Die gute deutsche Pünktlichkeit – mein Praktikum an einer Grundschule in Cambridge

Hallo ihr Lieben,

mein letzter Eintrag liegt schon einige Zeit zurück, deshalb nochmal ein kurzes Update: Ich bin seit acht Wochen in Cambridge an einer privaten Mädchen-Grundschule und habe leider nur noch weniger als vier Wochen….ich kann kaum glauben, wie schnell die Zeit verfliegt.

Ich habe meinen Platz hier an der Schule gefunden und habe den Eindruck, dass ich jetzt richtig angekommen bin und loslegen könnte, da ich alle Namen, Abläufe und Wege an der Schule kenne.

Eine meiner Hauptaufgaben ist, dass ich einige Mädchen der 6. Klasse in Mathe unterstütze. Das bedeutet für mich, dass ich jeden Tag sieben Mädchen mit Förderbedarf aus dem Unterricht hole und mit ihnen Übungsblätter bearbeite, die ich selbst erstellt habe. Das macht sehr viel Spaß und alle Barrieren bezüglich der Sprache sind überwunden. Die Kinder und ich haben vereinbart, dass ich sie in Mathe verbessern darf und sie mich in meinem Englisch – und soweit bin ich mit diesem Deal sehr zufrieden. Schön ist, dass die Lehrer/innen mich mittlerweile im Hinterkopf haben und wissen, dass ich meine Arbeit zuverlässig mache, wenn ich eine Aufgabe bekomme. Somit bekomme ich häufig Extra-Aufgaben, wie zum Beispiel den ‚athletic girls‘ Hochsprung beizubringen (auch, wenn ich davon gar keine Ahnung habe). Ich wachse also stetig an meinen Aufgaben. Bemerkenswert ist, dass immer wieder meine „deutsche Organisation und Pünktlichkeit“ betont wird, obwohl ich bislang davon ausgegangen bin, dass es sich dabei um ein Klischee handelt.

Wie an jeder deutschen Schule auch, arbeiten alle auf die Sommerferien hin. Bis dahin müssen noch einige Aktivitäten abgearbeitet werden: Ein Tag der offenen Tür steht an, der hier (wegen der Privatisierung) SEHR ernst genommen wird, da jede Anmeldung zählt. Ansonsten wird noch ein Sportfest veranstaltet, bei dem die Kinder ‚house points‘ sammeln können (das ‚house system‘ funktioniert hier ähnlich wie in Harry Potter: 5 Punkte für Gryffindor!). Dann wird schon fleißig die Verabschiedung der Sechstklässlerinnen vorbereitet und ein „Computer Science“-Wettbewerb, bei dem die Mädchen kleine Roboter programmieren sollen. Ihr seht, es wird hier nicht langweilig. Ich bin mir sicher, dass die letzten Wochen hier (leider) wie im Fluge vergehen werden!

Ganz liebe Grüße,

Franziska

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