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In Lissabon werden meine Waden wachsen

Hallo. Ich bin Marius und das hier ist meine Erasmus-Blog-Feuertaufe.  Ich lebe in Lissabon mitten im Bairro Alto und bin auf der Suche nach einem guten Shop für Oropax.

27. August. Flughafen Köln/Bonn. Halte meine Bordkarte nach Lissabon in den Händen. In einem Akt aus Genie und Wahnsinn beträgt mein Koffergewicht 23,0 Kilogramm, was mir ein zauberhaftes Lächeln der Dame am Schalter einbringt. Ich darf also einsteigen.  Nach einem 3-Stunden-Flug, der darin gipfelt, dass wir kurz vor der Landung einmal die komplette Stadt überfliegen, landen wir also am Aeroporto Lisboa. In diesem Moment beschließe ich, dass ich es hier mag.

Ich freunde mich mit meinem Taxifahrer an. Er spricht kein Wort Englisch, es sei denn es geht darum Lieder im Radio mitzusingen. Dann blüht er auf. Nachdem er anscheinend noch ein inoffizielles Formel-1-Casting gewinnen will, lässt man mich an meiner neuen Bleibe heraus. Da ich ein sehr gut vorbereiteter Tourist bin, habe ich gelesen, dass “Bairro Alto”, mein neues Wohnviertel, am Tag ruhig ist und einen Dorfcharakter hat. Die ruhigsten Straßen werden jedoch bei Nacht zu den mit Abstand wildesten. Noch höre ich keinen Mucks. 13:45 Uhr. Geöffnet wird mir die Tür von Susana, einer stolzen Portugiesin, die mit ihrem Mann Vincent ganzjährig in Amsterdam wohnt und deshalb ihre Eigentumswohnung mit Freude an Studenten vermietet. Nach einer Führung weiß ich, dass ich hier nie wieder weg möchte. 30 Minuten später kommt auch meine neue Mitbewohnerin Anna an. Wir gehen also standesgemäß Tapas essen. Auspacken kann warten.

Da Anna schon ein paar Tage in der Stadt ist, führt sie mich zum Pois-Cafe. Anscheinend war mein Kriterium für die Restaurantwahl, dass wir auf dem Weg dorthin möglichst viele Steigungen und anschließende Gefälle zurücklegen. Anna übertrifft in dem Punkt sich selbst. Das Essen tut gut und ich überlege innerlich, wie ich die nächsten Tage angehe. Die Wahl fällt auf “Tourist”. Ich beschließe alles zu sehen und das in möglichst kurzer Zeit, um danach einen guten Alltag haben zu können. Die nächsten Tage verbringe ich also mit Essen. Wandern. Fotografieren. Schlafen.

Doch zurück zum Bairro Alto. Gegen 22 Uhr kommen wir zurück zu unserem Apartment. Besser gesagt wir probieren es. Für den, der Bairro Alto kennt, den wird das hier nicht überraschen, für die andern versuche ich es mal beispielhaft zu beschreiben: Es ist schweinevoll und hat Konzertlautstärke. An dieser Stelle muss ich jedoch sofort selbst eingreifen. Wer denkt, dass das unangenehm wäre, der liegt falsch. Sämtliche Bars haben geöffnet. Da dort aber niemand reinpasst, holt man sich Cocktails & Bier, begibt sich auf die Straße, quatscht mit fremden Leuten und bald neuen Freunden. Sitzt auf dem Boden. Hört der Musik zu, die aus sämtlichen Richtungen die Ohren durchflutet. Wandert zwischendurch durch eine leichte Wolke aus Marihuana, bahnt sich seinen Weg zur nächsten Location. Bairro Alto ist ein in sich geschlossenes Ökosystem aus guter Laune und Spaß am Leben. In diesem Moment realisieren wir, wie gut wir es haben und wahrscheinlich auch noch eine lange Zeit haben werden.

Wir beschließen es für heute gut sein zu lassen, holen uns noch schnell ein “Pastéis de Nata”, ein in Blätterteig gebackenes Sahnepuddingtörtchen beim Geschäft unseres Vertrauens (“Manteigaria Tradicional” in Rua do Loreto 2, Chiado, Lisboa) direkt an der Metrostation Baixa-Chiado , dazu ein kleines Bier im Mini Mercado um die Ecke, schließen unsere Wohnung auf, setzen uns an meinen kleinen französischen Balkon und beobachten von oben die Massen. So lässt es sich aushalten, denken wir beide und stoßen auf eine gute Zeit an.

Marius

Hallo und bom dia.

Mein Name ist Marius und ich darf 6 Monate in Lissabon verbringen.
Ich mache ein Praktikum im Project Management von Volkswagen Autoeuropa, wofür ich täglich um 5 Uhr aufstehe, um zur Arbeit zu kommen. Ich wohne in Bairro Alto über 3 verschiedenen Bars, die um 2 Uhr schließen. Ich bin gerade also noch in der "Lebensrhythmus-findungsphase". Ich hoffe ich kann den ein oder anderen mit meinen Berichten erfreuen und/oder dazu ermutigen selbst den Schritt ins Ausland zu wagen.

Viele Grüße aus Portugal,

euer Marius

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