Ich bin an viele Dinge in diesem Praktikum sehr sehr blind rangegangen, was es nicht immer einfacher gemacht hat, trotzdem aber etwas mehr Offenheit geschaffen hat, alles auf mich zukommen zu lassen.
Wie in meinem letzten Blogpost angedeutet, hat mich die Waldorf Pädagogik zu Beginn ein wenig erschlagen. Ich wusste nicht, warum heute ein ‘yellowish day’ war und auch viele andere Dinge waren mir irgendwie einfach suspekt. Ich darf aber mit einem sehr offenen und freundlichen Kollegium arbeiten, dass auch immer die Geduld hatte, mir bestimmte Ansätze genauer zu erläutern. Gegen Ende muss ich auch sagen, dass ich verstehe, warum Waldorf einen so gespaltenen Ruf hat. Ich sehe Kinder, die darin total aufgehen und für die diese Form des Unterrichts genau das Richtige zu sein scheint, genau so sehe ich aber auch Kinder, die ein wenig untergehen und die in einer Regelschule vielleicht besser aufgehoben wären. Im Endeffekt muss man glaube ich einfach das finden, was auf das eigene Kind am besten zugeschnitten ist. Für mich persönlich habe ich erkannt, dass ich das Konzept sehr spannend finde und werde auf jeden Fall die Zeit bis zum Master nutzen um für mich herauszufinden, ob ich mir Unterrichten an einer Waldorfschule nicht auch in Frage kommen könnte.
Ich durfte hier in unterschiedlichen Bereichen sehr viele Erfahrungen machen, gehe in vielen Dingen sehr bestärkt nach Hause, gleichzeitig haben sich aber auch für mich neue Fragen eröffnet, die ich im Laufe meines Studiums weiter erkunden möchte. Ich glaube auf jeden Fall, dass Lehramt für mich der richtige Weg ist und der Rest wird sich in den nächsten Semestern zeigen. Beispielsweise hatten wir auch sehr viele I-Kinder unterschiedlicher Art in meiner Klasse, was mir viele unterschiedliche Ansätze gezeigt hat, mit solchen Kindern umzugehen. Generell muss man sagen, dass sie meistens mehr können, als man als Außenstehender meint zu erkennen und man den richtigen Ansatz finden muss um aus ihnen das volle Potential rauszuholen.
Irland bleibt für mich ein sehenswertes Land. Die Menschen hier kommen dir mit einer offenen, sehr freundlichen Mentalität entgegen, die Pub-Kultur ist genau so, wie man sie sich vorstellt und die Umgebung ist ebenso grün, wie man sie im Fernsehen sieht. Trotzdem muss ich auch gestehen, dass ich mich wieder auf das ‘trubeligere’ Münster freue, nicht nur die Liebsten, die man jetzt lange nicht mehr gesehen hat, sondern auch die Geräuschkulisse, die Fahrräder, alles ist leichter erreichbar… Ich habe die Zeit hier sehr genossen und freue mich auf alles, was jetzt die letzten Wochen noch kommen wird, und genau so sehr freue ich mich auf den Rückflug!
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