Auch wenn der Titel dieses Beitrages dazu verleiten könnte, anzunehmen, dass man sich an der tropischen Küste Westfalens befindet, sprechen doch einige Anzeichen dafür, dass es sich um die andere Seite der Welt dreht. Einer dieser Momente ist der Genuss des Vorzeigeproduktes der “Bananenrepublik”, gegen den Exportbananen in Deutschland nicht einmal im Ansatz herankommen.
Seien es die grünen Papageienschwärme, die einen morgens wecken, oder die erdrückende Hitze, oder die im Wechselspiel mit der Kälte der Klimaanlagen ständige Akklimatisierungsversuche des Körpers unterdrückt, Panama-Stadt überwältigt. Die gigantischen Ausmaße der aneinanderreihenden Wohnblocks und Wolkenkratzer, die Abgase der bunten Chicken-Busse des wuseligen und gleichermaßen chaotischen Busbahnhofes Albrook, in dem man direkt als gringo auffällt, sind Teil der unglaublichen Erfahrungen. Konsum, Gigantik, Großstadtluft und Internationalität bringen ein Gefühl von Moderne, die jedoch auf dem Weg im Uber zum Büro gleich die zwei Seiten der Medaille offenbaren. Aus dem Fenster des Ubers auf dem Weg ins Büro blickt man von der Hauptstraße auf die weniger gut betuchten Viertel Curundú und El Chorillo, und wird nachdenklich. “You better NEVER go in there”, erzählt der Uberfahrer, vor den Gefahren warnend. Und so ist Panama-Stadt eben nicht nur Miami, sondern auch dritte Welt. Doch all jene Erfahrungen geben ein Bild ab, das mit jedem neuen Blick aus dem Fenster, mit jedem Spaziergang im Dunkeln erweitert wird. Doch für die Reflexion des Gesammelten braucht es noch Zeit.
Im Büro auf altem amerikanischen Militärgelände angekommen, startet der erste Arbeitstag. Hinterm Kanal.
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