Wo ich gelandet bin
Für ein DaF-Praktikum habe ich das beschauliche Münster verlassen, um für sechs Wochen den Schulalltag in einer quirligen Stadt in Südostasien zu erleben. Yogyakarta liegt auf der indonesischen Insel Java und hat einen besonderen Status. Die Stadt ist eines der letzten Sultanate Indonesiens. Hier ist der Sultan automatisch auch Gouverneur und damit höchster Politiker der gleichnamigen Provinz.
Zur Vorbereitung auf einen längeren Aufenthalt in Indonesien empfehle ich schon in Deutschland ein Visum zu beantragen, um sich vor Ort diverse Behördengänge zu ersparen (siehe dazu diese Beiträge: https://www.uni-muenster.de/CareerService/blog-erasmus/buerokratische-huerden-in-indonesien-teil-i-das-sozialvisum/ und https://www.uni-muenster.de/CareerService/blog-erasmus/buerokratische-huerden-in-indonesien-teil-ii-verlaengerung-des-touristenvisums/).
Die ersten Schritte aus dem Flugzeug sind kaum getan und schon umgibt mich das tropisch schwülwarme Wetter. Der Zeitraum des Praktikums fiel in die Regenzeit (Oktober-April), weshalb mindestens einmal am Tag strömender Regen angesagt sein sollte. Bereits die Fahrt zur Unterkunft gibt mir einen Einblick in den Verkehr, der durch ein zähes Vorankommen (je nach Tageszeit) gekennzeichnet ist. Motorräder und Motorroller können sich dabei noch zwischen den langsam fahrenden Autos hindurchschlängeln und damit die ein oder andere Minute früher am Ziel sein (Yogya Verkehr). Gefühlt gibt es in Jogja so viele motorisierte Zweiräder wie in Münster Fahrräder. Um pünktlich bei einer Verabredung zu sein, muss der Verkehr immer berücksichtigt werden. Dies bedarf zunächst einer gewissen Eingewöhnungsphase, denn die gleiche Strecke kann schnell doppelt oder dreimal so lange dauern als geplant. Das hohe Verkehrsaufkommen könnte damit erklärt werden, dass es nahezu keinen öffentlichen Personennahverker gibt. Die Alternative heißt hier GOJEK oder GRAB. Mit Hilfe dieser Apps können mit dem Smartphone Fahrer gebucht werden, die dich an deinem aktuellen Standort abholen und zum Wunschziel fahren. Man hat dabei die Wahl zwischen einem Motorrad oder einem Auto. Das Auto ist dabei die etwas teurere Variante, wenn der Preis nicht durch mehrere Mitfahrer geteilt werden kann. Die Reichweite der Fahrten ist jedoch eingeschränkt und überwiegend auf das Stadtgebiet begrenzt. Längere Fahrten müssen dann anders organisiert werden. Hier finden sich öffentliche Busse oder private Anbieter, die eine Strecke zwischen zwei Städten bedienen. Für meinen Schulweg wurde mir glücklicherweise ein Fahrrad zur Verfügung gestellt. Der Weg von meiner Unterkunft war nämlich gerade zu weit zum Laufen und zu kurz für eine Fahrt mit GOJEK oder GRAB. In Indonesien herrscht übrigens Linksverkehr.
Letztendlich kann man sich überlegen, ob man für einen längeren Aufenthalt ein eigenes Moped mietet oder sich fahren lässt.
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