Goede dag 🙂
Seit fast drei Wochen bin ich jetzt in der kleinen Studentenstadt Groningen, und es ist echt schön hier! Ich erzähle einfach mal ein bisschen wie es ist hierhin zu ziehen, und was die Stadt zu bieten hat…
Eine Wohnung in Groningen zu finden war und ist generell sehr schwierig. Die Stadt mit circa 200.000 Einwohnern wird zu Semesterbeginn mit nationalen sowie internationalen Studenten überflutet und es gibt nicht genug Wohnungen für alle. Zum Glück musste ich nicht, wie einige andere, mit einem Zelt hier anreisen und in einem Park übernachten. Es gibt ein paar Websites, für die man bezahlen muss, um Wohnungsangebote zu sehen, und dann gibt es eine große Facebookseite, auf der mehrmals am Tag Angebote gepostet werden. Ich habe bei beidem mein Glück versucht, war aber leider nicht erfolgreich. Außerdem muss man auf Facebook sehr vorsichtig sein, da dort viele Menschen das Geld der Studenten abziehen wollen, ohne eine Wohnung vermieten zu können.
Zum Glück habe ich, zusammen mit meiner Freundin, die mit mir das gleiche Praktikum hier absolviert, ein AirBnB gefunden, das für einen längeren Zeitraum vermietet werden konnte. Als ich ankam, war die Vermieterin da und hat mir alles gezeigt. Die Wohnung ist recht klein für zwei Personen (es gibt nur ein Bett), aber wir sind einfach nur froh, etwas gefunden zu haben. Außerdem sind die Vermieter sehr nett und im Moment auf der Suche nach einer Schlafcouch für das Wohnzimmer.
Ich bin am Samstag vor meinem ersten Arbeitstag angereist, und da meine Familie die Stadt auch kennenlernen wollte, bin ich mit meinen Eltern und meinen Schwestern mit dem Auto hierhergefahren. Von meiner Heimat Münster aus sind es circa 200 Kilometer und die Fahrt mit dem Auto bietet sich gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln sehr an. Es gibt einen Flixbus der durchfährt, aber insgesamt über 4 Stunden braucht. Es gibt keine direkte Zugverbindung, man muss mindestens zweimal umsteigen und die Fahrt dauert auch über dreieinhalb Stunden.
Groningen
Groningen ist ungefähr 100 km² groß und hat circa 200.000 Einwohner. Unsere Wohnung ist etwas nördlich der Innenstadt, direkt an einem schönen Park, dem Noorderplantsoen. Der Park ist ein schöner Treffpunkt für viele Studenten und junge Leute. Er ist nicht besonders groß, aber es gibt viel Grünfläche zum entspannen und mehrere Basketballplätze und Grillstellen.
Mit dem Fahrrad brauche ich nur wenige Minuten zu der medizinischen Fakultät der Universität Groningen. Die Architektur in Groningen ist in manchen Teilen sehr verwirrend und auch nicht unbedingt schön. Vor dem großen Krankenhaus zum Beispiel stehen kleine Häuser die aussehen wie Hogwartsminiaturen und daneben steht ein rundes goldenes Gebäude. Trotzdem macht die Stadt im Großen und Ganzen einen sehr schönen Eindruck. Die Straßen sind immer belebt und eine besondere Sache, die die ersten Tage sehr verwirrend war, ist eine bestimmte Regel für die Fahrradfahrer an Kreuzungen. Meine Freundin und ich nennen es „alle Fietsen grün“ (Fietsen ist niederländisch für Fahrrad). Denn die Räder dürfen an den Kreuzungen alle gleichzeitig fahren, während alle Autos und Fußgänger rot haben. Besonders zu den Stichzeiten an der Uni ist es dann sehr voll und ein richtiges Durcheinander.
Das Praktikum
Im Human Movement Science Department an der Universität Groningen und dem UMCG (Universitar Medisch Centrum Groningen) absolviere ich ein viermonatiges Praktikum. Mein Arbeitsbereich ist die Rehabilitation von Patienten mit Wirbelsäulenverletzungen. Bevor ich hier war, wusste ich kaum, in welchem Projekt ich mitarbeiten würde. Nach einer Woche bin ich besser informiert. Ich arbeite mit drei weiteren Bachelorstudenten und einem Masterstudenten zusammen an der Analyse eines in Amerika entwickelten Rollstuhls mit Hebelantrieb. Wir werden dessen Effizienz und den Effekt auf die Schultermuskulatur messen, und dies mit einem herkömmlichen Rollstuhl vergleichen. In der ersten Woche mussten wir uns noch in das Thema sehr viel einlesen, aber mittlerweile wird es immer interessanter und die selbstständige Mitarbeit an dem Projekt auch wichtiger. Ich bin gespannt, wie die Arbeit in den nächsten Wochen weitergeht.
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