezweifelt habe, ob ich wirklich zur Lehrerin tauge. Ich konnte mir selbst beweisen, dass ich dazu tauge und es war natürlich auch schön, dass von anderen bestätigt zu bekommen. Nur, weil man gut ist in etwas, heißt das aber noch lange nicht, dass man es auch wirklich gerne tut und sein Leben lang tun möchte. Ich weiß jetzt aber auch, dass das der Beruf ist, den ich ausüben möchte (auch wenn ich natürlich nicht weiß, wie es mit „mein Leben lang“ aussieht; während ich davon ausgehe, weil ich mir das (noch) gut vorstellen kann, gilt trotzdem: I’m expecting the unexpected! (auch an der CNS gelernt)).
Neu ist für mich das Folgende: Ich studiere ja eigentlich Lehramt HRSGe. Ich weiß jetzt, dass ich definitiv unterrichten möchte, aber ich weiß nun ebenso, dass ich definitiv auch das Alter, das meine Kids hatten, unterrichten möchte. Auch die Klasse, die aus Deutschland zu Besuch kam, hat mich inspiriert: Ich könnte mir gut vorstellen, an so einer auf Sprachen mehr oder minder spezialisierten Schule zu unterrichten. Dass Sprachen mir am Herzen liegen, ist ja bekannt. Ich werde meine Sprachen auch weiterstudieren und möchte sie dann natürlich auch nutzen im späteren Berufsleben. Es führen aber viele Wege nach Rom, wie man so schön sagt. An der CNS gibt es eine Art AG für Spanisch – eine der Lehrkräfte hat in Spanien gelebt und unterrichtet die Sprache nachmittags an jene Kids, die sie lernen wollen. Auch eine Möglichkeit! Im Übrigen: So rede ich nur noch: “An der CNS/in Irland war das so und so…” Während ich meine Zeit an der CNS sehr genossen habe, wird es bei mir trotzdem später mal sehr sicher keine Waldorfschule werden. Ich weiß nun also sehr genau, was ich mir für meine Zukunft vorstelle und bin nochmal ganz frisch und anders motiviert.
Einige Elemente des Unterrichts an der CNS möchte ich mir merken, um sie später in meinem Unterricht einsetzen zu können. Ich halte sie hier mal fest, damit ich, falls ich sie doch vergesse, hier spicken kann: An der CNS wird viel damit gearbeitet, dass bei Unruhe eine Aktion der Lehrkraft erfolgt, die die Aufmerksamkeit der Kinder wieder auf sie richtet. Das kann zum Beispiel sein, dass ein Rhythmus geklatscht wird. Die Kinder wissen dann, dass auf diese Aktion eine ganz bestimmte, bereits bekannte Reaktion folgt. Der Rhythmus wird so wie gehört nachgeklatscht und das wird solange wiederholt, bis im Klassenzimmer wieder Ruhe eingekehrt ist. Es gibt aber auch die Aktion “One, two, three, eyes on me!” mit der Reaktion “One, two, eyes on you!” und “Waterfall, waterfall!” mit “Shhhh!”. Das würde ich gerne in meinen Unterricht integrieren. Auch der Spruch “You get what you get and you don’t get upset.” geht mit, for sure.
Ich habe viel gelernt und natürlich auch mein Englisch verbessern können. Vor meinem Trip dachte ich, dass ich auf diesem Gebiet die meisten Veränderungen sehen würde. Dem ist aber nicht so – wie bereits erwähnt und wie auch unschwer zu erkennen ist daran, dass ich mehrere Sätze über die Lehrerpersönlichkeit geschrieben habe und die Sprach(entwicklung) nur einen Teil eines Satzes ausmacht. Vor allem habe ich, glaube ich, mein Selbstbewusstsein in meine (sprachlichen) Fähigkeiten gesteigert. Damit wären wir ja eigentlich wieder beim Anfang und der Persönlichkeitsentwicklung 🤔😄 Full circle! ⭕ Zu guter Letzt hat man neue Freundschaften geschlossen und Kontakte (nicht nur) in Irland. Wer weiß, was daraus noch entstehen wird? Vielleicht besuche ich einmal mit meiner eigenen Klasse die CNS!
Im Hier und Jetzt gilt: Der Song Galway Girl wird mich persönlich fortan ganz anders berühren. Ich blicke auf drei abenteuerliche, aufregende und atemberaubende Monate zurück und möchte mich gerne nochmal bei allen bedanken, die das möglich gemacht haben: dem ZfL, dem Erasmus-Team; bei den Lehrern und Kindern der Schule: Danke, danke, danke und
May the road rise up to meet you.
May the wind be always at your back.
May the sun shine warm upon your face;
the rains fall soft upon your fields and until we meet again,
may God hold you in the palm of His hand.
Slán <3
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