• Menu
  • Menu

Die amerikanische Arbeitswelt

Mein 5-monatiges Praktikum findet im Headquarter eines deutschen Automobilherstellers in der Naehe von Atlanta statt. Im 3-stoeckigen Gebaeude, das gerade einmal ein Jahr alt  und dementsprechend modern ist, arbeiten ca. 600 Mitarbeiter.

Eine wesentliche Eigenschaft des amerikanischen Bueros ist mir direkt beim Betreten des Gebaeudes am ersten Tag aufgefallen: Es ist kalt! Waehrend draussen ueber 30 Grad Celsius herrschen, kuehlt die Klimaanlage die Bueroraeume auf unter 20 Grad Celsius herunter, sodass ein Pullover zumeist unabdinglich ist. Diese Tatsache hat sich auch im Winter nicht veraendert, doch nach kurzer Zeit hatte man sich daran gewoehnt.

Die grosse Hoffnung, als Native Speaker nach Deutschland zurueckzukehren, verflachte auch relativ schnell, da der Anteil deutscher Mitarbeiter relativ hoch ist, sodass in Meetings oder Dialogen haeufig Deutsch die erste Wahl ist. Zudem sind, abgesehen von wenigen Ausnahmen, alle weiteren Praktikanten aus Deutschland, mit denen man auch in der Freizeit viel Zeit verbringt und somit Deutsch spricht. Aber natuerlich wird jederzeit zu Englisch gewechselt, sobald ein Amerikaner dazu stoesst.

Durch die Tatsache, dass ich bei einem deutschen Automobilhersteller mit einem Stern auf der Haube arbeite, ist die amerikanisch-deutsche-Beziehung sehr interessant. Beispielsweise ist es ueblich von “The Germans” zu sprechen, womit die Firmenzentrale in Stuttgart gemeint ist. Ausserdem sollte man jederzeit aufpassen, was man auf Deutsch aeussert, denn viele nicht-deutsche Mitarbeiter, vor allem Fuehrungskraefte, verfuegen durch ihre regelmaessigen Aufenthalte in Deutschland ueber bemerkenswerte Deutschkenntnisse.

Zuletzt moechte ich auf die Feedback-Kultur eingehen, die sich hier in den USA deutlich von der deutschen unterscheidet. Die ausgesprochen ausgepraegte Freundlichkeit der Amerikaner fuehrt auch dazu, dass jegliches Feedback zumeist auesserst positiv ausfaellt. Das empfand ich haeufig jedoch als nicht sehr aussagekraeftig, was man sich als Praktikant vermutlich wuenschen wuerde.

Grundsaetzlich kann man sagen, dass das Arbeitsklima und das Miteinander besonders offen und freundlich ist. Anlaesse wie Halloween, Thanksgiving oder Christmas werden auch bei der Arbeit zelebriert und viele Mitarbeiter zeigen ehrliches Interesse an der Freizeitgestaltung oder dem beruflichen Werdegang.

Weihnachtsbaum im Atrium des Headquarters

Tade

Lassen Sie einen Kommentar da

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert