Es ist nun genau zwei Wochen her (22. August 2015), dass mein Flieger von Düsseldorf nach Birmingham ging. Mit im Gepäck Anziehsachen für drei Jahreszeiten und jede Menge Hoffnung, Neugierde und Unsicherheit. Mein knapp viermonatiges Praktikum in Market Harborough ist nicht nur mein erstes Auslandspraktikum, sondern auch mein erster Aufenthalt in England überhaupt. Ich hatte also nicht sehr viel Vorstellung von dem, was mich hier erwartet. Besser gesagt überhaupt keine. Dementsprechend nervös war ich auch als in den frühen Morgenstunden mein Flieger abgehoben ist, und ich auf dem Weg in ein fremdes Land, eine fremde Kultur und zu fremden Menschen war.
Vielleicht ist es hilfreich für euch zu wissen, dass ich mich aktuell noch im 4. Semester meines Grundschullehramtsstudiums in Münster befinde. Das Auslandspraktikum ist Teil des Bachelors im Fach Englisch. Da ich bis kurz vor Weihnachten hierbleiben werde, ¨pausiere¨ ich sozusagen das nächste Semester.
Market Harborough ist eine kleine, aber wachsende Stadt so ziemlich mittig in England. Es gibt eine Stadtmitte mit vielen kleineren Geschäften, aber natürlich auch mit größeren Einkaufsläden drumherum. Ich würde viele Gebäude hier als alt beschreiben, was jedoch nicht heißt, dass es hier runter gekommen aussieht. Im Gegenteil – ich finde es sieht super gepflegt und idyllisch aus! Wichtig ist auch der sogenannte Welland Park, wodurch der Welland-Fluß fließt (manche würden ihn vielleicht auch als Bach beschreiben). Welland Park ist deshalb wichtig, weil sich hier nicht nur Kinder und Eltern auf dem großen Spielplatz treffen und diverse Sportler (Jogger, Tennisspieler, Fußballspieler…), sondern weil hier auch oft kulturelle Events veranstaltet werden. Ein Beispiel wäre das Drink and Food Festival, welches letzte Woche auf der großen Rasenfläche abgehalten wurde. Des Weiteren befindet sich hier auch meine Hauptpraktikumsschule, auf welche ich zu einem anderen Zeitpunkt aber nochmal näher eingehen werde.
Ja, zurück zu meiner Ankunft hier. Mein Gastvater hat mich netterweise aus Birmingham vom Flughafen abgeholt. Die nächsten Monate werde ich mit ihm und seiner Frau zusammen in einem schönen und großen Haus verbringen, in dem ich mein eigenes Zimmer habe. Er ist selbst Lehrer an der Welland Park Academy und sie ist Hebamme in der nächstgrößeren Stadt.
Ich glaube bereits sagen zu können, dass ich einen echten Glücksgriff mit den beiden gemacht habe, da wir uns auf Anhieb super verstanden haben. Ich wurde direkt sehr freundlich aufgenommen, und niemand hatte großartig Berührungsängste. Aber das geht mir hier mit eigentlich allen Leuten so, da jeder bis jetzt total freundlich und offen zu mir war, vor allem die Lehrerinnen, mit denen ich am meisten zutun habe. Somit ist einer meiner größten Sorgen schon mal von mir gefallen.
Die andere große Sorge war die Sprache. Ich hatte in der Schule immer gute Noten und Spaß an Englisch, aber an der Uni hab ich schnell gemerkt, dass ich damit nicht unbedingt weit komme. Ich hatte echte Zweifel, ob ich hier zurecht kommen werde. Zu meiner Überraschung fiel es mir jedoch selbst am ersten Tag nicht schwer, mich hier mit den Leuten zu unterhalten. Keiner erwartet, dass man alles immer versteht, und viele nehmen in den ersten Tagen auch etwas Rücksicht auf das Sprechtempo, ohne es unnatürlich klingen zu lassen. Vielleicht denken sich jetzt Einige ¨jaa war doch von Anfang an klar¨ oder ¨ach das kriegt man doch eh alles irgendwie schon hin¨, wahrscheinlich haben sie Recht. Ich mache mir aber immer viele Sorgen um alles, und das war eine von den größeren. Sollte es euch also genauso gehen, kann ich euch beruhigen: Ihr kriegt das wirklich hin! Zumindest in meinem Fall erwartet hier niemand perfektes Englisch, und wir sind ja auch im Ausland, um uns zu verbessern.
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