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Erasmuspraktikum in Lyon: Meine Erfahrungen

Vor drei Jahren schrieb ich meine Bachelorarbeit im Rahmen eines Forschungspraktikums am “Institut de Physique” in Nizza. Das Leben und die Atmosphäre dort gefielen mir so gut, dass ich sofort wusste: Für meine Masterarbeit will ich zurück nach Frankreich. Und tatsächlich bin ich nun in Lyon am “Laboratoire de Physique École Normale Supérieure de Lyon” und forsche unter der Betreuung eines Professors, den ich bereits aus Nizza kannte. Damals war er dort zu Gast, um in einem eintägigen Workshop seine Forschung vorzustellen.

Lyon ist mit 520.000 Einwohnern nach Paris und Marseille die drittgrößte Stadt Frankreichs. Die Metropolregion umfasst sogar 1,5 Millionen Menschen. Dank des effizienten Metronetzes, das alle zwei Minuten fährt, sind die Wege in der Stadt oft nicht länger als in Münster mit dem Bus. Auch mit Leihfahrrädern lässt sich Lyon hervorragend erkunden. Die Wohnungssuche hier gilt als schwierig und teuer, weshalb ich mich sehr glücklich schätze, direkt am Tag meiner Ankunft ein relativ günstiges WG-Zimmer (550 Euro pro Monat) in guter Lage gefunden zu haben.

Wie erhofft ist die Atmosphäre am “Laboratoire de Physique” hervorragend, und ich habe schnell Freunde unter den Doktorand*innen und Masterstudierenden gefunden. Weniger typisch für ein Erasmussemester war allerdings, dass es länger gedauert hat, bis ich andere Erasmusstudierende oder “Internationals” kennengelernt habe. In den vier Monaten, die ich bereits hier bin, habe ich insgesamt nur vier Deutsche getroffen. Wer also Sorge hat, im Erasmus zu viel Deutsch zu sprechen, dem kann ich Lyon nur empfehlen.

Ein wichtiger Ort um Menschen kennenzulernen ist für mich, neben dem Laboratoire de Physique, der “Hot Club de Lyon”, eine Jazzbar mit Jam-Abenden jeden Mittwoch. Was Techno betrifft, dürften deutsche Fans dieser Musikrichtung von vielen Clubs in Lyon eher enttäuscht sein. Doch “Le Sucre” macht das mehr als wett: Neben den klassischen Öffnungszeiten gibt es dort jeden Sonntag eine Party von 18 Uhr bis Mitternacht – mit erstklassigem Line-up und freiem Eintritt vor 19 Uhr. Im Sommer finden zudem zahlreiche angemeldete Open-Air-Technoevents statt, die mit viel Liebe zur Musik organisiert werden. Doch auch jenseits von Techno und Jazz hat Lyon eine lebendige Musikszene: So war ich beispielsweise auf einem fantastischen Event, das von einem queeren Afrobeats-Kollektiv organisiert wurde.

Auch für Naturliebhaber ist Lyon ein idealer Standort. Es gibt wunderschöne Tagesausflüge in die Hügel rund um die Stadt oder zu nahegelegenen Seen. In die Alpen sind es mit dem Zug oder Auto nur etwa zwei Stunden – ideal für ein Ski- oder Wanderwochenende.

Auch ohne Berge ist Sport ein stetiger Bestandteil meines Alltags: Neben den Box – und Kletterkursen der École Normale Supérieure, besuche ich auch sehr gerne in die Freibäder Lyons, welche trotz des kalten Winters das ganze Jahr über geöffnet haben.

Leaflet © OpenStreetMap contributors
August

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