Es geht nach Lissabon!

Hallo zusammen,

ich bin Julia, 25 Jahre alt und in meinem letzten Master-Semester des Grundschullehramts. Bevor ich im November mein Referendariat antreten werde, tat sich recht kurzfristig der Wunsch auf, die Zeit zwischen Masterarbeit und Referendariatsbeginn für Praxiserfahrung in der Schule als auch Auslandserfahrungen zu nutzen. Um beides kombinieren zu können, suchte ich im März nach einem Praktikum an einer deutschen Schule im Ausland. Obwohl ich erst wenige Wochen vor Abreise meine Bewerbung abgeschickt hatte, hatte ich das Glück, einen freigewordenen Praktikumsplatz an der deutschen Schule in Lissabon zu erhalten. Es lohnt sich also auch kurzfristig an den Schulen nach Plätzen zu fragen!

Bis es losgehen konnte, gab es noch einige Dinge zu organisieren: Ich suchte nach einem WG-Zimmer, das sich glücklicherweise über Idealista (eine WG- und Wohnungsplattform für Spanien & Portugal) sehr schnell finden ließ. Auch die Bewerbung für Erasmus-Plus stand an. Zusätzlich versuchte ich, noch etwas Portugiesisch zu lernen. Am 3. Mai ging es schließlich mit viel Vorfreude und Aufregung los in meinen ersten längeren Auslandsaufenthalt für fast drei Monate nach Lissabon.  Angekommen, wurde ich von meiner sehr netten Mitbewohnerin in Empfang genommen und durch die schöne Altbau-Wohnung geführt. In meiner WG leben wir zu sechst mit portugiesischen und deutschen Mitbewohner:innen. Abends saßen wir noch mit allen in der Küche und kochten etwas – ich fühlte mich direkt wohl.

Am nächsten Tag begann direkt mein Praktikum an der deutschen Schule in Lissabon. Mit der Metro ging es zur Schule, wo meine betreuende Lehrerin bereits auf mich wartete. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut und tauschten uns bei einem Kaffee im Lehrkräftezimmer aus. Bei einer Führung lernte ich die schöne Schule kennen und war begeistert von der modernen Ausstattung. Anschließend ging es in „meine“ erste Klasse, in der ich während der gesamten Praktikumszeit zugeteilt bin. Nachmittags wieder in der WG angekommen war ich müde von den vielen neuen Eindrücken und freute mich schon auf den nächsten Schultag.

Bei strahlendem Sonnenschein hatte ich ein wunderschönes erstes Wochenende in Lissabon: Ich erkundete die traumhafte Stadt, aß meine erste Pastais de Nata (berühmte und unverschämt leckere Pudding-Küchlein in Lissabon), besuchte mit meinen Mitbewohner:innen den Strand „Costa Caparica“ und war abends zum Sonnenuntergang auf einem sogenannten Miradouro, einem der vielen Aussichtsplattformen hier.

Praça de Comércio

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Aussicht von einem Miradouro

Mittlerweile bin ich schon seit einem Monat hier und die Zeit verflog wie im Flug. Unter der Woche besuche ich nach einem festgelegten Stundenplan die Schule, hospitiere in meiner Klasse, konnte bereits viel lernen und habe schon erste Unterrichtsstunden selbst übernommen. Am Wochenende unternehme ich immer etwas mit den vielen anderen Praktikant:innen der Schule oder meinen Mitbewohner:innen. Wir haben schon tolle Ausflüge zu verschiedenen Stränden, süßen Dörfern und Sehenswürdigkeiten unternommen. Auch hatte ich schon Besuch aus Deutschland und habe es sehr genossen, diese tolle Stadt zeigen zu können.

Cascais
Sonnenuntergang von der anderen Seite des Tejos

Nun freue ich mich sehr auf die weiteren Wochen bis Ende Juli, in denen noch einiges in der Schule ansteht, wie einem Sportfest und eine Projektwoche. Daneben gibt es noch einige Punkte auf meiner langen Lissabon-Liste, die ich erleben möchte.

Zum Schluss ein paar hilfreiche Tipps zusammengefasst: Ein WG-Zimmer oder eine Wohnung findet man gut über Idealista. Hier gilt es natürlich, darauf zu achten, auf keinen Betrug hereinzufallen. Ich habe mir beispielsweise zuvor die Wohnung per Videochat zeigen lassen und Kontakt zu den Mitbewohner:innen aufgenommen. Zudem kann ich ein WG-Zimmer mit mehreren Mitbewohner:innen empfehlen, da ich es gerade in meinen ersten Tagen hier als sehr schön und praktisch empfunden habe, Ansprechpersonen vor Ort zu haben und (wenn man möchte) nicht allein sein zu müssen. Auch die Lage der Unterkunft ist meiner Ansicht nach wichtig. Meine WG beispielsweise liegt in Anjos. Hier ist es nicht so touristisch und doch ist man in 10 Minuten fußläufig in der Innenstadt. Hier gibt es viele süße Cafes und kleine Geschäfte und das Viertel ist durch die Metrostation gut angebunden. Ein weiterer Tipp, den ich bei Aufenthalten über mehrere Wochen sehr empfehlen kann, ist eine Monats-Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Sie kostet monatlich ca. 40 Euro, gilt für Metro, Bus, Zug und Fähre im weiten Umkreis von Lissabon und ist an vielen Stationen gegen Vorlage eines Passfotos erhältlich. Ebenfalls ein beliebtes Fortbewegungsmittel hier sind Bolt und Uber, die wesentlich weniger als Taxen kosten.

Liebe Grüße aus Lissabon und bis bald

Julia

 

 

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