Die Freizeitgestaltung in Ennistymon

Als ich den Ort Ennistymon das erste Mal gegoogelt und mir ein paar Bilder und die Einwohnerzahlen angesehen habe, musste ich erst einmal schlucken. Nur rund 1000 Einwohner in einem wirklich kleinen Dorf, was soll ich da dann erleben können?
Glücklicherweise konnten meine Mit-Praktikantinnen und ich uns schon sehr schnell vom Gegenteil überzeugen. In Ennistymon selbst gibt es einige Möglichkeiten für schöne Spaziergänge, zum Beispiel zum Fairy Glenn, das auch mit der Schule oft besucht wird. Danach gibt es viele Möglichkeiten, sich beispielsweise mit einem Cheese-Toastie in dem Café `The Cheese Press´ zu stärken. Sobald man mehrere Male dort eingekehrt ist, wird man von den Bedienungen oftmals auch erkannt und in ein Gespräch verwickelt.

Es fährt zwar nur ein Bus alle zwei Stunden, er fährt aber einige gute Ziele an. Zum einen gibt es das Nachbardorf, Lahinch. Das nur wenige Kilometer von Ennistymon (wenn man nicht zu faul ist, auch sehr gut fußläufig zu erreichen), direkt am Meer gelegene Örtchen bietet viele Möglichkeiten. Zum einen kann man dort, wenn das Wetter mitspielt, einen Surfkurs machen und es gibt ein Fitnessstudio mit Zugang zum Schwimmbad, das auch eine dreimonatige Mitgliedschaft bietet. Auch wenn es um die Abendgestaltung am Wochenende geht, ist Lahinch der richtige Anlaufpunkt. Denn obwohl es in Ennistymon ungefähr 6 Pubs gibt, werden diese doch eher von älteren Leuten besucht. Im Gegensatz dazu steht Lahinch: Es gibt mehrere Pubs, in denen junge Leute zu Live-Musik tanzen und den einen oder anderen Pint genießen. Eine Empfehlung ist `Kenny’s Bar´, und wenn diese schließt, kann man direkt nebenan im Nightclub tanzen und den Abend ausklingen lassen.
Steigt man in den Bus in die entgegengesetzte Richtung kommt man nach Ennis, der nächsten größeren Stadt in der Umgebung. Hier haben wir viele Samstage und Sonntage verbracht, denn die Stadt bietet Shopping-Möglichkeiten und Restaurants und sogar ein kleines Kino. Von Ennis aus fahren auch viele Busse weiter in die großen Städte, wie Cork, Limerick oder Galway und auch der Bus zum Dubliner Flughafen kommt hier an. Wie haben den ein oder anderen Wochenendausflug in die eben genannten Städte unternommen und wenn ihr Tipps für die Freizeitgestaltung braucht, fragt einfach mal in der Schule! Orla, die Schulleiterin, kommt beispielsweise aus Cork und hat einige Geheimtipps.

Das führt mich zum nächsten Punkt, nämlich der Hilfsbereitschaft der Lehrerinnen und Lehrer. Schon an unserem ersten Wochenende hat Una, eine der Lehrerinnen, uns zu einem Gaelic Football Match vom Ennistymon Team mitgenommen. Gaelic Football ist neben Hurling eines der keltischen Spiele und ist, wenn man die Regeln einmal durchblickt hat, echt spannend anzuschauen. IMG_6841 Auch wenn wir leider nicht dazu gekommen sind, uns Hurling anzuschauen, macht es total Spaß sich die Spiele anzuschauen und vor allem Una ist eigentlich immer bereit, Praktikantinnen und Praktikanten mit zu nehmen und dabei gleich noch eine Menge über die verschiedenen Gemeinden rund um Ennistymon zu erzählen. Aber auch die anderen Lehrerinnen und Lehrer sind total hilfsbereit und offen, als wir beispielsweise einen Abend in Limerick verbracht haben, hat uns Killian, der zufällig auch dort war, direkt mit zurück genommen, Roisin hat mich einmal mit zu einem Konzert genommen und Marie hat uns, zusammen mit einigen anderen aus dem Kollegium, die Cliffs of Moher gezeigt.

Die Cliffs of Moher

Eine weitere Möglichkeit, sich mit Leuten zu vernetzen ist, wer hätte es gedacht, Social Media. Es gibt viele Instagramseiten die beispielsweise Wanderevents im Burren anbieten, die dazu gedacht sind zu Socialisen und neue Leute zu treffen. Diejenigen, die dort dabei sind, sind oft auch äußerst zuvorkommend und bereit, andere Leute einzusammeln und mit zu den Events zu nehmen, wenn sie in der Nähe wohnen.

Der Burren

Es kann also gesagt sein, dass -obwohl es auf den ersten Blick nicht so scheint- es diverse Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gibt. Vor allem wenn man ins Gespräch kommt und nebenbei erwähnt, dass es ohne Auto doch relativ schwer ist, herum zu kommen, tun sich viele Optionen auf. Die Offenheit und Herzlichkeit, die (fast) allen Iren zu eigen ist, ist hier von besonderem Vorteil.

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