Galway ist mit seinen knapp 80 000 Einwohnern zwar eher kuschelig, aber trotzdem die bevölkerungsreichste Stadt im Westen Irlands. Der Altersdurchschnitt ist zudem durch die vielen Studierenden relativ niedrig. Der Charme der Stadt ist wohl kaum zu übertreffen.
Direkt am Atlantik gelegen, besitzt Galway eine wunderschöne Strandpromenade und ist durchzogen von dem kürzesten Fluss Europas. Die Quay Street mit ihren zahlreichen Pubs und Straßenkünstlern spiegelt den Flair der irischen Kultur perfekt wieder. Ein Träumchen.
Ich selbst bin nach Galway gezogen, um sechs Monate in den Chemie-Laboren der National University of Ireland Galway (NUIG) zu arbeiten. Und da war ich wohl nicht die Einzige aus Europa, die diese Idee hatte. Ich habe bis jetzt deutlich mehr internationale Studierende (Frankreich, USA, Griechenland, Italien, Spanien, Deutschland…) als irische kennen gelernt. Aber immerhin wird einem das Kennenlernen von Menschen hier ziemlich einfach gemacht. Die Uni bietet zahlreiche Sport Clubs und Interessen Societies an, in denen man sich ganz unverbindlich einschreiben kann. Danach taucht man dann auf, wie man lustig ist. Die Möglichkeiten sind endlos. Ich zum Beispiel bin nun stolzes Mitglied des Soccer und des Mountaineering Clubs und hab mich in die Baking und die Enviromental Society eingeschrieben.
Für alle Erasmus-Studierenden, die nach Irland wollen und es nicht in das Student Housing der jeweiligen Universität schaffen, kann ich die Internetseite hostingpower.ie empfehlen. Hostingpower vermittelt Zimmer aus Häusern von irischen Familien an internationale Studierende und garantiert dabei, dass nix schief gehen kann. Ich bin ziemlich zufrieden, mit meiner Unterkunft. Ich wohne zusammmen mit meinem liebenswürdigen Host, ein in Galway eingesessener Rentner, seinem süßen Hund, und einer amerikanischen Studentin, mit der ich mich hervorragend verstehe. Die Regeln von Hostingpower sind zwar etwas streng, aber mein Host legt auf diese nicht so viel Wert, weswegen das Zusammenleben super entspannt abläuft.
Zu meinen Überlebenschancen: Das Leitungswasser hier ist zum Glück relativ trinkbar. Zwar lange nicht so gut wie in Deutschland und es bedarf etwas Eingewöhnungszeit, aber es ist immerhin gesundheitlich unbedenklich. Ohne würde ich wohl eingehen. Auch kriegt man, wie in den USA, überall gratis Leitungswasser, in der Uni sogar an Abfüllstationen. Außerdem habe ich bereits gutes deutsches Sonnenblumenkernbrot im Dunnes Store für 1.50€ gesichtet. Dieses wabbelige Toastbrot, was es hier, wie auch in vielen anderen Ländern, überall gibt ist ja nicht gerade der Knaller. Jetzt muss ich nur noch mit klar kommen, dass man hier anscheinend nicht nur als Fußgänger, sondern auch als Fahrradfahrer rote Ampeln gepflegt ignoriert und schön auf der linken Straßenseite bleiben und dann bin ich wohl gut gewappnet für die nächsten 6 Monate!
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