Die letzten drei Monate habe ich für ein Praktikum an der Universität Kopenhagen in Dänemark verbracht.
Das Praktikum hat mir sehr gut gefallen, ich habe ein Forschungspraktikum im Labor absolviert und die Arbeitsgruppe und meine Betreuerin waren sehr nett. Im Labor habe ich nicht nur mein Englisch verbessert, sondern habe auch einige neue Methoden kennengelernt und durfte selbständig arbeiten.
Kopenhagen ist eine wunderschöne Stadt, in der ich mich vom ersten Tag an wohl gefühlt habe. Das liegt sicher auch daran, dass ich im Frühling/Sommer dort war und viel Sonne gesehen habe. Doch in den letzten Wochen bin ich auf dem Weg ins Labor mit dem Fahrrad auch einige Male richtig nass geworden.
Da ich mein Praktikum an der Uni gemacht habe, konnte ich in einem Wohnheim wohnen. Dort habe ich mir ein Zimmer geteilt, als ich dieses halbe Zimmer gebucht habe, hatte ich schon etwas Angst; mit wem würde ich da in ein Zimmer kommen? Werden wir uns verstehen? Oder sind die Kulturen, aus denen wir kommen vielleicht viel zu unterschiedlich? Die Entscheidung für das geteilte Zimmer habe ich eigentlich nur wegen des Preises getroffen, denn Mieten in Kopenhagen sind sehr hoch und für das halbe Zimmer habe ich über 500€ monatlich bezahlt. Doch im Nachhinein kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung war, die ich treffen konnte. Ich habe mir das Zimmer mit einer Praktikantin aus Portugal geteilt. Es war sehr schön, sich abends nach dem Praktikum noch unterhalten zu können: Wie geht es dir? Wie war der Tag im Labor? Was sollen wir am Wochenende machen? Meine Mitbewohnerin ist nach sechs Wochen schon wieder abgereist. Von da an war ich alleine im Zimmer und habe festgestellt, dass ich nie ein Zimmer/ eine Wohnung nur für mich haben möchte.
Sich das Zimmer zu teilen war auch eine einfache Art, erste Kontakte zu knüpfen, denn als Praktikant im Ausland ist es nicht so einfach wie als Student, neue Freunde zu finden. Ich hatte großes Glück: In meinem Labor war zeitgleich eine andere Praktikantin aus Münster, die sich ein Zimmer im selben Wohnheim wie ich geteilt hat, zusammen mit ihrer italienischen Mitbewohnerin waren wir zu viert. Am Wochenende haben wir gemeinsame Ausflüge geplant, eine Radtour in einen Wildpark, zu einem der Schlösser und als es wärmer wurde, auch in den Park oder an den Strand. Einmal die Woche haben wir zusammen gekocht, zuerst haben wir gelernt, wie man echte italienische Gnocchi kocht. Als es dann an deutsche Spezialitäten ging, wurde es schwierig, schließlich sind unsere selbstgemachten Spätzle doch ganz lecker gewesen.
Als ich am letzten Tag im Sonnenschein noch ein letztes Mal mit dem Rad durch die Stadt gefahren bin, war ich trotz der Freude auf Zuhause ziemlich traurig, dass diese schöne Zeit schon vorbei ist. Doch pünktlich zur Abfahrt meines Busses hat es so geschüttet, dass mir der Abschied etwas leichter fiel.
Dadurch, dass wir alle nur so kurz im Ausland waren, wollten wir immer was unternehmen, auch wenn es nur eine kleine Radtour in den Park war: Diese Angewohnheit, in der Freizeit viel zu unternehmen würde ich gerne für Deutschland beibehalten, die Heimat aus den Augen eines Besuchers zu betrachten und zu bewundern.
Ich bin sehr dankbar für tolle drei Monate in so einer schönen Stadt mit so vielen netten Leuten. Ich habe mein Englisch etwas verbessern können und habe Freunde aus anderen Ländern gefunden, die ich hoffentlich irgendwann mal wieder sehe. Alles zusammen war eine tolle Erfahrung, die ich jedem wünsche und daher würde ich auch jedem, der die Chance hat, ein Auslandspraktikum empfehlen.
Moin, sehr schöne Bilder und informativer Bericht. Kopenhagen ist wirklich beeindruckend. Man muss natürlich das nötige Kleingeld mitbringen, aber dafür ist die Lebensqualität auch enorm hoch. Gruß